Ljubljana/Laibach – Die slowenische Skirennläuferin Ilka Stuhec schaut zuversichtlich auf den kommenden Ski Weltcup Winter. Sie möchte in Cortina d’Ampezzo zum dritten Mal in Folge die WM-Abfahrtsgoldmedaille gewinnen. Angesichts der aktuellen Saison denkt sie aber noch nicht an das Großereignis in den malerischen Dolomiten.
Eigentlich wollte sie in Santa Caterina ihr Material testen. Doch der Coronavirus hat auch ihren Plan durcheinandergewirbelt. Sämtliche Ereignisse, aber auch die Trainingseinheiten, fielen ins Wasser. Es ist ungewöhnlich, aber sie feilt zuhause an ihrer Fitness. Für alle Teammitglieder stellt die aktuelle Lage eine Herausforderung dar. Es ist nicht nur der Fitnessbereich. Man plant für die Zukunft; und es ist klar, dass es schwer sein wird, mit den österreichischen und schweizerischen Konkurrentinnen auf Augenhöhe mitzufahren.
Die Ausgangssperren und viele andere coronabedingten Themen werden von den Ländern unterschiedlich gehandhabt. In Italien kann man laufen, in Slowenien kann man laufen und Rad fahren. Doch ein Training ist nicht erlaubt. In den USA oder in Kanada ist die Lage wiederum anders. Stuhec glaubt, in die Trickkiste greifen zu müssen. Des Weiteren befürchtet sie, dass man angesichts der aktuellen Situation ein kleineres Budget haben wird. Das heißt, dass sie in Zukunft mehr mit der Mannschaft arbeiten wird.
Kurz nach Saisonenden konnte sie noch mit dem Team trainieren. Man bereitete sich auf den neuen Winter vor, und nach fünf Tagen Schneetraining war alles vorbei. Leider gibt es in Slowenien keine Gletscher. Andere Skirennläuferinnen haben die Möglichkeiten, zuhause im Sommer und im Herbst zu trainieren. Man weiß nicht, wann man wieder die Möglichkeit ins Schneetraining eizusteigen. Um den Kontakt zur Konkurrenz nicht zu verlieren muss jedoch Ski fahren. Aktuell spricht man vom Monat August, aber auch hier ist noch alles in der Schwebe.
Auch wenn vieles noch in den Sternen steht, ist Stuhec zumindest froh, gesund zu sein und sich gut auf den nächsten Winter vorbereiten zu können. Die Herausforderungen müssen angenommen werden. Es wird vieles anders sein, aber die Skirennläuferin wird nicht alleine sein. Wenn der Coronaspuk ein Ende gefunden hat, werden die Athletinnen wieder das machen, was ihnen Spaß macht und das, was ihre Leidenschaft darstellen wird. Und nicht nur die Slowenin hofft, dass das im Sommer der Fall sein wird.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: 24ur.com