Annaberg – Der österreichische Skirennläufer Marcel Hirscher hat einen sehr erfolgreichen Olympiawinter 2017/18 hinter sich. Drei Kristallkugeln, 13 Siege und zwei Goldmedaillen aus Südkorea gingen auf sein Konto. Am Ende des Winters stand er wie in den sechs Jahren zuvor auf dem ersten Platz in der Gesamtwertung. Der 29-jährige Salzburger fährt so sicher, als ob es nichts anderes auf der Welt gäbe.
Im Skiweltcup.TV-Interview sprach der ÖSV-Star über die letzte Saison, seine anekdotenreiche Karriere und seinen Einsatz beim Wings for Life-Lauf. Doch das sind nur drei der angeschnittenen Themen.
Skiweltcup.TV: Marcel, warum ist es nicht falsch zu behaupten, dass die Saison 2017/18 die Beste von dir war? Wenn man – verletzungsbedingt verständlich – den zweiten Lauf von Levi ausklammert und den ersten Olympia-Slalomdurchgang in Südkorea vergisst, dann …
Marcel Hirscher: Die Voraussetzungen waren ganz andere. Einzelne Läufe gehen mal daneben, darauf nagele ich mich nicht fest. Vielmehr ist die Frage: Was machst du dann? Befreit Skifahren war schon lange nicht so möglich wie in der vergangenen Saison. Und so ist es wohl die beste Saison geworden.
Seit Jahren gehörst du zum fixen Inventar des Wings for Life-Laufs. Wie bist du diesem großen, sozialen und karitativen Event gekommen?
Zum einen finde ich, dass das Mission-Statement „run for those who can’t“ mehr als 1000 Worte sagt, und außerdem setzen wir damit ein wichtiges Zeichen der Solidarität und schaffen Aufmerksamkeit. Mein Kooperationspartner hat hier echt ein unvergleichliches Event geschaffen!
Ein verkehrt eingesetztes Glas bei der Skibrille, ein gestohlenes Paar Skier, ein von einer Drohne ausgelöster Fast-Abschuss… deine erfolgreiche Karriere ist reich an Anekdoten. Über welche schmunzelst du heute noch?
Ehrlicherweise bleiben die wohl unüberboten!
Du bist der erfolgreichste Skirennläufer der Gegenwart, sammelst große Kristallkugeln wie am Fließband und fährst wie auf Schienen! Wie motiviert sich ein Sportler, der alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, immer wieder aufs Neue?
Es ist tatsächlich der Spaß an der Sache! Das ist für mich eine Motivation, mit der ich Berge versetzen kann. Auch den, wenn es mich mal nicht freut, in die Kraftkammer zu gehen. (lacht)
Bleibt das persönliche Fazit…
… ich bleib dabei: Deine Grenzen lernst du kennen, wenn du bereit bist, sie zu überschreiten!
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner