Killington – Die Schweizerinnen Lara Gut-Behrami und Michelle Gisin sind mit den Rängen acht und neun zufriedenstellend in den Riesenslalomwinter 2019/20 gestartet. Beide beendeten auf ihre Weise eine schwere Zeit. Während Gut-Behrami lange auf ein Riesentorlauf-Topergebnis wartete, musste Gisin den Horrorunfall ihres Bruders Marc in Gröden erst einmal verkraften.
Gisin will aber mehr als nur einen neunten Platz verteidigen. Die 25-Jährige hat schon einmal irgendwann die große Kristallkugel ins Auge gefasst. Auch wenn mit der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin die Hauptkonkurrentin ein ganz anderes Kaliber ist, will die Eidgenossin in den Speeddisziplinen punkten. In Lake Louise beispielsweise stand Gisin auf dem Podest. Und wer die Freundin von Luca De Aliprandini kennt, weiß, dass sie gerne noch öfters unter die besten Drei fahren will.
Vorher wollen Gut-Behrami und Gisin im zweiten Riesenslalom der Saison erfolgreich sein. Dieser findet im US-amerikanischen Killington statt. Noch hat Gisin dieses Rennen nicht gewonnen, aber aufgrund ihrer Fähigkeit als Allrounderin kann sie in sechs Disziplinen hervorragende Resultate erzielen und wertvolle Punkte sammeln.
Gut-Behrami, die schon 24 Weltcuprennen für sich entschieden hat, will weiterhin erfolgreich sein. Am 21. Januar 2018 gewann sie mit dem Super-G von Cortina d’Ampezzo ihr letztes Rennen. Aber die guten Teilzeiten und Durchgänge am Rettenbachferner machen Appetit auf mehr. Die Tessinerin will auch in den Speeddisziplinen erfolgreich sein und die kleinen Kugeln nicht aus den Augen verlieren. Im Super-G will die 28-Jährige wieder zu ihrer alten Form finden.
Wenn man Shiffrin außen vor lässt und die etwas durchwachsenen Sölden-Ergebnisse der Slowakin Petra Vlhovà, der Deutschen Viktoria Rebensburg und der Italienerin Sofia Goggia berücksichtigt, können Gisin und Gut-Behrami, die mit ihren guten Resultaten beim Ski Weltcup Opening ihr Selbstvertrauen wiedererlangt haben, schon etwas zu träumen beginnen. Wendy Holdener, ihre Landsfrau, will das schlechte Auftreten im Ötztal jedoch mit einer Galavorstellung in Levi kompensieren. Aber das ist wohl eine andere Geschichte.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it