13 Juni 2023

Aleksander Aamodt Kilde und Claus Ryste kämpfen für mehr Nachhaltigkeit im Ski Weltcup

Kildes Streben nach Olympia-Gold: Milano Cortina 2026 im Visier.
Kildes Streben nach Olympia-Gold: Milano Cortina 2026 im Visier.

Im Rahmen der jüngsten Alpin-WM äußerten 143 Athleten ihre Bedenken über die Nachhaltigkeit ihres Sports in einem offenen Brief an den Präsidenten des Internationalen Ski- und Snowboardverbandes (FIS), Johan Eliasch. Unter der Überschrift „Unser Sport ist bedroht“ stellten sie die derzeitige Bemühung der FIS um Nachhaltigkeit in Frage und forderten Veränderungen. Sie wiesen auf die ungenügenden Bemühungen hin und stellten verschiedene Forderungen, einschließlich der Verschiebung des Beginns der Ski Weltcup Saison von Oktober auf Ende November.

Ein weiteres Anliegen war die Verringerung der CO2-Emissionen. Um dies zu erreichen, wurde vorgeschlagen, eine „geographisch angemessene Rennkalender“ zu erstellen, die es ermöglichen würde, die nordamerikanischen Rennen in einer einzigen Reise zu absolvieren. Sie argumentierten, dass dies die Emissionen um etwa 1500 Tonnen CO2 reduzieren könnte.

Trotz der starken Worte der Alpinisten wurde jedoch keiner ihrer Vorschläge im FIS-Kalender für die kommende Alpin-Saison berücksichtigt, der Ende Mai veröffentlicht wurde. Dies führte zu großer Unzufriedenheit im norwegischen Alpin-Team, insbesondere bei ihrem Chef, Claus Ryste.

Ryste zeigt sich enttäuscht über die mangelnde Berücksichtigung der Forderungen der Athleten und betont, dass die gegenwärtige Praxis nicht nachhaltig ist. Er spricht von den Schwierigkeiten, die eine so umfangreiche Rennsaison für alle Skinationen mit sich bringt, und stellt die Bemühungen Norwegens heraus, sowohl Frauen- als auch Männerrennen in Kvitfjell im kommenden Jahr auszurichten.

Die Belastung der Athleten, die Anzahl der Rennen, die zurückgelegten Reisedistanzen und das Ausmaß des Medieninteresses machen eine Änderung notwendig. Aber Ryste gibt zu, dass er nicht die Lösung hat, wie eine Verbesserung erreicht werden kann.

Zu den prominenten Stimmen, die die Forderungen an die FIS unterstützen, gehört auch der Athlet Aleksander Aamodt Kilde. Er zeigt sich fast resigniert angesichts der Ignoranz der FIS gegenüber den vorgebrachten Anliegen. Kilde macht deutlich, dass er nicht tatenlos zusehen will, während finanzielle Interessen über Nachhaltigkeitsaspekte gestellt werden.

In einer Reflexion über die Erfahrungen des vergangenen Jahres beschreibt Ryste die intensive Reise- und Wettbewerbslast, die das sogenannte „Tech-Team“ der Slalom- und Riesenslalomfahrer zu tragen hatte. Die Kombination aus langen Reisen, Zeitverschiebung und unmittelbarer Konkurrenz ohne ausreichende Akklimatisierung beschreibt er als „übermäßig“.

Das enorme Maß an Verantwortung und Druck, das auf dem Personal der Nationalmannschaften lastet, ist für Ryste ebenfalls besorgniserregend. Der umfangreiche logistische Aufwand, der auf Trainer und Team während der Ski Weltcup Saison lastet – von der Organisation von Fracht und Flugtickets bis hin zur Einhaltung von Budgets – ist intensiv und anstrengend. In Verbindung mit den körperlichen Belastungen und den Effekten der Zeitverschiebung erfordert es dringend Verbesserungen.

Ryste betont die Notwendigkeit, kürzere Reisen zu organisieren und ein besseres Gleichgewicht zwischen Ruhezeiten, Reisen und Aktivität zu erreichen. Er erkennt an, dass dies eine Herausforderung darstellt, aber drängt darauf, dass diese Probleme angegangen werden müssen, um den Sport nachhaltiger zu gestalten und das Wohlergehen der Athleten zu gewährleisten.

Quelle: nettavisen.no




Verwandte Artikel:

Marcel Hirscher erläutert sein überraschendes Comeback und die Begeisterung für den Skisport (Foto: © Joerg Mitter / Red Bull Content Pool)
Marcel Hirscher erläutert sein überraschendes Comeback und die Begeisterung für den Skisport (Foto: © Joerg Mitter / Red Bull Content Pool)

Marcel Hirscher, der achtfache Gesamtweltcupsieger, hat kürzlich bei Servus.TV in der Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ über seine spontane Entscheidung gesprochen, wieder ins Renngeschehen einzusteigen. Seine Entscheidung erfolgte nach seinem Geburtstag am 2. März, als ihm der Gedanke kam, dass es „irgendwie lässig“ wäre, wieder zu konkurrieren. „Ich wusste an meinem Geburtstag… Marcel Hirscher erläutert sein überraschendes Comeback und die Begeisterung für den Skisport weiterlesen

Reinfried Herbst reflektiert über Marcel Hirschers Rückkehr zum Skisport (Foto: © ServusTV / Johannes Jank)
Reinfried Herbst reflektiert über Marcel Hirschers Rückkehr zum Skisport (Foto: © ServusTV / Johannes Jank)

Reinfried Herbst, der ehemalige Ski Weltcup Rennläufer, hat  bei Servus TV „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ seine Gedanken zum Comeback von Marcel Hirscher geteilt und bietet dabei Einblicke in die möglichen Beweggründe und Herausforderungen des berühmten Skifahrers. Herbst äußerte sich überrascht über die Nachricht von Hirschers Rückkehr, gab jedoch zu, dass mit zunehmendem… Reinfried Herbst reflektiert über Marcel Hirschers Rückkehr zum Skisport weiterlesen

Tamara Tippler feiert nach Babypause ihr Comeback im Ski-Weltcup
Tamara Tippler feiert nach Babypause ihr Comeback im Ski-Weltcup

Tamara Tippler steht vor einem spannenden Neustart: Nach der Geburt ihrer Tochter im September 2023 kündigte die 33-jährige Steirerin ihre Rückkehr in den Ski-Weltcup an. Die frischgebackene Mutter bringt eine klare Motivation mit, sowohl auf den Pisten als auch im persönlichen Leben neue Maßstäbe zu setzen. „Ich hatte immer vor, zum Weltcup zurückzukehren. Die Frage… Tamara Tippler feiert nach Babypause ihr Comeback im Ski-Weltcup weiterlesen

Konflikt zwischen FIS und nationalen Verbänden wegen TV-Rechten eskaliert
Konflikt zwischen FIS und nationalen Verbänden wegen TV-Rechten eskaliert

In einer überraschenden Entscheidung hat der Internationale Skiverband (FIS) unter Präsident Johan Eliasch eine zentrale Vermarktung der Fernsehrechte beschlossen. Diese Entscheidung, getroffen durch eine geheime Abstimmung des FIS-Komitees, hat erhebliche Spannungen zwischen der FIS und mehreren großen Skinationen ausgelöst. Die Verbände, darunter Swiss-Ski und der Österreichische Skiverband (ÖSV), hatten dem Vorhaben nicht zugestimmt, was zu… Konflikt zwischen FIS und nationalen Verbänden wegen TV-Rechten eskaliert weiterlesen

Marco Odermatt erlebt aufregenden Tag mit dem Alinghi Red Bull Racing Team (Foto: © Olaf Pignataro / Alinghi Red Bull Racing / Red Bull Content Pool)
Marco Odermatt erlebt aufregenden Tag mit dem Alinghi Red Bull Racing Team (Foto: © Olaf Pignataro / Alinghi Red Bull Racing / Red Bull Content Pool)

Der dreifache Ski Weltcup Gesamtsieger Marco Odermatt aus der Schweiz besuchte diese Woche das Alinghi Red Bull Racing Team in Barcelona und erlebte einen Tag voller neuer Eindrücke. Nur eine Woche nach der Taufe des neuen Rennboots, BoatOne, hatte er die Ehre, als erster Nicht-Teammitglied an Bord für ein Training zu gehen. Nach einer ausführlichen… Marco Odermatt erlebt aufregenden Tag mit dem Alinghi Red Bull Racing Team weiterlesen

Banner TV-Sport.de