Korsholm – Der finnische Skirennläufer Andreas Romar hängt die Skier an den Nagel. Nach einer zwölfjährigen Nationalmannschaftszugehörigkeit, 127 Weltcuprennen, zwei Olympischen Spielen und sechs Weltmeisterschaften hat der Speedspezialist aus dem hohen Norden Europas genug.
Romar ist einer der wenigen Finnen auf Weltcupniveau und der einzige Speedspezialist. Im Europacup fuhr er vor elf Jahren erstmals auf das Podest. Im Nor-Am Cup fuhr der Finne, der im September 30 Jahre alt wird, dreimal unter die besten Drei. Im South American Cup gelang ihm ein Sieg. Bei den 2009 in Garmisch-Partenkirchen ausgetragenen Junioren-Weltmeisterschaften glänzte er mit Position drei in der Abfahrt hinter den beiden Südtirolern Andy Plank (Sohn von Skilegende Herbert Plank, Anm. d. Red.) und Dominik Paris.
Im Weltcup feierte er 2007 in Kitzbühel sein Debüt. Drei Saisonen lang startete er im Slalom und dann im Riesentorlauf, ohne jedoch Punkte oder zählbare Resultate zu holen. Seit dem Winter 2010/11 startete er auch in den schnellen Disziplinen. Die ersten Zähler holte er sich mit dem 17. Rang in der Super-Kombination von Wengen im Jahr 2011. Insgesamt kam er fünfmal unter die besten Zehn. Auch wenn er nie unter die besten Drei fuhr, konnte er in den Super-G’s von Gröden (2011) Lake Louise (2012), Kvitfjell (2012) überzeugen.
Bei den Ski-Weltmeisterschaften in Schladming 2013 verpasste er als Vierter in der Super-Kombination nur um 17 Hundertstelsekunden die Bronzemedaille. Im gleichen Jahr verletzte er sich in Kanada schwer. Er brach sich den Fuß und in Gröden riss er sich das Kreuzband. In der weiteren Folge verletzte er sich abermals am Knie. Das war in Saalbach-Hinterglemm der Fall. Beim Training im Februar 2016 riss er sich erneut das Kreuzband. Dabei wurde auch der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen.
Über die sozialen Medien verkündete er seinen Abschied: „Nach einem langen Frühling und mit einem nicht gesunden Knie habe ich mich entschieden, meine Karriere zu beenden. Mein Knie müsste operiert werden. Danach würde eine lange Erholungspause anstehen, um dann weiterhin mit den Besten der Welt konkurrieren zu können. Da ich weiß, wie viel Zeit benötigt wird, merke ich, dass ich nicht mehr bereit bin, noch einmal ins Wettkampfgeschehen zurückzukehren. In den letzten zwölf Jahren habe ich meinen Traum, auf der ganzen Welt Ski zu fahren, verwirklicht und habe mich mit den besten Skifahrern im fairen Wettkampf gemessen. Es war ein echtes Vergnügen, Jungs!
Ich kam im flachsten Teil Finnlands auf die Welt und bin dort aufgewachsen. Ich bin gekommen, um im Weltcup zu fahren und es war eine lange und unglaubliche Reise. Ich kann den Menschen, welche an dieser Reise teilgenommen haben und für mich da waren, nicht genug danken.
Ich möchte mich bei meinen Trainern, Betreuern, Physiotherapeuten, Ärzten, Begleitern, Widerachern, Vasa Skidklubb, dem finnischen Skisportverband, dem schwedischen Verband, dem DSV, meinen Sponsoren, Managern, Freunden und nicht zuletzt meinen Eltern, Tiitu (Til-Maria, die Schwester fuhr auch im Weltcup, Anm. d. Red.) und meiner geliebten Freundin Keiju bedanken!“
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.fantaski.it