Levi – Auch wenn der erste Torlauf des alpinen Ski Weltcup Winters 2019/20 noch nicht ausgetragen wurde, gibt es jede Menge Athleten, die am Ende desselbigen die begehrte, kleine Kristallkugel in dieser Disziplin gewinnen möchten. Einer davon ist mit Sicherheit der Norweger Henrik Kristoffersen.
Henrik Kristoffersen: Im Jahr eins nach Marcel Hirscher will der Wikinger natürlich die kleine Kugel gewinnen. Der 1994 geborene Skirennläufer fühlt sich in dieser Disziplin sichtlich wohl. 15 Siege und 20 weitere Podestplatzierungen sprechen eine deutliche Sprache. Es bleibt abzuwarten, ob der Rücktritt seines österreichischen Rivalen ein Befreiungsschlag oder ein Bremsklotz für den Nordeuropäer ist, der bereits mit 19 Jahren in Sotschi zu olympischen Medaillenehren kam.
Clement Noel: Der Franzose hat in der letzten Saison alle überrascht. Drei Siege können sich sehen lassen. Daneben besticht der Mann der Equipe Tricolore durch seinen jugendlichen Elan und seinen absolut fehlerlosen Stil. Er weiß, was er kann und was er kann, macht er mehr als nur sehr gut. Es kann durchaus sein, dass der Angehörige der Grand Nation bereits in Levi das rote Trikot des Führenden der Disziplinenwertung anziehen und für ein Rentier eine Patenschaft übernehmen wird.
Ramon Zenhäusern: Der 27-jährige Schweizer gewann im letzten Jahr die olympische Silbermedaille in Südkorea. Und nicht nur aufgrund seiner Körpergröße von zwei Metern möchte der Eidgenosse in der bevorstehenden Saison Großes leisten. Er weiß, dass er ein großes Potenzial hat. In Kranjska Gora stand er auf der höchsten Stufe des Treppchens. Dabei genoss er das Bad in der Menge. Weitere können durchaus folgen und sind dem Swiss-Ski-Mann durchaus zu wünschen.
Daniel Yule: Zenhäuserns Mannschaftskollege Daniel Yule ist 26 Jahre alt. Er steht sicher auf den Brettern und kann auch Rennen gewinnen. Das bewies er einmal in Madonna di Campiglio. Somit beschenkte er sich selbst zu Weihnachten. Sicher will er auch in der neuen Saison ähnliche Erfolge feiern, doch die Konkurrenz schläft – auch ohne Marcel Hirscher – nicht. Der Schweizer kann konstant gute Resultate liefern. Ob es für die kleine Kugel reicht, werden wir am Ende beim Saisonkehraus in Cortina d’Ampezzo sehen.
Alexis Pinturault: Der Franzose möchte nicht nur im Riesentorlauf und im Gesamtweltcup, sondern auch im Slalom vorne mitmischen. In der vergangenen Saison kletterte er dreimal aufs Podest. Das ist aber zu wenig, um von einer kleinen Kristallkugel zu träumen. Des Weiteren vergab er in Åre eine sichere WM-Medaille, aber trotzdem können wir spannende Entscheidungen vorstellen. Dass in diesen Pinturault eine Rolle spielt, können wir uns durchaus vorstellen.
Weitere Kandidaten für Podestplatzierungen oder gute Ergebnisse sind die Österreicher Manuel Feller und Michael Matt, aber auch Giuliano Razzoli aus Italien. Ersterer wartet auf seinen ersten Sieg, letzterer hat nach einer schweren Zeit wieder einmal eine gute Saison erlebt. Abwarten muss man, wie der ÖSV-Athlet Marco Schwarz und der azurblaue Vertreter Stefano Gross in die neue Saison starten. Hätten sich die beiden nicht verletzt, wäre vielleicht auch mehr möglich. Denn in Insiderkreisen wird der Kärntner aufgrund seiner Allrounderfähigkeiten irgendwann als potenzieller Hirscher-Nachfolger gehandelt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it