Vestland – Der norwegische Skirennläufer Kjetil Jansrud glaubt nicht, dass die Organisatoren der Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo mit ihrem Vorschlag, die Veranstaltung auf 2022 verschieben zu können, erfolgreich sind. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen bereitet sich der Athlet auf dem Folgefonna-Gletscher auf die bevorstehende Saison vor.
Wie berichtet, hat Cortina d’Ampezzo aufgrund der unsicheren Corona-Entwicklung die FIS um einen Aufschub gebeten. Ob der Weltskiverband der Bitte nachkommt, werden wir in Kürze erfahren. Denn für viele ist es kaum vorstellbar, dass zwei Großereignisse innerhalb weniger Wochen ausgetragen werden.
Der amtierende Abfahrtsweltmeister, Kjetil Jansrud glaubt nicht daran, dass nach den Olympischen Winterspielen in Peking gleich im Anschluss die alpinen Ski-Weltmeisterschaften über die Bühne gehen werden. Sein Landsmann Aleksander Aamodt Kilde, der in der vergangenen Saison die große Kristallkugel gewann, ist hingegen einer andere Meinung.
Wenn man aus ökonomischen und finanziellen Gründen handelt, kann es sein, dass Cortina Druck auf die FIS ausübt. Das finanzielle Risiko ist für die FISI und dem Veranstalter einfach zu hoch. Insgeheim hofft man bei den Organisatoren dass sich die FIS, sollte die SKI-WM doch 2021 im Kalender bleiben, mit einer Risikogarantie bei einer kurzfristigen Absage beteiligen könnte.
Kilde, der in der Abfahrt, dem Super-G, dem Riesentorlauf und in der Super-Kombination an den Start geht, ist es egal. Er weiß, dass ein hartes Programm auf die Rennläufer zukommt, vor allem wenn die Olympischen Winterspiele und die Ski-WM im Jahr 2022 ausgetragen werden soll. Er ist bereit dafür, und am Ende ist es für alle gleich. Wer sich am besten vorbereitet, gewinnt.
Jansrud glaubt indessen, dass das Sportliche gut laufen wird, doch er ist besorgt, dass das Interesse an der Ski-WM nachlassen wird, wenn sie direkt nach den Spielen im Zeichen der fünf Ringe über die Bühne gehen würde. Jansrud hat Verständnis für das Anliegen des italienischen Verbands, ist aber auch der Meinung, dass die FIS einen finanziellen Beitrag leisten sollte, wenn die WM 2021 wegen der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden müsste.
Ob die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking die letzten für den Norweger sind, ist noch nicht sicher. Sollte die Ski-Weltmeisterschaft im gleichen Jahr stattfinden, könnte es einen erfolgreichen Abschluss seiner sportlichen Laufbahn geben. Es wäre ein schönes Ende, aber sein letztes Rennen und seinen Abschied wird er vermutlich nicht bei einem Großereignis feiern. Wahrscheinlich wird er eines Tages beim Ski Weltcup Heimrennen in Kvitfjell Servus und „ha det“ sagen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: nrk.no