15 November 2024

Emotionaler Slalom-Start in Levi: Lucrezia Lorenzi fährt für ihre verstorbene Schwester Matilde

Lucrezia Lorenzi (ITA)
Emotionaler Slalom-Start in Levi: Lucrezia Lorenzi fährt für ihre verstorbene Schwester Matilde (Foto: © Archivio FISI/ Pentaphoto/ Gio Auletta)

Lucrezia Lorenzi wird diesen Samstag beim Slalomauftakt der Damen in Levi ein besonderes Rennen bestreiten. Die italienische Skifahrerin geht zum ersten Mal seit dem tragischen Tod ihrer jüngeren Schwester Matilde an den Start und beschreibt das bevorstehenden Ski Weltcup Rennen als eine einzigartige und emotionale Erfahrung. Die gesamte italienische Mannschaft wird mit besonderer Motivation an den Start gehen, da der Verlust von Matilde das Team stark bewegt hat. Nur wenige Wochen zuvor hatte die italienische Mannschaft die Saison in Sölden erfolgreich eröffnet, wo Federica Brignone auf dem Rettenbach-Gletscher den Sieg holte.

Das Rennen in Levi hat für Lorenzi eine zusätzliche Bedeutung, ihre Schwester Matilde wird in Lucrezias Gedanken und Herz bei jedem Schwung dabei sein. In einem Interview mit der „Gazzetta dello Sport“ erzählte Lucrezia von der schwierigen Zeit nach dem Unfall und davon, wie schwer es war, sich auf den Skisport zu konzentrieren. Die erste Person, die sie nach dem Unfall kontaktierte, war ihre enge Freundin Marta Bassino, die sofort zu ihr ins Krankenhaus nach Bozen kam, um ihr beizustehen.

Die letzten Wochen waren für Lucrezia von intensiven Gefühlen geprägt. Sie reflektierte darüber, wie stark der Skisport sie und ihre Schwester seit ihrer Kindheit begleitet hat. Auch wenn der Verlust schmerzhaft ist, hat sie erkannt, dass die Leidenschaft für den Skisport tief in ihrer Natur verwurzelt ist. Ihr erstes Training nach dem Unfall absolvierte sie in Cervinia, und dabei spürte sie, dass sie nicht allein auf der Piste ist – sie fährt nun mit Matildes Geist an ihrer Seite. Die Vorbereitungen auf Levi empfindet sie als etwas ganz Besonderes, da sie nun nicht nur für sich selbst fährt, sondern für beide.

Zusätzlich engagiert sich Lucrezia im Namen ihrer Schwester im Projekt „Matildina4Safety“, das sie ins Leben gerufen hat, um die Sicherheit im Skisport zu verbessern. Ziel ist es, eine gemeinnützige Organisation (ONLUS) zu gründen, die sich für den Schutz von Athleten einsetzt. In diesem Zusammenhang begrüßt sie den kürzlich von der FIS eingeführten Airbag-Zwang für die Speed-Disziplinen. Lucrezia sieht dies als ersten wichtigen Schritt, ist jedoch der Meinung, dass noch mehr getan werden muss, um die Sicherheit zu gewährleisten. Sie bedauert, dass oft erst tragische Ereignisse nötig sind, um das Bewusstsein für solche Themen zu schärfen.

Mit einer Mischung aus Trauer und Entschlossenheit geht Lucrezia Lorenzi in die neue Slalom-Saison. Für sie und das italienische Team wird der Slalom in Levi mehr als nur ein Rennen sein – es ist eine Hommage an Matilde und ein Kampf für die gemeinsame Leidenschaft, die die beiden Schwestern stets verband.

Quellen: Gazzetta dello Sport & Neveitalia.it 

 

 

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