Poprad – Igor Vlhová, der Vater der slowakischen Skirennläuferin Petra Vlhová, hat seit eineinhalb Monaten seine Kinder nicht mehr gesehen. Das erzählte er, als die Medien seine Tochter am gestrigen Abend auf dem Flughafen von Poprad empfangen haben. Die zweifache WM-Silbermedaillengewinnerin kam gegen 21 Uhr an. Nach einer kleinen Regeneration zuhause geht es im Weltcup für sie weiter; sie möchte natürlich die große Kristallkugel gewinnen. Die Chancen stehen gut, denn sie hat gegenwärtig den Platz an der Sonne inne.
Der Vater freut sich, dass sich seine Tochter eine Weile daheim ausruhen wird. Die Skirennläuferin war glücklich, im eigenen Zimmer zu schlafen und eine Pause einzulegen. Nachdem sie in ihrer Paradedisziplin, dem Riesentorlauf als amtierende Weltmeisterin nur Zwölfte wurde, kam sie im Slalom in den Genuss der Silbermedaille. Besser war nur die Österreicherin Kathi Liensberger, die sich in der Form ihres Lebens befindet.
Vater Vlhová unterstrich, dass jede Medaille gut sei und es egal wäre, welche Farbe sie nun habe. Zuhause waren die Eltern vor dem Fernseher nervös, als Petra die Rennen bestritt. Normalerweise begleiten die Eheleute ihre Kinder Boris (er gehört zum festen Team seiner Schwester, Anm. d. Red.), aber die Corona-Pandemie hat auch zu Veränderungen in der Organisation geführt. Die Skipisten waren gesperrt, und niemand hatte von außen Zugang. Beim Saisonkehraus in der Lenzerheide will Igor Vlhová dabei sein. Er nimmt sogar einen Monat Quarantäne in Kauf, denn nach der Saison ist ihm das egal.
Mit Vlhová reiste die Slowenin Ana Bucik in die Slowakei. Beide Skirennläuferinnen werden zu Beginn der kommenden Woche gemeinsam in Jasná im Slalom und Riesentorlauf trainieren. Das bekannte Skiressort wird in wenigen Wochen den Weltcupzirkus beherbergen. Vorher stehen aber noch drei Speedrennen im Fassatal auf dem Programm. Die Slowakin freut sich auf ihre Heimrennen, auch wenn sie erst in rund 14 Tagen ausgetragen werden. Sie schaut von Rennen zu Rennen und möchte erfolgreich sein. Der Gewinn der zwei WM-Silbermedaillen sollte ihr den erforderlichen Auftrieb geben.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktuality.sk