6 März 2023

Bilanz: Rückblick auf die zweite US-Reise der Ski Weltcup Herren

Bilanz: Rückblick auf die zweite US-Reise der Ski Weltcup Herren
Bilanz: Rückblick auf die zweite US-Reise der Ski Weltcup Herren

Bereits vor der zweiten USA-Reise der Männer in dieser Saison, stand der Trip wegen zusätzlicher Reisekosten und des CO2-Fußabdrucks in der Kritik. FIS-Präsident Johan Eliasch hielt jedoch daran fest um den Skirennsport globaler zu machen und in neuen Märkten zu etablieren

Eliasch setzt auf auf eine Verbesserung der TV-Übertragungen und mehr Investitionen in die nationalen Skiverbände. Ziel sei es, attraktiver für Fans zu werden und neue Zielgruppen anzusprechen. Dabei sei auch eine stärkere interaktive Einbindung des Publikums geplant.

Peter Schröcksnadel, ehemaliger ÖSV-Präsident und jetzt einer der vier Vizepräsidenten der FIS, hatte dieser Idee nur zugestimmt, weil Eliasch versprochen hatte, dass die Rennen live im US-Fernsehen ausgestrahlt werden. Dieses Versprechen wurde jedoch laut Schröcksnadel nicht eingehalten, da es beim amerikanischen TV-Sender NBC am ersten Wochenende keine Live-Übertragungen gab.

Wenn man ehrlich ist konnten die Rennen in Lake Tahoe und Aspen nicht mit den perfekt inszenierten Spektakeln in Europa mithalten. So sah nicht nur ÖSV Cheftrainer Marko Pfeifer dringend Verbesserungen in Sachen Infrastruktur, Organisation, Sicherheit, Pisten-Crew, und die TV-Bilder. Auch die „Skikeller“ und Unterkünfte der Athleten waren nicht weltcupwürdig.

Der Weltskiverband (FIS) bemängelte vor allem die TV-Produktion. Damit sich diese verbessert sollten die Veranstalter auf die Erfahrung und Unterstützung des ORF zurückgreifen.

Für eine Ski-Weltcup-Abfahrt sei die „Ruthie’s Run“ einfach zu kurz und nicht steil genug so das Fazit von Marko Pfeifer. Lake Tahoe sei dagegen für die Technik Rennen ein anspruchsvoller Ort, und könnte durchaus seinen Platz im Ski Weltcup Kalender finden.

Ob das Betreiben von FIS-Präsident Johan Eliasch, durch mehr Investitionen in aufstrebende Märkte wie Asien und den USA, das Wachstum des Sports voranzutreiben und die Dominanz der Alpenländer zu durchbrechen, der richtige Weg ist, bleibt abzuwarten.

Schröcksnadel hingegen glaubt, dass Eliasch den Skisport in den USA und Asien überschätzt und dass sich der Fokus auf den europäischen Markt konzentrieren sollte, wo der Skisport eine größere Anhängerschaft hat.

Schröcksnadel meint, dass es außerhalb Europas nur wenige Rennen gibt, die sinnvoll sind, wie die in Kanada und den USA Ende November und Anfang Dezember, wo es besonders kalt ist. Er glaubt jedoch, dass es unter den aktuellen Bedingungen keine gute Idee ist, zweimal pro Saison dorthin zu reisen.

Während die US-Rennen zur Primetime in Europa übertragen werden konnten, stehen die Asien-Rennen mitten in der Nacht auf dem Programm. Wie man bei den Olympischen Winterspielen in China und Südkorea sehen konnte, hielt sich die Begeisterung für die Alpin-Wettbewerbe freundlich gesagt in Grenzen.

Der Ski Rennsport lebt von den Emotionen, keiner will Fähnchen schwenkende Fans sehen, die als Abordnungen an die Skipiste gekarrt werden. Man sollte hier nicht nur auf die Märkte und das schnelle Geld schauen. Wer die Tradition des Skisports vergisst und die Dominanz der Alpenländer brechen will, macht die Rechnung ohne die Fans.

Quellen: Laola1.at, Blick.ch und Eigene Recherchen

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




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