11 Januar 2023

Kein 3. Abfahrtstraining in Wengen – Freitag 11.30 Uhr folgt der Super-G auf dem Lauberhorn.

Ski Weltcup live: Abfahrtslauf der Herren in Wengen am Lauberhorn - Vorberichte, Startlist und Liveticker - Startzeit: 12.30 Uhr
Ski Weltcup live: Abfahrtslauf der Herren in Wengen am Lauberhorn - Vorberichte, Startlist und Liveticker - Startzeit: 12.30 Uhr

Die Wettervorhersagen am Anfang der Woche ließen nichts Gutes erwarten. Trotzdem konnten am Dienstag, ab Kombi-Start und am Mittwoch auf der gesamten Streckenlänge, ein Abfahrtstraining ausgetragen werden. Wenn am Samstag das Wetter mitspielt können sich die Ski-Fans nun auf die legendäre Lauberhornabfahrt freuen. In der Zwischenzeit wurde von der FIS bekanntgegeben, dass man auf einen dritten Trainingslauf am Freitag verzichten wird. Man wird sich dafür um die Pistenpflege kümmern. Am Freitag steht um 11.30 Uhr der Super-G auf dem Programm.

 

FIS News Wengen : Nur zur Bestätigung – da wir zwei erfolgreiche Trainings durchgeführt haben – wird es morgen keinen Trainingslauf geben.

FIS News Wengen : Just to confirm – as we have run two successful trainings – there will be no training run tomorrow.

 

Eingebettet in einem bezaubernden Bergpanorama im Berner Oberland ist die Lauberhornabfahrt mehr als nur eine klassische Abfahrt. Die über 4,4 Kilometer lange Strecke zieht alle in ihren Bann, einerlei ob es nun Fans oder Abfahrtsgrößen vergangener Zeiten und der Gegenwart sind. Bereits seit 1930 ist sie Schauplatz eines Rennens und war schon 1967 bei der Einführung des Weltcups dabei.

Die längste Abfahrt im alpinen Skirennsport weist auch die höchste Spitzengeschwindigkeit aller Abfahrten auf. Bei knapp 160 km/h bleibt dem Fan im wahrsten Sinne die Spucke weg, und auch für den geschulten Rennläufer ist der Ritt auf der Piste mehr als nur Nervenkitzel, Adrenalinschub und Herzklopfen. Wer die Lauberhornabfahrt ohne Fehler meistert, die selektive Piste schafft und wenig Zeit auf die Führenden verliert, ist mit Sicherheit bei den Besten dabei. Den inneren Schweinehund hat man sowieso schon längst besiegt.

Blicken wir ins Starthaus der Piste, die ein Höchstgefälle von 93 (!) Prozent und ein Durchschnittsgefälle von 33 Prozent ihr Eigen nennt. Wenn die Abfahrt aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse nicht verkürzt wird, tummelt sich die Abfahrtselite auf 2.315 Höhenmeter. Der obere Streckenteil, auf dem Marco Odermatt, Aleksander Aamodt Kilde, Beat Feuz & Co. nahezu eine Minute unterwegs ist, ist flach und verfügt über ein paar Gleitpassagen und langen Kurven. Der Russisprung ist schon etwas Besonderes, liegt er ja inmitten des ersten Abschnitts. Nach dem berühmten Traversenschuss und einer S-Kurve wird das Tempo etwas gedrosselt, ehe der Sprung über den Hundschopf zwischen blanken und schroff hervorstehendem Felsgestein allen Zuschauern den Atem stocken lässt.

Doch die Skirennläufer kennen keine Scheu. Angst ist der falsche Begleiter, und schon kommt es zur Minsch-Kante und zum Canadian Corner. Fast alle Streckenteile haben eine eigene Geschichte. Doch diese anzuführen würde den ganzen Text um ein Vielfaches sprengen. Ausruhen können sich die Abfahrtsgrößen keineswegs, denn schon steht eine Gleitpassage, der Alpweg auf dem Programm. Das Kernen-S, eine enge Kombination einer Doppelkurve, wobei letztere auf eine kurze Brücke führt, ist auch eine Schlüsselstelle des Rennens. Die Rennfahrer kommen nun zur Brücke zu einem Tunnel und einem weiteren Gleitstück, das Langentrejen genannt wird.

Wer nun denkt, das ist alles, hat entweder keine Ahnung vom Skirennsport oder hat die Abfahrt von Wengen noch nie gesehen. Der Hannegschuss lässt Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 150 km/h zu. In der Formel 1 würde man sagen, dass sich die Touren im tief dunkelroten Bereich befinden würden.

Es geht weiter mit dem Seilersboden, gespickt mit flachen Kurven. Diese verlangen von den mittlerweile müden Rennfahrern vollste Konzentration und jede Menge Fingerspitzengefühl. Seit nunmehr zehn Jahren folgt der Silberhornsprung. Die wohl letzte Schlüsselstelle der Strecke, die kaum unter 2:30 Minuten gemeistert wird, ist das Ziel-S, das in den Zielschuss mit einer Neigung von 42 Grad den steilsten Streckenabschnitt leitet. Hier verunglückte im fernen Jahr 1991 das aufstrebende ÖSV-Talent Gernot Reinstadler, Sohn der einstigen österreichischen Skifahrerin Traudl Eder, gerade einmal 20-jährig, tödlich.

Programm

Donnerstag, 12. Januar 2023
18.15 Uhr: Startnummernauslosung Super-G

Freitag, 13. Januar 2023
12.30 Uhr: Super-G
18.15 Uhr: Startnummernauslosung Abfahrt
19.00 Uhr: Siegerehrung Super-G

Samstag, 14. Januar 2023
12.30 Uhr: Abfahrt
18.15 Uhr: Startnummernauslosung Slalom
19.00 Uhr: Siegerehrung Abfahrt

Sonntag, 15. Januar 2023
10.15 Uhr: Slalom 1. Lauf
13.30 Uhr: Slalom 2. Lauf
anschliessend: Siegerehrung

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




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