Garmisch-Partenkirchen – Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, dass die frühere Skirennläuferin Rosi Mittermaier verstorben sei. Die Deutsche, die bei den Spielen im Zeichen der Ringe in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck im Jahre 1976 als „Gold-Rosi“ alle verzauberte, starb im Alter von 72 Jahren. Die Athletin, die stets natürlich, ehrlich und bodenständig blieb, war sich und ihren Idealen immer treu. Sie zählte zu den schillerndsten und dennoch bescheidensten Sportlerinnen, die in den späten 60er- und 70er-Jahren für den Deutschen Skiverband an den Start gehen.
Rosi Mittermaier, die den Skirennläufer Christian Neureuther heiratete, hatte zwei Kinder: Ameli und Felix. Auch Felix stand in punkto Skierfolgen seiner Mutter um nichts nach. Nicht nur für ihn war sie ein Mensch, bei dem Herz und Gefühl stets in Balance waren. Mit 17 Jahren debütierte sie im Weltcup, ein Jahr später fuhr sie unter die besten Drei und schon 1969 entschied sie den Torlauf von Schruns (Vorarlberg) für sich. Neun weitere Erfolge folgten; 41-Mal konnte sie sich in der Summe über einen Podestrang freuen. Im Winter 1975/76 gewann sie sowohl die Gesamtwertung als auch zwei Disziplinenwertungen. Nach dem Gewinn der zwei Goldmedaillen in Innsbruck beendete die Skirennläuferin ihre sportliche Karriere.
Doch wer war Rosi Mittermaier noch? Sozial und zum Wohl des Nächsten. So oder so kann man sie auch beschreiben. Als um die Jahrtausendwende herum die Deutsche Kinderrheuma-Stiftung gegründet wurde, war sie Schirmherrin. Zudem war die langjährige „Dalli-Dalli“-Jurorin unter der Ära des unvergessenen Hans Rosenthal Botschafterin der Initiative gegen Knochenschwund. Zusammen mit ihrem Ehemann brachte sie mit ihren Ratschlägen zum Skifahren und Nordic Walking jede Menge Menschen in Bewegung.
Zudem verkörperte sie durch und durch einen Familienmenschen, der verliebt in die Berge und heimatverbunden war. Der Erfolg als Skirennläuferin ließ sie nie abheben. Sie strahlte immer Herzenswärme aus, sie war stets offen für das Große und dankbar für das Kleine, ihr Lachen strahlte jeden Tag. Nun ist es nach schwerer Krankheit für immer verstummt. In diesem Sinne möchte wir von skiweltcup.tv der Familie und den unzähligen Freunden unser aufrichtige Beileid aussprechen und „Gold-Rosi“ für alle schöne Momente auf und abseits der Piste danken.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
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