Madonna di Campiglio – Aufgrund der Tatsache, dass erst ein Slalom der Herren in diesem Winter ausgetragen wurde und dass die Leistungsdichte in dieser Disziplin sehr hoch ist, ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, den großen Favoriten für den Tagessieg namentlich auszumachen. Ein Athlet, der das Nachtslalom Spektakel bereits dreimal für sich entschieden hat, ist der Norweger Henrik Kristoffersen. Der Wikinger hat im letzten Moment in der vorigen Saison den Turbo gezündet und dank zweier Erfolge die kleine Kristallkugel gewonnen. Der Startschuss für das letzte Rennen vor Weihnachten ertönt um 17.45 Uhr (MEZ); das mit Spannung erwartete Finale geht ab 20.45 Uhr (MEZ) über die Bühne. Die offizielle FIS Startliste für den 1. Slalom-Durchgang der Herren in Madonna di Campiglio, am Donnerstag um 17.45 Uhr, sowie die Startnummern und den FIS Liveticker finden sie gleich nach der Auslosung in unserem Menü.
Daten und Fakten zum
2. Slalom der Herren in Madonna di CampiglioStartliste 1. Durchgang – Start 17.45 Uhr
Liveticker der Herren 1. Durchgang
Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
Starliste 2. Durchgang – Start 20.45 Uhr
Liveticker der Herren 2. Durchgang
Endstand Slalom Herren MadonnaGesamtweltcupstand der Herren 2022/23
Weltcupstand Slalom Herren 2022/23Nationencup: Herrenwertung
Nationencup: GesamtwertungAlle Daten werden umgehend aktualisiert
Der junge und bis in die Haarspitzen motivierte Wikinger Lucas Braathen will sich nach seinem Auftaktsieg in Val d’Isère vorzeitig beschenken und das rote Trikot des Führenden in der Disziplinenwertung behalten. Seine Kollegen Henrik Kristoffersen, Atle Lie McGrath, Timon Haugan und Sebastian Foss-Solevåg wollen natürlich genauso aus dem Vollen schöpfen und einen Beitrag dazu leisten, dass die Norweger-Delegation wieder mit einem sehr guten Mannschaftsresultat zu überzeugen weiß.
Das ÖSV-Kontingent setzt auf Manuel Feller und Johannes Strolz. Der zuerst genannte Athlet hat in Frankreich überzeugt und wird nach den enttäuschenden Auftritten bei den Riesenslaloms in Alta Badia mit einer ordentlichen Wut im Bauch fahren. Der zweite Athlet hat im letzten Winter spät den Erfolg gefunden und bei den Olympischen Winterspielen in China alles abgeräumt. Es wäre zudem ein Fehler, Marco Schwarz, Adrian Pertl, Michael Matt und die anderen des Teams Austria auszuklammern.
Während die gegenwärtige Skiweltcupshow durch die Podestplatzsammlung des Schweizers Marco Odermatt langweilig zu werden droht, kann die Konkurrenz etwas aufatmen. Der Eidgenosse ist nicht im Slalom im Einsatz. Dessen ungeachtet können seine Teamkollegen Loic Meillard, Daniel Yule, Luca Aerni und Ramon Zenhäusern – um nur einige stellvertretend zu nennen – mit guten Ergebnissen, wie jetzt schon auf der 3Tre ihren Beitrag zu einem Gewinn der Nationenwertung beisteuern.
Der Schwede Kristoffer Jakobsen, in Madonna di Campiglio im Vorjahr Dritter, ist gut in die letzte Saison gestartet. Dann bekam er Besuch vom Schlendrian und die guten Positionen, die er anfangs erzielte, konnten durch viele Ausfälle nicht mehr bestätigt werden. Der Athlet aus den Kreisen des Drei-Kronen-Teams hat ein gutes Resultat in Val d’Isère erzielt. Nun hofft er, dass er den guten Auftakt durch die WM-Saison bestätigen kann.
Der Franzose Alexis Pinturault ist ein routinierter Athlet, der in jedem technischen Rennen unter die besten Drei fahren kann. Es bleibt auch abzuwarten, wie sein Landsmann Clément Noël, immerhin Slalom-Olympiasieger, nach seinem Ausfall bei seinem Heimrennen in Val d’Isère unterwegs sein wird. Bei so einer Leistungsdichte wie im Herren-Torlauf ist ein Ausfall im Hinblick auf den Gewinn der kleinen Kristallkugel nicht gerade empfehlenswert.
Beim letzten Rennen hat Tobias Kastlunger überzeugt. Der junge Südtiroler preschte mit der Startnummer 69 unbekümmert und frei von Sorgen und Hintergedanken in Val d’Isère unter die besten Zehn. Er will dieses Ergebnis natürlich wiederholen, und es ist davon auszugehen, dass viele Fans den Weg nach Madonna di Campiglio finden werden, um ihn zu unterstützen. Apropos Südtirol: Der Südtiroler Slalomspezialist Alex Vinatzer kann aufatmen. Trotz einer Knieverletzung, die er sich am Wochenende beim Riesentorlauf auf der „Gran Risa“ in Alta Badia zuzog, kann der Grödner an den Start gehen. Lange stand hinter diesem Renneinsatz ein Fragezeichen.
Der Bulgare Albert Popov will im Trentino erfolgreich sein und abermals an den Top-10 kratzen. Der elfte Platz, den er in Frankreich erzielt hat, soll keine Eintagsfliege sein, sondern als Tor zu den Besten gewertet werden. Nichts spricht dagegen, dass sich der Südosteuropäer dort etablieren und sprichwörtlich gesehen festbeißen will. Der Deutsche Linus Straßer, vor kurzer Zeit gerade Vater geworden, möchte sich noch einmal beschenken, wenn auch auf andere Art und Weise. Mit der Geburt seiner Tochter wächst nun ein ganz besonderer Edelfan heran; davon ist auf jeden Fall auszugehen.
Der Kroate Istok Rodes, die Hausherren Tommaso Sala und Stefano Gross – letzterer ist jetzt nicht so weit von Madonna di Campiglio entfernt zuhause -, der wieselflinke Belgier Armand Marchant und der stets motivierte Victor Muffat-Jeandet von der Equipe Tricolore sind auch immer für ein gutes Resultat zu haben. Sollten sie unter die besten Zehn vorpreschen, würden sie sich im letzten Rennen vor Weihnachten mehr als nur beschenken. Das können und dürfen wir uns auch vom Norweger Alexander Steen Olson und dem Deutschen Anton Tremmel erwarten, die in Val d’Isère unter die besten 20 fuhren und dieses Ergebnis auch auf dem „Canalone Miramonti“ bestätigen möchte.
Die kanadischen Fans hoffen auf ein gutes Resultat ihres Erik Read und der Brite Dave Ryding will die Errungenschaften der letzten Saison wiederholen. Im vergangenen Winter hat er unter anderem den Klassiker am Ganslernhang in Kitzbühel gewonnen und so alpine Skirennsportgeschichte für sein Heimatland geschrieben. Aus den Reihen des DSV geht auch Sebastian Holzmann an den Start. Er will im letzten Rennen vor Weihnachten für Furore sorgen und sich im ersten Teil des Ergebnisfeldes wiederfinden. Aufgrund der mehrfach zitierten Leistungsdichte im Slalom ist das kein utopisches Unterfangen. Wichtig ist, dass er mit einer guten Mischung aus Konzentration und Spaß an die Sache herangeht und bis zum Umfallen kämpft. Das frenetische Publikum im Rahmen des Nachtslaloms als unterstützende Kulisse wird ihm sicher sein. Wir können uns jetzt schon über eine Neuauflage eines Spektakels freuen.
Im letzten Jahr triumphierte der Wikinger Sebastian Foss-Solevåg vor dem Franzosen Alexis Pinturault und dem Schweden Kristoffer Jakobsen.
Vorbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23