Das französische Skiteam hat eine Premiere gestartet: Es integriert Eisschnelllauf in sein physisches Vorbereitungsprogramm. Auf der Eisbahn von Saint-Gervais verbrachte die Technikgruppe vier Tage auf Schlittschuhen, um diese neue Aktivität zu erproben.
Mit aufgestellten Pylonen, geschärften Kanten und Helmen auf den Köpfen sieht es so aus, als trainiere hier eine Eisschnelllaufmannschaft. Doch es handelt sich um die Technikgruppe der Fédération Française de Ski (FFS), die im Juni auf der Eisbahn von Saint-Gervais trainierte. Unter der Anleitung des ehemaligen olympischen Shorttrack-Athleten Rémi Ingres feilte die Gruppe um Clément Noël und Cyprien Sarrazin vier Tage lang an ihrer physischen Vorbereitung. Dies ist eine Premiere in der Geschichte des Verbandes.
Physischer und mentaler Nutzen
Romain Velez, Trainer der Technikgruppe, betont die Vorteile dieses Trainings. Es gebe viele Ähnlichkeiten zwischen Skifahren und Eisschnelllauf, besonders beim Gleichgewicht auf schmalen Kufen. Zudem wird der Körperschwerpunkt verlagert, was für die Skifahrer neu ist, da bei ihren üblichen Aktivitäten außerhalb des Skifahrens dies nicht der Fall ist. Auf dem Eis von Saint-Gervais führten die zehn Skifahrer technische und physische Übungen durch. Ziel war es, „laktazide“ Trainingseinheiten ohne die Traumata des Laufens zu absolvieren, im Rahmen einer oft langen und monotonen Vorbereitung. Während der Trainingseinheit am 13. Juni traten die Athleten mit einem Lächeln im Gesicht in Staffelwettbewerben gegeneinander an. Diejenigen, die sich auf dem Eis wohl fühlten, gaben den Neulingen Tipps. Mathieu Faivre, zweifacher Einzelweltmeister von 2021, erklärte, dass dieses Training sowohl sportlich als auch mental sehr interessant sei. Da die Athleten mehr Zeit mit der körperlichen Vorbereitung verbringen als mit dem Skifahren selbst, sollen solche Einheiten dazu beitragen, mental frisch in den Wettbewerb zu gehen.
Schnelle Anpassung der Athleten
Nach zwei intensiven Stunden auf dem Eis tauschten die Skifahrer ihre Eindrücke aus. Clément Noël, Slalom-Olympiasieger, bemerkte, dass es viele Gemeinsamkeiten mit dem Skifahren gibt, man aber viel tiefer in die Hocke gehen müsse. Rémi Ingres stellte fest, dass seine Schüler sich schnell anpassten, was für Spitzensportler charakteristisch sei. Es gebe Ähnlichkeiten zwischen Skifahren und Eisschnelllauf, besonders bei der Positionierung und dem Körpergewicht. Nach diesen vier Tagen in Saint-Gervais und in der Nationalen Ski- und Alpinismus-Schule (Ensa) in Chamonix ist das Ziel, eine Eisschnelllaufeinheit pro Woche während der gesamten Vorbereitung zu etablieren.
Cyprien Sarrazin: „Eine gute Nachricht für meine Knie!“
Cyprien Sarrazin berichtete von seiner ersten Einheit am Donnerstag. Obwohl er zuvor selten Schlittschuh gelaufen sei, fand er schnell Gefallen daran. Da Skifahrer bereits Erfahrung im Gleiten haben, sei der Fortschritt schnell spürbar. Für ihn als Speed-Spezialist sind die Winkel beim Eisschnelllauf ähnlich wie beim Skifahren. Es helfe, das Becken zu stabilisieren und verbessere das Gleichgewicht. Besonders schätzt er, dass es keine Belastung für die Knie gibt, was für ihn eine gute Nachricht sei.
Zusammenfassung
Das französische Skiteam integriert Eisschnelllauf in seine Vorbereitung, um physische und mentale Vorteile zu nutzen. Durch das Training auf dem Eis sollen die Athleten ihr Gleichgewicht und ihre Stabilität verbessern, ohne ihre Gelenke zu belasten. Diese innovative Methode könnte einen neuen Standard in der Vorbereitung von Skifahrern setzen.
Quelle: www.ledauphine.com
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