Zagreb – Der deutsche Skirennläufer Linus Straßer, als Mitglied des TSV 1860 München ein Löwe, zähmte heute den Bärenberg und gewann dank einer tierisch guten Vorstellung in einer Zeit von 2.01,30 Minuten sein zweites Weltcuprennen nach dem City Event im Jahr 2017 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Der Österreicher Manuel Feller lag als Zweiter nur eine Zehntelsekunde zurück und freute sich über das rote Trikot des Führenden in der Disziplinenwertung. Fellers Landsmänner Marco Schwarz (+0,16) und Michael Matt (+0,46) schwangen auf den Positionen drei und vier ab. Letzterer machte dank der Bestzeit im zweiten Lauf 22 Ränge gut.
Linus Straßer : „Es ist unglaublich weil die Emotionen hier etwas verrückt spielen. Auch wenn keine Zuschauer hier sind, ist es ein besonderes Gefühl für mich. Als ich ins Ziel kam und sah dass ich 46 Hundertstelsekunden vor Mario bin, habe ich mir schon gedacht, dass es ein guter Lauf war. Das es aber zum Sieg reicht ist einfach unglaublich. Dabei habe ich mich am Start eigentlich nicht so gut gefühlt. Irgendwie hat mir das Feuer gefehlt. Und jetzt der erste Weltcupsieg, es ist einfach unglaublich.
Manuel Feller: „Es war einer der schwierigsten Läufe in meiner Laufbahe. Es war so langsam und unruhig. Ich hab mir gedacht: Konzentriert dich mal. Und schlussendlich ist es mit einem 2. Platz belohnt worden. Jetzt habe ich das Rote Trikot, einer der Höhepunkte meiner Karriere. Das wollte ich unbedingt mal haben.
Marco Schwarz: „Es war unruhig, salzig. Das sind nicht unbedingt meine Lieblingsverhältnisse. Ich wollte im Flachen noch mehr Gas gegeben, habe aber leider wieder einen Fehler eingebaut. Aber ein dritter Platz ist sehr cool.“
Michael Matt: „Das war wieder einmal ein normales Skifahren. Das tut schon sehr gut. Die Piste war bei mir schon sehr unruhig. Man muss bei den Verhältnissen auch etwas taktisch fahren. Die Piste lässt auch nach, da wurde das Rennen für alle die noch oben waren immer schwieriger.“
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Auf Position fünf klassierte sich der Kroate Filip Zubcic (+0,47). Hinter dem Hausherren reihten sich die Franzosen Victor Muffat-Jeandet (+0,53) und der nach dem ersten Durchgang führende Clement Noel (+0,54) auf den Plätzen sechs und sieben ein. Fabio Gstrein, seines Zeichens ein junger Tiroler wurde Achter. Er riss 0,58 Sekunden auf Tagessieger Straßer auf. Die Schweizer Ramon Zenhäusern (+0,69) und Daniel Yule (+0,70) konnten mit ihren Rängen neun und zehn zufrieden sein, obgleich Letzterer sich den zehnten Rang mit dem Norweger Henrik Kristoffersen teilen musste.
Ramon Zenhäusern: „Es ist schon brutal schwierig. Es rumpelt schon kräftig und im Schlusshang drehte es auch noch kräftig, und die Beine werden immer schwerer. Mit meinem zweiten Lauf bin ich eigentlich zufrieden. Es waren total andere Bedingungen als wir trainiert haben, trotzdem müssen wir uns auch auf solche Begebenheiten anpassen.“
Zweitbester Deutscher wurde Sebastian Holzmann (+1,04), der den 17. Platz belegte. Eine Handvoll Weltcuppunkte gab es auch für Sandro Simonet (21.; +1,51) vom Swiss-Ski-Team und den routinierten Marc Digruber (22.; +1,84) von der österreichischen Delegation. Nicht ins Ziel kam der junge Eidgenosse Tanguy Nef. Der nächste Slalom der Herren steht schon in wenigen Tagen auf dem Programm. Schauplatz des Geschehens ist das Chuenisbärgli und Adelboden.
In der Gesamtwertung hat Alexis Pinturault aus Frankreich den nicht startenden Wikinger Aleksander Aamodt Kilde überholt. 13 Zähler reichten dem Angehörigen der Equipe Tricolore, um einen Vorsprung von zehn Punkten herauszuholen.
Bleibt ein abschließender Blick in die Disziplinenwertung. Manuel Feller hat 210 Punkte auf dem Konto und konnte sich gegenüber Henrik Kristoffersen absetzen, der Norweger liegt 44 Zähler zurück. Auf Position drei schob sich Tagessieger Straßer vor. Er hat 153 Punkte gesammelt. Der ÖSV-Mann und der Schweizer Ramon Zenhäusern lauern dem DSV-Mann, der für den ersten Sieg eines Deutschen bei einem Weltcupslalom seit Felix Neureuther im November 2017 sorgte, auf den Fersen. Ihr Rückstand beträgt vier Zähler.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner