29 April 2020

Dominik Paris vermisst die Rennpiste und den Adrenalinkick

Dominik Paris vermisst die Rennpiste und den Adrenalinkick
Dominik Paris vermisst die Rennpiste und den Adrenalinkick

Ulten – Der Südtiroler Skirennläufer Dominik Paris befindet sich auf dem Weg zurück und schaut zuversichtlich nach vorne. Der Ultner, der sich unmittelbar vor dem saisonalen Höhepunkt in Kitzbühel bei einer Trainingsfahrt das Kreuzband riss, wurde vor Kurzem zum zweiten Mal Vater. Somit hat Lebensgefährtin Kristina mit Domme und den Söhnen Nico und Lio einen Drei-Männer-Haushalt zu betreuen und liebevoll zu umsorgen.

Paris blickt zurück zu der Zeit vor seiner Verletzung. Der Südtiroler spricht, dass er bis zu jenem Trainingstag eine unglaubliche Saison hatte. Das Material war perfekt, der Ultner lief von Rennen zu Rennen immer mehr zur Höchstform auf. Er setzte einen Schritt nach dem anderen und hatte durchaus Chancen, in beiden schnellen Disziplinen die kleine Kristallkugel zu gewinnen. Auch bewertete Paris die Leistung seiner Konkurrenten Aleksander Aamodt Kilde und Alexis Pinturault. Während sich der Norweger im Riesentorlauf gesteigert hatte, zeigte der Franzose in den Speedrennen positive Ansätze.

Auf Kitzbühel angesprochen, unterstrich Paris, dass nicht nur die „Streif“, sondern auch die „Stelvio“ in Bormio eine Lieblingsstrecke ist. Wenn man auf diesen Pisten fährt, auf denen man ein absoluter Skifahrer sein muss, sollte man keine Angst haben. Im Gegenteil: Vielleicht muss man ein bisschen wahnsinnig sein.

Der 31-Jährige gestand ferner, dass er als junger Mann den Slalom amüsant fand. Im Riesentorlauf hatte er immer Probleme und selbst mit dem Super-G hatte er anfangs seine liebe Not. Trotzdem habe er die Geschwindigkeit im Blut. Hermann Maier, der „Herminator“, ist in den Augen des Südtirolers das „absolute Idol in der Welt des Skifahrens“.

Aber auch Marcel Hirscher vermisst der Südtiroler. Für ihn war der Salzburger, der beste Skifahrer der vergangenen acht Jahr. Auf seine Art und Weise hat er die Latte des Niveaus eindrucksvoll erhöht.

Was macht Paris in der Quarantäne? Der Tagesablauf hat sich nach der Verletzung kaum verändert. Seit drei Monaten wechseln sich Therapie- und Trainingseinheiten ab. Es gibt keine andere Möglichkeit, und nicht nur die Fans warten schon fieberhaft auf sein Comeback. Es gibt jedoch noch keinen fixen Zeitplan. Es dauert mindestens ein halbes Jahr, um sich noch einmal von Ärzten durchchecken zu lassen. Im August weiß man, wo man steht. Auch wenn die Corona-Pandemie das zur Tradition gewordene Trainingslager im südargentinischen Ushuaia verhindert, muss man nach Alternativen suchen.

Der Ultner vermisst das Skifahren und auch den Adrenalinkick wenn er bei den Rennen seine Grenzen austestet.

Er freut sich schon heute auf die Zeit, wenn er die Gegner im Kampf um Hundertstelsekunden herausfordern kann. Im Rennmodus will er sich von Rennen zu Rennen steigern. Als realistisches Ziel sieht er den Speedauftakt, der in Lake Louise über die Bühne gehen soll. Sollte der Coronavirus ein Rennen in Übersee verhindern, hätte er auch kein Problem irgendwo anders sein Comeback zu feiern. Wichtig ist ihm nur, dass er sich bald wieder aus einem Starthaus stoßen und im Renntempo die Piste hinunterfahren kann.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: neveitalia.it

Verwandte Artikel:

Zwischen Leidenschaft und Abschied: Lara Gut-Behrami in Livigno
Zwischen Leidenschaft und Abschied: Lara Gut-Behrami in Livigno

In Livigno, das oft als „Kleines Tibet“ bezeichnet wird, bieten die ausgezeichneten Pistenbedingungen auch Ende April noch optimale Trainingsmöglichkeiten. Zu dieser Zeit des Jahres ist es normalerweise eine Herausforderung, Bedingungen zu finden, die denen des Hochwinters entsprechen, doch in diesem Jahr ist dies möglich. Sogar die italienische Nationalmannschaft hat ihr Training um eine Woche verlängert.… Zwischen Leidenschaft und Abschied: Lara Gut-Behrami in Livigno weiterlesen

Sofia Goggia auf dem Weg der Besserung: Ein Update ihrer Genesung
Sofia Goggia auf dem Weg der Besserung: Ein Update ihrer Genesung

Nach einem schweren Sturz im Februar, bei dem sich Sofia Goggia eine doppelte Fraktur am Schienbein und den Knöchel des Schienbeins des rechten Beins zuzog, macht die italienische Ski Weltcup Rennläuferin deutliche Fortschritte auf ihrem Weg zur vollständigen Erholung. Der Unfall ereignete sich während des Trainings auf der „Casola nera“-Piste in Ponte di Legno und… Sofia Goggia auf dem Weg der Besserung: Ein Update ihrer Genesung weiterlesen

Marcel Hirscher: Ein Comeback, das die Ski-Welt bewegt (Foto: © Joerg Mitter / Red Bull Content Pool)
Marcel Hirscher: Ein Comeback, das die Ski-Welt bewegt (Foto: © Joerg Mitter / Red Bull Content Pool)

Felix Neureuther, Marco Odermatt, und andere Skistars wie Lucas Braathen äußern sich positiv über die Aussicht, Marcel Hirscher wieder auf den Pisten des Ski Weltcup zu sehen. Hirschers Ambition, wieder an die Spitze zu gelangen, wird durch das strenge Reglement des Internationalen Skiverbands (FIS) nicht einfacher gemacht, aber sein Einsatz und seine Motivation sind ungebrochen.… Marcel Hirscher: Ein Comeback, das die Ski-Welt bewegt weiterlesen

Neuausrichtung auf der Piste: Aline Danioth trennt sich von Stöckli (Foto: © Aline Danioth / Instagram)
Neuausrichtung auf der Piste: Aline Danioth trennt sich von Stöckli (Foto: © Aline Danioth / Instagram)

Aline Danioth, die erfahrene Slalom-Spezialistin, hat nach sechs Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit beschlossen, sich von ihrer bisherigen Skimarke Stöckli zu trennen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in ihrer Karriere, gerade zu einem Zeitpunkt, an dem sie nach ihrem vierten Kreuzbandriss vor zehn Monaten wieder auf die Ski zurückgekehrt ist. Dieses Comeback ist für sie von… Neuausrichtung auf der Piste: Aline Danioth trennt sich von Stöckli weiterlesen

Norwegens Ski-Alpin-Team rüstet sich für die Zukunft
Norwegens Ski-Alpin-Team rüstet sich für die Zukunft

Das norwegische Ski-Alpin-Team, unterstützt von Team Telenor, hat für die Ski Weltcup Saison 2024-2025 insgesamt 34 Athleten in die A-, B- und C-Kader berufen. Laut Claus Johan Ryste, dem sportlichen Leiter des Teams, strebt das Team danach, in allen Disziplinen und für beide Geschlechter konkurrenzfähig zu sein. Die Förderung junger Talente steht besonders im Fokus,… Junge Talente im Fokus: Norwegens Ski-Alpin-Team rüstet sich für die Zukunft weiterlesen

Banner TV-Sport.de