Oslo – Der norwegische Alpindirektor Claus Ryste berichtet, dass man in Norwegen an neuen Maßnahmen arbeitet, um einen stärkeren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Am Sonntag versammeln sich die führenden Politiker der Welt zu einem Klimawandel im ägyptischen Sharm el-Sheikh. Ryste verweist darauf, dass die Gletscher kleiner werden und es keinen Spaß macht, so zu arbeiten. Dennoch müssen sich die Athletinnen und Athleten und ihr Betreuerstab anpassen.
Nach dem Saisonstart in Sölden, wo der Riesentorlauf der Frauen wegen schlechten Wetters abgesagt wurden, fielen auch die Abfahrten der Damen und der Herren in Zermatt/Cervinia dem Schneemangels zum Opfer. Es ist fraglich, ob die Parallel-Rennen im österreichischen Lech/Zürs – sie stehen am 12. und 13. November auf dem Kalender und sind noch nicht abgesagt worden – überhaupt stattfinden. Noch liegt nur wenig Schnee auf dem 400 Meter langen Hang in der Flexenarena.
Infolge steigender Temperaturen haben Europas Gletscher im Zeitraum zwischen 1997 und 2021 im Schnitt 30 Meter an Dicke verloren. Diese Zahlen sind besorgniserregend; auch das Eis Grönlands ist deutlich geschmolzen. Das Copernicus-Programm der EU und ein Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) geben darüber Auskunft.
Laut Ryste hat man im Land der Wikinger mehrere Sachen unternommen, um den Klimafußabdruck zu verringern und den Fuhrpark durch E-Autos zu ersetzen. Es ist wichtig, hinsichtlich Schneeproduktion, Präpariermaschinen und Reisen das Bewusstsein auf allen Ebenen zu erkennen und hier die Mittel sparsam einzusetzen. Auch muss man gemeinsam mit Partnern arbeiten, um einen konkreten Plan in die Wege zu leiten. Alle wissen, dass dies kein kurzfristiges Thema ist, sondern immer neu überdacht werden muss. Man geht auf einem langen Weg die ersten Schritte, und muss sich ehrlich einschätzen, wie man wirkungsvoll gegen den Klimawandel vorgehen kann.
Vor einem halben Jahrzehnt startete die schwedische Skinationalmannschaft der Alpinen eine Initiative, deren Ziel es war, bis 2022 den Fußabdruck um die Hälfte zu verringern. Schwedens Kommunikationsmanager Kalle Olsson Bexell glaubt nicht so schnell an einen Erfolg, sieht nun aber, dass sie bisher sehr weit und der ehrgeizigen Zielsetzung relativ nahe gekommen sind. Im letzten Winter wurden die Emissionen um 46 Prozent reduziert; das lag aber im Wesentlichen auch an der Corona-Pandemie.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: nettavisen.no (Auszug)
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