Bansko – Der französische Skirennläufer Alexis Pinturault, der als Führender im Gesamtweltcup nach Bulgarien reist, hat viel vor. Er möchte im teaminternen Duell gegen seinen Mannschaftskollegen Mathieu Faivre, der bei den Ski-Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo zwei Goldmedaillen gewonnen hat, die alte Vormachtstellung im Riesenslalom wieder zu seinen Gunsten ausrichten und die kleine Kristallkugel in der Disziplinenwertung im Auge behalten.
Victor Muffat-Jeandet, Thibaut Favrot, Cyprien Sarrazin und Victor Guillot sind auch mit von der Partie, wenn es darum geht, auf südosteuropäischem Schnee zum einen gute Figur zu machen und zum anderen viele Weltcupzähler zu sammeln.
Der Ausfall im WM-Riesentorlauf hat Alexis Pinturault lange beschäftigt
Bei den diesjährigen Skiweltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo hat Pintu in der Kombination die Silber- und im Super-G die Bronzemedaille gewonnen. Im Riesentorlauf lag er zur Halbzeit vorne; doch ein Ausfall im zweiten Durchgang sorgte dafür, dass er kein komplettes Medaillenset abholen konnte. Im Slalom belegte der 1991 geborene Athlet der Grand Nation den siebten Platz.
Auf diesen siebten Platz angesprochen, meinte er, dass er regelmäßig unter den Top-7 sei. Der Slalom sei aber eine Disziplin, die ihm viel Arbeit beschere. Salzige Pisten bei warmen Temperaturen würden dies unterstreichen. Unter solchen Bedingen müsse sich der Angehörige der Equipe Tricolore verbessern. Zudem sieht sich Pinturault im Torlauf als Außenseiter. Wenn alles klappt und alles in Einklang gebracht wird, kann man auf Edelmetall hoffen. Aber der siebte Platz ist ein ehrlicher Platz, auch wenn er bei Welttitelkämpfen nicht zählt.
Die Stimmung, die ganze WM in den Fokus rückend, ist gemischt. Der Gewinn zweier Medaillen war schön; der dunkle Fleck ist der Auftritt im Finallauf des Riesenslaloms. Er wollte ein gutes Rennen fahren, das Maximum herausholen und um die Goldene kämpfen. Pinturault vermisst die Goldmedaille, die im Riesentorlauf so nahe schien. Nun schaut er positiv in die Zukunft. Man muss auch die guten Seiten der WM bewahren. Auch wenn er im zweiten Durchgang des Riesenslaloms ausschied, kann er auf den bemerkenswerten ersten Lauf aufbauen. Nun geht es um Punkte und das rote Trikot, das auf dem Spiel steht.
Man muss sich gut ausruhen, um die letzten Rennen im Ski Weltcup in Angriff zu nehmen. Nach dem weltmeisterlichen Riesenslalom hat der Franzose nicht gut geschlafen. Viele Gedanken sorgten für Kopfzerbrechen, weil er darüber nachdachte, was er besser hätte machen können. Misserfolge können einen nur nach vorne bringen. Er will noch besser werden. 2023 stehen die Heim-Weltmeisterschaften in Courchevel-Méribel an. Sicher, es sind noch zwei Jahre, aber die Vorfreude ist groß. Doch vorher gibt es noch die Olympischen Winterspiele in Peking. Pinturault blickt nicht zu weit nach vorne, will aber gut drauf sein, um viele großartige Dinge zu tun.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: ledauphine.com