Auch Henrik Kristoffersen musste unverrichteter Dinge aus Sölden abreisen. Ein halber Meter Neuschnee und starker Wind machten ein Rennen auf dem Rettenbachgletscher unmöglich. So muss der Norweger jetzt drei Wochen bis zum ersten Duell mit Marcel Hirscher warten. Am 18. November steht in Levi der erste Slalom der Skiweltcup-Saison 2018/19 auf dem Programm.
Trotz einer Verletzung zu Beginn der Vorbereitung, wo sich der Technik-Spezialist den großen Zeh am linken Fuß brach, war er für das Weltcup-Opening bestens vorbereitet. Laut eigenen Aussagen hat der 24-Jährige einige Material-Neuerungen, die ihn schneller machen. Diese Änderungen sollen ihn seinem großen Traum näher bringen – dem Gesamtweltcup.
Die letzten Jahre waren ein ewiges Duell zwischen Henrik Kristoffersen aus Rælingen und Marcel Hirscher aus Salzburg. Der Österreicher präsentierte sich in einer herausragenden Form, aber sein norwegischer Rivale hat nie den Glauben an sich verloren.
Beide sind bekannt als Tüftler. Kristoffersen ist sich sicher, dass der siebenfache Gesamtweltcupsieger nur geschlagen werden kann, wenn man eine optimal angepasste Ausrüstung zur Verfügung hat. Glaubt man dem Norweger, ist sich dieser sicher einen Ansatzpunkt gefunden zu haben, eine Geheimwaffe über die er nicht sprechen möchte.
Auf die Frage ober er und Rossignol neues Material zum Einsatz bringt, bleibt Kristoffersen sehr verschlossen: “ Es ist ein kleines Geheimnis. Man sucht immer nach etwas, das noch besser ist. Es gibt nichts, was perfekt ist. Aber wenn wir über meine Ausrüstung reden: Ja! Ich habe eine Menge neuer Ausrüstung.“ Mehr wollte er über die Geheimwaffe nicht verraten. Wenn man in seine Augen sieht, scheint es so, als ob er seinem Ziel näher gekommen ist. Der Norweger setzt in der kommenden Saison alles daran, die Vormachtsstellung von Marcel Hirscher im Technikbereich zu durchbrechen.
Super-G Debüt am 23.Februar 2019 in Bansko
Während Hirscher in den letzten Jahren auch im Super-G und in der Alpinen Kombination wichtige Weltcuppunkte sammeln konnte, war Kristoffersen nur im Riesentorlauf und Slalom unterwegs. In der kommenden Saison will der Norweger mindestens ein Super-G-Rennen bestreiten. Spätestens am 23. Februar 2019 wird er sein Speed-Debüt im bulgarischen Bansko geben. Diesen Termin hat Kristoffersen fest in seinen Terminplan eingetragen.
„Ich fahre den Super-G nicht um mir jetzt größere Chancen gegen Marcel Hirscher im Gesamtweltcup auszurechnen. In den letzten paar Jahren hätte Marcel trotzdem den Gesamtweltcup gewonnen, auch wenn ich ein paar Punkte im Super-G gemacht hätte“, so Kristoffersen, der sich aber eine dritte Disziplin aufbauen möchte, auch wenn er nie ein Speed-Fahrer werden wird. Außerdem könnte er mit einem guten Super-G auch in der Alpinen Kombination, solange diese noch ausgetragen wird, punkten.
In Saas Fee trainierte er in der letzten Woche mit den norwegischen Speed-Herren. „Es ist gut gelaufen. Ich war sehr zufrieden. Vielleicht können mir die hier gesammelten Trainings-Kilometer ja in Kvitfjell oder beim Skiweltcup-Finale in Soldeu helfen, wenn es im Gesamtweltcup knapp werden würde.“
Zunächst steht für den Norweger aber das Slalomrennen im finnischen Levi im Mittelpunkt der Vorbereitung. Anschließend geht es in die Vereinigten Staaten wo ein Riesenslalom auf dem Programm steht. Dabei wird er in Beaver Creek auch vier bis fünf Speed-Trainingstage einbauen. Beim Super-G von Beaver Creek wird er jedoch nicht an den Start gehen.
Quelle: Aftenposten