St. Johann in Pongau – Die Salzburgerin Mirjam Puchner hat nach einer sehr langen Verletzungsphase nie aufgegeben. Der Lohn für den langen und gewissermaßen harten Weg zurück war der Abfahrtssieg beim Ski Weltcup Saisonkehraus in Soldeu. Die sympathische Skirennläuferin berichtet über den Stellenwert des Erfolges in Andorra, die sozialen Medien, ihre sommerlichen Trainingseinheiten im Hinblick auf den Winter 2019/20 und vieles mehr.
Miri, beim Saisonkehraus in Soldeu hast du trotz windiger Verhältnisse mit dem ersten Platz in der Abfahrt wieder gezeigt, was in dir steckt. Welchen Stellenwert nimmt dieser Erfolg nach einer so schweren Verletzung für dich ein?
Der Sieg beim Finale in Soldeu war wirklich Balsam für die Seele. Die Zeit nach der Verletzung war enorm lange, anstrengend und zum Teil auch eine ziemliche Belastung. Natürlich hat dieser Sieg einen hohen Stellenwert, ist aber nicht mit dem ersten Sieg vergleichbar. Die Umstände waren heuer ganz andere. Für mich war es wichtig, dass ich wieder Rennen fahren kann und mich wieder der Weltspitze annähere. Dass es mit einem Sieg endet, zeigt mir, dass sich die gesamte Zeit, die harte Arbeit, alle Höhen und Tiefen ausbezahlt haben und dass es wert war, mich durchzubeißen und nicht aufzugeben.
YouTube, Facebook, Instagram, Twitter… Das Angebot an sozialen Medien ist schier grenzenlos und farben- und facettenreich wie das Leben selbst. Ist es für dich bedeutend, mit den Fans in Verbindung zu stehen?
Ich denke, dass die sozialen Medien heutzutage unumgänglich für uns Sportler sind und diese uns die Möglichkeiten bieten, mit den Fans in Kontakt zu treten bzw. zu bleiben. Da ich auch gerne Sportler in anderen Sportarten folge, merke ich immer wieder, wie bedeutsam es ist, dass man Fans in der Vorbereitung, im Winter, usw. zum Teil am Leben teilnehmen lässt.
Was können wir über deine Trainingseinheiten und -orte in diesem Sommer in Erfahrung bringen? Fahren die rot-weiß-roten Speeddamen auch nach Chile oder Argentinien?
Den Großteil meiner Vorbereitung habe ich im Olympiazentrum Salzburg absolviert. Gemeinsam mit der Mannschaft hatten wir zwei Trainingskurse. Jetzt heißt es weiter Kondition tanken, im August sind einige Schneetage in Europa – in Italien und in der Schweiz – geplant, bevor es im September dann Richtung Chile geht.
Wieso wird Mirjam Puchner die kommende Saison, auch wenn keine Olympischen Spiele und keine Welttitelkämpfe auf dem Programm stehen, erfolgreich abschließen?
Ich denke, dass meine Vorbereitung bist jetzt absolut nach Plan verläuft und ich mich körperlich bereits sehr fit fühle. Es freut mich vor allem, dass ich heuer erstmals wieder eine Vorbereitung absolvieren kann, die nicht durch große Schmerzen eingeschränkt ist. Jetzt heißt es noch, den restlichen Sommer weiter konditionell hart arbeiten, um für das Schneetraining und den Winter fit zu sein und dann Top-Ergebnisse zu erlangen.
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner