Åre – Derzeit logieren die technisch versierten Damen im schwedischen Åre. Einen Tag nach dem Riesentorlauf sind sie im Slalom im Einsatz. Der Kampf um die kleine Kristallkugel wurde schon entschieden; die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin war bislang in ihrer Paradedisziplin das Maß aller Dinge. Und sie möchte auch auf skandinavischem Schnee allzu gerne als Erste abschwingen und ihren 87. Weltcupsieg feiern. Zu Åre hat sie eine innige Beziehung, gewann sie hier als blutjunge Teenagerin ja ihr allererstes Weltcuprennen. Um 10.30 Uhr (MEZ) eröffnet die erste Dame den ersten Durchgang; das Finale findet ab 13.30 Uhr (MEZ) statt. Die offizielle FIS Startliste für den 1. Slalom-Durchgang der Damen in Åre, am Samstag um 10.30 Uhr, sowie die Startnummern und den FIS Liveticker finden sie in unserem Daten-Menü.
Daten und Fakten (Samstag, 10.03.2023)
10. Slalom der Damen in AreFIS-Startliste 1. Durchgang – Start 10.30 Uhr
FIS-Liveticker der Damen 1. Durchgang
FIS Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
FIS-Startliste 2. Durchgang – Start 13.30 Uhr
FIS-Liveticker der Damen 2. Durchgang
FIS-Endstand Slalom der Damen in AreGesamtweltcupstand der Damen 2022/23
Weltcupstand Slalom der Damen 2022/23Nationencup: Damenwertung
Nationencup: GesamtwertungAlle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Neben Shiffrin kann auch die Zweite in der Disziplinenwertung von einem Tagessieg träumen. Die Schweizerin Wendy Holdener, die als Pechvogel bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Méribel, eine denkbare Goldmedaille vor Augen habend, kurz vor dem Ziel ausschied, hat in diesem Winter nach langem Warten ihre ersten Triumphe im Slalom gefeiert. Auch die Slowakin Petra Vlhová, die im vergangenen Jahr sowohl Olympiasiegerin in Peking als auch Disziplinenwertungssiegerin im Torlauf wurde, möchte sehr gerne unter die besten Drei fahren. Die Deutsche Lena Dürr befindet sich seit zwei Jahren in der Form ihres Lebens und hat in Spindleruv Mlyn (dt. Spindlermühle) sogar ein Rennen für sich entschieden. Sie möchte natürlich weiterhin auf der Welle des Erfolgs reiten. Da die kleine Kristallkugel bereits vergeben ist, hat sie nichts zu verlieren. So ist es durchaus möglich, dass sie den zweiten Saisonsieg erzielt.
Vor heimischer Kulisse wollen Anna Swenn Larsson und Sara Hector auftrumpfen. Die beiden Vertreterinnen des Drei-Kronen-Teams zählen auf viele Fans, die den Weg nach Åre finden. Die beiden Schwedinnen sind sehr sympathisch, und dank eines Sprungs auf das Podest könnten sie in Bezug auf das Saisonfinale in Soldeu noch eine Extraportion Selbstvertrauen tanken. Shiffrins Landsfrau Paula Moltzan besticht durch ihre Angriffslust. Eine Handverletzung, die sie sich beim WM-Teambewerb in Méribel zugezogen hatte, scheint sie nicht aus dem Konzept zu bringen. Vielleicht belohnt sie ihren Mut mit einer guten Platzierung, ehe auch sie den Weg nach Andorra einschlagen wird.
Die Kroatin Leona Popovic und die Slowenin Ana Bucik haben in der Disziplinenwertung die kleine Kristallkugel aus den Augen verloren. Dennoch haben sie beinahe gleich viele Punkte gesammelt. Sie wollen gut fahren; und ein Top-5-Rang ist keineswegs eine Utopie, auch wenn die Konkurrenz nicht schläft und allen voran Shiffrin nichts verschenken mag. Die positive Überraschung schlechthin kommt ebenfalls aus Schweden. Die junge Hanna Aronsson Elfman ist sehr talentiert, motiviert und fokussiert. Diese drei Eigenschaften muss man aufweisen, um mehr oder weniger im Weltcup Fuß zu fassen. Sie blickt auf mehr als zufriedenstellende Ergebnisse zurück und will ihr Können auch auf heimischem Schnee unter Beweis stellen.
Die Kroatin Zrinka Ljutic besticht durch ihre Jugend. Man kann ihr ohne Scheu die gleiche Charaktere wie Aronsson Elfman zuschreiben, und es ist kein Fehler, wenn man die Mannschaftskollegin von Popovic als heiße Zukunftsaktie des kroatischen Skiverbandes bezeichnet. Aus österreichischer Sicht hofft nicht nur Katharina Truppe, derzeit auf Position elf in der Disziplinenwertung, dass endlich ein Erfolgserlebnis eingefahren wird. Ihre Landsfrau Katharina Liensberger hofft im Stillen, dass die alles andere als gute Saison ein Ende findet. Die Tirolerin Franziska Gritsch, die in mehreren Disziplinen gut ist, will nach dem Podestplatz im Super-G von Crans-Montana zwei gute Durchgänge in Åre zeigen. Wenn sie im ersten Lauf so schnell wie erfahrungsgemäß in der Finalentscheidung ist, können wir uns auf eine Überraschung einstellen.
Die norwegische Delegation wird von Thea Louise Stjernesund angeführt. Sie möchte in ihrem Nachbarland auch an den Top-10 kratzen und sich mit einer soliden Leistung belohnen. Dass im kanadischen Team nach dem Gewinn der sensationellen WM-Goldmedaille durch Laurence St-Germain Jubelstimmung angesagt ist, ist klar. Nun wollen sie, aber auch Ali Nullmeyer und Amelia Smart ihr Können im Weltcup unter Beweis stellen und anhand eines sehr kompakten Teamergebnisses mit Blick auf das Podest zeigen, dass die Errungenschaft auf französischem Terrain keinesfalls eine Eintagsfliege war.
Die Tschechin Martina Dubovská hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie immer unter die besten 15 fahren kann. Das ist auch in Åre keineswegs eine Utopie. Die Swiss-Ski-Allrounderin Michelle Gisin blickt auf eine durchwachsene Saison zurück und hat aber noch sämtliche Trümpfe in der Hand, den Winter halbwegs versöhnlich zu beenden. Die Wikingerinnen Mina Fürst Holtmann und Maria Therese Tviberg, aber auch Gisins Landsfrau Camille Rast wollen in Schweden ohne Druck fahren und dafür sorgen, dass sie mit einer guten Fahrt auch ein gutes Resultat erzielen werden.
Die junge DSV-Athletin Emma Aicher, die, als sie noch jünger war, für den schwedischen Verband im Einsatz war, möchte bei ihrem „Fast“-Heimrennen in Åre überzeugen. Sie ist natürlich ein Rohdiamant, der bereits mehrere Akzente setzen konnte. Der fünfte Platz im Super-G von Crans-Montana macht Appetit auf mehr. Das weiß nicht nur die Teamkollegin von Jessica Hilzinger. Apropos Hilzinger: Auch sie will im vorletzten Slalom der Saison 2022/23, sollte sie sich für das Finale in Soldeu qualifizieren, eine sehr gute Leistung abrufen. Dann ist ein gutes Ergebnis die logische Konsequenz.
Im letzten Jahr machte, wenn wir wieder in unsere dicke Chronik schauen, der Skiweltcupzirkus der Damen ebenfalls in Åre Station. Im Slalom gewann die Österreicherin Katharina Liensberger vor der Norwegerin Mina Fürst Holtmann und der Eidgenossin Michelle Gisin.
Vorbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23