Kranjska Gora – Am heutigen Sonntag fand der vorletzte Slalom der Herren im Weltcupwinter 2020/21 statt. Dabei freute sich der junge Franzose Clément Noël über den Tagessieg, für den er eine Zeit von 1.47,51 Minuten brauchte. Der im Mai 24 Jahre alt werdende Angehörige der Equipe Tricolore verwies seinen Landsmann Victor Muffat-Jeandet (+0,62) und den eidgenössischen Riesen Ramon Zenhäusern (+0,71) relativ klar auf die Plätze zwei und drei.
Clement Noel: „Es war heute schon extrem schwierig zu fahren. Ich bin sehr glücklich über den heutigen Sieg. Victor ist mit mir am Podest, ein fast perfekter Tag. Schade für Alexis, dass er ausgeschieden ist. Für mich war es aber ein großer Tag. Marco war in dieser Saison unglaublich mit vielen Podestplätzen. Er war sehr schnell in allen Rennen. Ich habe nicht genug Konstanz gehabt. Er hat sich die kleine Kristallkugel verdient.“
Ramon Zenhäusern: „Der zweite Durchgang war brutal schwierig. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Podestplatz. Gratulation an Marco, er hat sich die Slalom-Weltcupkugel verdient. Es wäre nicht fair gewesen, wenn ich sie ihm im letzten Moment noch weggeschnappt hätte. Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Saison megahappy. Marco ist unglaublich konstant, wie ein Schweizer Uhrwerk. Und technisch so sauber, unglaublich, wie er das macht.“
Ski Weltcup Daten und Fakten zum
10. Slalom der Herren 2020/21 am Sonntag
Das Rennen am Samstag in Kranjska GoraFIS-Startliste 1. Durchgang – Start 09.30 Uhr
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FIS-Endstand Slalom der Herren Kranjska GoraGesamtweltcupstand der Herren 2020/21
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Ebenfalls für die Schweiz fährt der talentierte Loic Meillard. Mit einem Rückstand von genau neun Zehntelsekunden auf den triumphierenden Mann aus den Reihen der Grand Nation schwang der Swiss-Ski-Athlet auf Rang vier ab. Der Norweger Henrik Kristoffersen (+1,02), der in dieser Saison sowohl auf 3Tre in Madonna di Campiglio als auch auf der Planai in Schladming siegte, wurde heute Fünfter. Die Österreicher Manuel Feller (+1,18) und Marco Schwarz (+1,69) klassierten sich auf den Plätzen sechs und sieben. Schwarz, von Rückenschmerzen gequält, kann der siebte Platz egal sein. Er sorgte für die 16. Slalomkugel für den ÖSV; sechs davon gingen alleine auf das Konto von Marcel Hirscher.
Manuel Feller: „Es war nicht einfach, aber wir hatten schon schlimmere Rennen, unfahrbar war es sicher nicht. Ich bin froh, dass mir ein guter 2. Lauf gelungen ist. Es ist immer noch ein bisserl unerklärbar für mich, wo ich im 1. Lauf die Zeit liegen gelassen habe, aber der 2. Lauf war passabel.“
Marco Schwarz: „Es ist der schönste 7. Platz in meiner Karriere. Ich möchte mich bei so vielen Leuten bedanken, die hinter mir stehen, die das ermöglichen. Das sind so viele. Ich bin richtig dankbar. Es war brutal zu fahren von der Piste, der Rücken tut auch noch weh, das ist sicherlich auch nicht ideal. Ich habe alles gegeben und dass es sich mit der kleinen Kugel ausgegangen ist, ist wunderschön. Natürlich ist ein WM-Titel etwas Besonders. Aber die Kugel schätzt doch die Leistung der ganzen Saison. Es ist cool, der Nachfolger von Marcel und Henrik zu sein. Aber es ist vor allem ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Es war schon immer mein Traum, um eine Disziplinen-Wertung mitzufahren, und den Slalomweltcup zu gewinnen.“
Der junge Südtiroler Alex Vinatzer (8.; +1,81), der Tiroler Fabio Gstrein (9.; +1,87) und der Wikinger Sebastian Foss-Solevag (10.; +2,16) – seines Zeichens Weltmeister in Cortina d’Ampezzo – rundeten die besten Zehn des heutigen Torlaufs in Slowenien ab.
Der routinierte Schweizer Daniel Yule (+2,16), der in diesem Winter sehr oft, wenn man die Vorsaison als Parameter seiner Leistungskapazitäten hernimmt, unter Wert geschlagen wurde, beendete seinen Arbeitstag auf Rang elf. Der Deutsche Linus Straßer (+2,33) zeigte zwei ansatzweise konstante Durchgänge und positionierte sich auf Platz 14. Der junge Österreicher Adrian Pertl (+2,41), seines Zeichens WM-Silbermedaillengewinner in den bellunesischen Dolomiten, war mit dem 17. Rang nicht so zufrieden.
Straßers Landsmann Sebastian Holzmann, als 30. gerade noch ins Finale gerutscht, zeigte im Finaldurchgang eine sehr gute Leistung und konnte sich dank der zweitbesten Zeit um elf Plätze verbessern und auf dem 19. Platz wiederfinden. Sein Rückstand auf Noël betrug 2,92 Sekunden. Die beiden ÖSV-Vertreter Christian Hirschbühl und Michael Matt sahen im zweiten Lauf nicht das Ziel. Dieses Malheur unterlief auch dem Schweizer Routinier Luca Aerni und dem Franzosen Alexis Pinturault. Letzterer lag zur Halbzeit auf Rang vier und hätte in Bezug auf die Gesamtwertung sein Polster, das keineswegs ein Ruhekissen ist, auf den im Torlauf nie fahrenden Marco Odermatt vergrößern können.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner