Im Ski Weltcup geht es nun Schlag auf Schlag. Nach den Lauberhornrennen in Wengen, steht in Kitzbühel das Hahnenkamm-Wochenende auf dem Programm. Am Mittwoch bestreiten dabei die Speed-Spezialisten ihr erstes Abfahrtstraining auf der berühmt, berüchtigten Streif. Der Start für die 1. Trainingseinheit ist für 11.30 Uhr angesetzt. Die offizielle FIS Startliste für das 1. Abfahrtstraining am Dienstag in Kitzbühel, sowie die Startnummern und den FIS Liveticker finden sie im Menü oben.
Aufgrund der guten Wettervorhersagen hat sich die Jury entschieden, das 1. Abfahrtstraining auf der „Streif“ nicht am Dienstag, wie in den letzten Jahren, sondern am Mittwoch abzuhalten. Während an den Trainingstagen und auch für Freitag und Sonntag sonniges Hochdruckwetter bei wolkenlosem Himmel angesagt ist, soll es am Samstag bei der Hahnenkammabfahrt leichten Schneefall und Nebel geben. Am Freitags wird der Super-G, am Folgetag der Abfahrtsklassiker stattfinden. Beide Rennen beginnen um 11.30 Uhr. Am Sonntag (10.30 /13.30 Uhr) wird das Hahnenkamm-Wochenende mit dem Slalom auf dem traditionsreichen Ganslernhang beendet.
Daten und Fakten (Hahnenkammabfahrt)
6. Ski Weltcup Abfahrt der Herren in Kitzbühel 2019/20FIS-Startliste: 1. Abfahrtstraining in Kitzbühel
FIS-Liveticker: 1. Abfahrtstraining in Kitzbühel
FIS-Endstand: 1. Abfahrtstraining in Kitzbühel
FIS-Startliste: 2. Abfahrtstraining in Kitzbühel
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FIS-Startliste: Abfahrt der Herren in Kitzbühel
FIS-Liveticker: Abfahrt der Herren in Kitzbühel
FIS-Endstand: Abfahrt der Herren in KitzbühelAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Erstes Team Captains Meeting: „Die Streif ist bereit!“
Am Abend vor dem ersten Abfahrtstraining fand ebenso das erste Team Captains Meeting der 80. Hahnenkamm-Rennen statt. Rennleiter Mario Weinhandl nutzte die Gelegenheit, um Dominic Paris nach seiner zugezogenen Verletzung gute Besserung zu wünschen.
„Wir alle hoffen, dass Dominic bald wieder auf der Piste ist“, sagte Weinhandl.
Die Streif sei bei den 80. Hahnenkamm Rennen in einem perfekten Zustand: „Ich bin sehr glücklich: Die Streif ist bereit!“ , freute sich Weinhandl.
Ähnlich sieht es Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs: „Wir haben alles gegeben, um die Strecke ideal vorzubereiten“, so Huber. Auch mit Blick auf das Wetter zeigt sich Huber zuversichtlich: „Natürlich ist es noch zu früh, Prognosen für das Wochenende zu liefern, aber ich bin optimistisch“.
Lobende Worte für den Ganslernhang fand Renndirektor Markus Waldner: „Ich war heute auf der Piste: Sie ist in einem super Zustand, alles ist bereit für einen spannenden Slalom am Sonntag“, berichtet Waldner.
Nun blicken Trainer, Offizielle und Athleten gespannt auf morgen: Dann findet nämlich ab 11:30 Uhr das erste Abfahrtstraining auf der Streif statt. Am Ende der Sitzung wurden hierfür die Startnummern ausgelost: Topfavorit Beat Feuz aus der Schweiz darf als Erster starten, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde bekam die Drei. Sein Landsmann Kjetil Jansrud startet als 13. ins Training. Die österreichischen Mitfavoriten Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr erhielten die Startnummern sieben beziehungsweise 5. Thomas Dreßen, der vor zwei Jahren sensationell den Abfahrtssieg holte, darf als Neunter starten.
Quelle: Hahnenkamm.com
Die Streif
Sie gilt als eine der schwierigsten Abfahrten der Welt, die Streif. Ausgetragen wird die Königsdisziplin am Hahnenkamm nach dem, ebenfalls zu den Klassikern zählenden, Lauberhornrennen im schweizerischen Wengen. 1937 wurde erstmals auf der heutigen Streif gefahren. Das erste Rennen entschied der Österreicher Thaddäus Schwabl mit einer Zeit von 3:53,1 Minuten für sich. Den bis heute gültigen Streckenrekord hält Fritz Strobl, er überquerte im Jahr 1997 nach 1:51,58 Minuten die Ziellinie.
Der Start
Von Beginn an galt die Streif als besonders. Aus dem 1.665 Meter hoch gelegenen Starthaus geht es in den Startschuss. „Es gibt kein Startraum wo so eine Stille herrscht wie auf der Streif. Da ist eine ganz besondere Atmosphäre“, erzählt OK-Chef Michael Huber.
Die Mausefalle & der Steilhang
Auf dem 160 Meter langen und 51 Prozent steilen Starthang erreichen die Rennläufer nach nur 8,5 Sekunden die Mausefalle. Es folgt der erste Sprung, der zugleich auch der Weiteste ist. Bis zu 80 Meter fliegen die Athleten auf dem mit 85 Prozent Gefälle steilstem Stück der Streif. Die Geschwindigkeit steigt auf 110 bis 120 Kilometer pro Stunde (km/h) an. Das „Karussell“ vor dem Steilhangeinfahrt entscheidet in großem Maße über Sieg oder Niederlage. Kurzzeitig müssen die Läufer Fliehkräfte von 3,1 g aushalten.
Der nachfolgende “Steilhang” zählt zu den technischen Gustostücken im Weltcup. Nur mit perfekt geschliffenen Kanten und einem exakten Timing kann die eisigste Stelle dieses technisch anspruchsvollen Abschnitts optimal gefahren werden.
Der Brückenschuss, das Geschöss & die alte Schneise
Mit möglichst viel Geschwindigkeit geht es anschließend in den Brückenschuss und das Gschöss. „Dort muss man gleiten können“, berichten Insider, ein schneller Ski und gute Kondition sind gefragt. Mit einem kleinen Sprung geht es in die schräg hängende „Alte Schneise“ rein und zur Anfahrt auf den Seidlalmsprung.
Der Seidlalmsprung
Seit 1994 gibt es den Seidlalmsprung, es ist genau die Mitte der Rennstrecke. In tiefer Hocke fahren die Athleten auf den Sprung zu, ohne zu sehen was danach kommt. Nur keinen Fehler machen! Hier muss im Sprung nach rechts gedreht werden, um die Einfahrt zur langgezogenen Seidlalmkurve gut zu erwischen.
Der Lärchenschuss & Hausberg
Nach einem beinahe 90° Turn kommt man in den Lärchenschuss, Anfahrt Oberhausberg. Nach einem energieraubenden „S“, bei dem man nicht zögern darf, springt man über die Hausbergkante in eine Kompression, gefolgt von einem fordernden Linksschwung, in die Hauberg Traverse bzw. Querfahrt.
Die Piste wird unruhiger, die Muskeln brennen, die Athleten werden durchgeschüttelt und vor allem muss die Ideallinie gehalten werden. Höchste Anforderungen an Mensch und Material werden bei 100 bis 110 km/h verlangt auf der Querfahrt.
Der Zielsprung
Dann kommt der Zielsprung, Hocke und runter geht es zum Zielsprung, höchste Geschwindigkeiten werden hier gefahren, bis zu 150 km/h. Die Kompression vor dem Zielsprung drückt die Rennläufer regelreich auf die Piste und anschließend heben sie in den finalen Zielhang ab. Die Zuschauer feiern die Rennläufer nochmals richtig an. Endlich das Ziel, abschwingen und ein schneller Blick auf die Zeituhr. Enttäuschung und Freude liegen hier eng beieinander. Sieger sind sie alle, die die Streif bewältigen.