Am Donnerstagmorgen stand im „Alpinresort Jeongseon“ das erst Olympische Abfahrtstraining auf dem Programm. Die Tagesbestzeit, jedoch mit einem Torfehler, konnte sich Geburtstagskind Manuel Osborne-Paradis, in 1:40.45 Minuten gutschreiben lassen. Der Kanadier feiert heute in Südkorea seinen 34. Geburtstag. Auch Kjetil Jansrud (+ 0.31 Sekunden) aus Norwegen und der Schweizer Mauro Caviezel (+ 0.45), auf den Plätzen zwei und drei, fühlten sich auf der „Jeongseon Downhill“ auf Anhieb wohl.
Manuel Osborne-Paradis: „Das sind eigentlich nicht die Bedingungen die ich gerne mag. Aber das heutige Training ist natürlich gut für das Selbstvertrauen, auch wenn ich oben ein Tor ausgelassen habe. Es ist immer gut wenn man weiß dass man auf einer Strecke schnell sein kann.“
Kjetil Jansrud: „Das Gefühl ist sehr gut. Es ist trockener Schnee wie in Beaver Creek, der mit den Trainings in den nächsten Tagen sicher noch aggressiver wird. Ich hab schon versucht Gas zu geben, aber man muss hier Tag für Tag einen weiteren Schritt machen. Manuel hat oben ein Tor ausgelassen, so ist meine Zeit schon sehr gut und ich habe schon mal das Gefühl für das Tempo hier bekommen.“
Mauro Caviezel: „Wegen der Qualifikation müssen wir uns schon im Training zeigen, damit wir für einen Startplatz in Frage kommen. Das ist bei Olympia etwas anders als sonst. Aber es ist auch nicht schlecht, wenn man auf einer neuen Strecke gleich gut ins Fahren kommt. Natürlich ist es so besser für das Selbstvertrauen, als wenn alles in die Hosen geht. Die meisten Kurven haben gut funktioniert, das gibt sicher Vertrauen für die nächsten Aufgaben.“
Als besten Österreich fehlten Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (4. Platz – + 0.75) auf die Top-3-Ränge lediglich 30 Hundertstel Sekunden.
Matthias Mayer: „Die Zeit hat noch nicht so viel zu bedeuten. Es liegen noch zwei Trainings vor uns. Es ist eine relativ interessante Abfahrt, mit wenig Geschwindigkeit. So eine Strecke haben wir im Weltcup nicht, aber ich denke da werden bis Sonntag einige Favoriten zusammenkommen. Wichtig ist, dass man vom Start bis ins Ziel konzentriert bleibt. Es ist eine technisch anspruchsvolle Piste mit vielen Kurven und die Sprünge sind schön gebaut. Es ist eine super Strecke. Man muss das richtige Verhältnis finden. Sauber auf der Linie fahren, aber so unsauber fahren, dass man auch schnell ist.“
Hinter dem Franzosen Brice Roger (5. – + 0.92) reihte sich mit Max Franz (6. – + 0.94) ein weiterer Österreicher innerhalb der Top Ten ein.
Max Franz: „Ich hab die Linie eigentlich gut im Kopf gehabt. Wichtig ist, dass man mal die Piste spürt. Wie gehen die Wellen, wo drückt es in den Kurven. Das Video am Nachmittag wird zeigen, wie gut ich es erwischt habe. Es ist sehr schön zu fahren, auch wenn das Tempo schon etwas langsam ist. Aber die Sprünge gehen schon ganz gut. Hier können viele Rennläufer sehr schnell sein, darum ist es auch eine schwierige Abfahrt.“
Als bester US-Amerikaner beendete Bryce Bennett (+ 0.98) die erste Übungseinheit auf Rang sieben. Eine starke Leistung zeigte auch der Schweizer Carlo Janka (+ 1.06), der sich vor dem Franzosen Maxence Muzaton (9. – + 1.14) und Ryan Cochran-Siegle (10. – + 1.21) auf Rang 10 einreihte.
Auch wenn auf der „Jeongseon Downhill“ nur Geschwindigkeiten bis knapp 125 km/h gemessen werden, müssen die Athleten bei den vielen Geländeübergängen und Kurven konzentriert zur Sache gehen. Gerade im Mittelteil ist die Konzentration der Fahrer gefragt. Hier haben sich einige Rennläufer verfahren.
Wie üblich haben die meisten Speed-Fahrer die erste Trainingseinheit zum herantasten genutzt.
Aksel Lund Svindal (Platz 20 – + 1.81): „Ich hätte das erste Training gerne etwas besser ausgenutzt. Jetzt weiß ich so ungefähr wie es läuft. Aber es gibt noch viel Arbeit die nächsten Tage. Dieser Schnee ist sehr langsam und man muss sehr vorsichtig sein. Man muss mit viel Gefühl fahren, kommt man einmal zu spät wird man gleich langsamer. Darum ist es wichtig eine gute Linie zu behalten und mit den Wellen zu arbeiten. Und ganz wichtig, die Ski einfach gehen lassen. Wie es dann wirklich läuft sehen wir am Sonntag.“
Vincent Kriechmayr (Platz 22 – + 1.88): „Beim ersten Training muss man die Strecke erst einmal kennenlernen. Es ist nicht die schwierigste Abfahrt, aber es ist schwierig schnell zu sein. Man muss von oben bis unten alles in einem Guss perfekt fahren. Wenn einem das gelingt ist man sicher schnell. Also Überwindung brauch man auf dieser Strecke keine, wobei ich es schon lieber mag, wenn es zur Sache geht. Aber ich bin gut drauf und werde schon einen Weg finden um schnell zu sein.“
Hannes Reichelt (Platz 28 – + 2.08): „Ich weiß dass ich etwas verändern muss. Das betrifft das Material aber auch das skifahrerische. Ich bin ein paar Mal bei der Linie daneben gestanden. Der Zeitabstand schockiert mich nicht, aber lieber wäre es mir schon, wenn ich nur eine halbe Sekunde zurück wäre. Teilweise war das Tempo niedriger als ich gedacht habe, und so war ich im Schwungansatz etwas zu früh. Ich habe mich aber über eine Kuppe auch einmal verfahren. Ein paar Jungs haben es schon ganz gut im Griff, und man sieht dass es schon mehr ein Schnee wie in Nordamerika ist, der mir eigentlich sehr gut liegt. Aber wir sind hier in Korea und nicht in Amerika. Das kann auch heißen dass mit die Zeitumstellung auf Nordamerika besser entgegenkommt. Da fährt man dann am Abend was mir als Nachttyp besser entgegen kommt.“
Dominik Paris (Platz 30 – + 2.10): „Ich hab die Kurven nicht so sauber durchgezogen. Das ist aber nicht so schlimm. Wir haben noch zwei Trainings und da schauen wir was geht. Heute war die Piste etwas langsam, aber bis zum Samstag wird sie sicher noch schneller werden. Man muss sich jetzt auch mal die Anderen anschauen, dann kann man vielleicht herausfinden wie man etwas schneller wird.“
Thomas Dreßen (Platz 31 – + 2.28): „Es ist eigentlich eine ganz schöne Strecke, wobei es ein paar Passagen gibt, wo man viel Zeit verlieren kann. Mit Startnummer 1 habe ich mir einmal alles angeschaut und war im unteren Bereich hin und wieder etwas zu gerade. Aber es war das erste Training und wir haben ja noch zwei Übungseinheiten. Die Siegerlinie war es heute noch nicht, da müssen wir schon noch etwas ändern. Eine saubere Technik und immer einen guten Zug auf dem Ski, das ist hier das Wichtigste. Und natürlich darf man nicht in der ‚Weltgeschichte‘ rumfahren.“
Marcel Hirscher (Platz 46 – + 3.93): „Ich habe oben eine etwas falsche Linie gewählt. Beim Rennen würde man dann alles riskieren, im ersten Training muss das aber nicht sein. Lieber am Tor vorbeifahren. Der Rest hat mich aber überrascht, dass es so cool gegangen ist. Es geht sauber zu fahren und das Feedback vom Schnee ist sehr gut. Die nächsten Tage muss das Ziel sein, die Linie besser zu halten und Meter einzusparen. Dann sollte ich bis zum Rennen eine Sekunde weniger Rückstand haben, und das wäre dann schon ganz in Ordnung für die Kombiabfahrt.“
Offizieller FIS Endstand: 1. Olympia-Abfahrtstraining der Herren in Jeongseon
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