Saas-Fee – Seit gut vier Wochen arbeitet die slowenische Ski Weltcup Rennläuferin Ilka Stuhec in der Schweiz. In diesem Sommer und Herbst diente Saas-Fee als dauerhafte Trainingsbasis. Im letzten Teil der Vorbereitungen will die zweimalige Abfahrtsweltmeisterin noch an ihrem Feinschliff arbeiten, um noch einen Tick besser und konkurrenzfähiger zu sein, wenn in St. Moritz der Startschuss zur Speedsaison 2020/21 ertönt. Die 30-Jährige freut sich schon auf die Rennen.
Saas-Fee kann mit Fug und Recht als zweite Heimat der Slowenin beschrieben werden, denn sie fand hier unter den gegebenen Bedingungen die optimalsten Verhältnisse. Das Team um Stuhec weist darauf hin, dass die Einheiten angesichts der coronabedingt angespannten Lage auf der Welt gut waren, und dass es kein Nachteil war, dass die Reise nach Copper Mountain abgesagt wurde.
Trainer Stefan Abplanalp berichtete, dass man in der warmen Jahreszeit ein gutes Training abspulen konnte und die meiste Zeit in Saas-Fee verbrachte. Auch war man in Zermatt und Davos. Nun trainiert man in tieferen Lagen, denn hier sind zum einen die Bedingungen anspruchsvoller und zum anderen gibt es mehr Kunstschnee. Man möchte auch etwas simulieren, damit man sich auf wettbewerbsähnliche Verhältnisse einstellen kann. Seit langer Zeit konnte sich die 30-Jährige ohne körperliche Probleme, auf die WM-Saison vorbereiten.
Jetzt will die Slowenin einen Gang zulegen und auf Wettkampfniveau trainieren. Auf der Agenda stehen Sprünge, schnellere Abschnitte, Buckel, verschiedene Lichtverhältnisse, unterschiedliche Schneebeschaffenheit … Stuhec soll in der Lage sein, solche Bedingungen zu meistern, weil in der etwas anderen Weltcupsaison nichts einfach und schon gar nichts unmöglich scheint. Es gibt viele zu unbekannte Faktoren, und diesen möchte man Herr werden. Abplanalp sucht auch den Vergleich mit den eidgenössischen Skirennläuferinnen.
In den nächsten ist es ihr wichtig das die Qualität und nicht die Quantität an erster Stelle steht. Das sind im Klartext weniger Läufe, in denen sie härter, wettbewerbsfähiger und aggressiver fahren möchte. Stuhec ist körperlich fit, dies heißt es nun auf der Piste umzusetzen.
Die Covid-19-Pandemie wirkt sich jetzt nicht so sehr auf den derzeitigen Trainingsprozess aus. Unabhängig von der Situation berichtet die Athletin über relativ normale Vorbereitungen. Natürlich werden die Sicherheitsmaßnahmen in der Gondel, dem Sessellift und vieles mehr eingehalten. Dazu wird natürlich darauf geachtet, dass man keine potenziellen Risiken eingeht.
Die Mannschaft um Ilka Stuhec macht sich auch keine Gedanken über den geänderten Weltcupkalender. Man kann als Athletin diesen sowieso nicht beeinflussen. Nach den Absagen der nordamerikanischen Rennen beginnt der Speedwinter 2020/21 in St. Moritz. Hier kann die Slowenin schon gewinnen; der Weltskiverband hat bereits sein grünes Licht für die Rennen am 5 und 6. Dezember gegeben. Dann geht es nach Frankreich weiter. Erst später kann Stuhec für eine kurze Zeit in ihr Heimatland zurückkehren. Wer die ehrgeizige Skirennläuferin kennt weiß dass sie ein großes Ziel vor Augen hat. In Cortina d’Ampezzo will sie sich Allzugerne die dritte WM-Abfahrtsgoldmedaille, um den Hals hängen lassen will.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: 24ur.com, eigene Recherchen