Wyoming/Aix-les-Bains – Die US-amerikanische Ski Weltcup Rennläuferin Breezy Johnson erklärte, was in den vergangenen Monaten passiert ist, als ihr rechtes Knie komplett neu aufgebaut werden musste. Der Franzose Victor Muffat-Jeandet steht seit einigen Wochen bereits auf den Skiern und fühlt sich bereit für eine komplette Saisonvorbereitung.
Zurück zu Johnson. Sie war letzthin die Hauptkonkurrentin der Italienerin Sofia Goggia und sammelte Spitzenergebnisse wie am Fließband, auch wenn sie vom Zeitrückstand nie für einen Sieg in Frage kam. Ein Sturz beim Training am italienischen San-Pellegrino-Pass hatte große Folgen. Nachdem die US-Lady die Rennen in Zauchensee ausließ, wollte sie in Cortina d’Ampezzo wieder zurückkehren. Ein weiterer Sturz während des zweiten Probelaufs ließ eine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Peking wie eine Seifenblase zerplatzen. Und gewiss: es kullerten mehrere Tränen über die Wangen der Skirennläuferin.
Es stellte sich heraus, dass der chirurgische Eingriff am rechten Knie, so wie die Athletin selbst letzthin enthüllte, tatsächlich viel schwerer als vor Monaten gedacht, war. Die 26-Jährige aus Wyoming kann, wenn alles nach Plan verläuft, erst im September auf den Skiern stehen. Johnson erzählte, dass sie sich in den bellunesischen Dolomiten schwer verletzte und sich ein großes Knorpelstück vom Knie riss; bereits vorher zog sie sich eine Kreuzbandverletzung zu. Die Teamleaderin der US-Speed-Damen wollte anfangs nicht darüber sprechen, aber es gab und gibt viele Athletinnen und Athleten, die diese Art von Verletzungen erlitten und erleiden. Schweren Herzens entschied sie sich, den Traum von Olympia zu begraben, als sie merkte, dass sie realistisch nicht um eine Medaille kämpfen konnte.
Johnson begab sich am 3. Februar in Vail unters Messer, nachdem sie sich bereits 2018 und später mehrere Male verletzte. Das lädierte Kreuzband wurde rekonstruiert, die Meniskuswurzel repariert und ein Knorpelersatz aufgebaut. Sie befindet sich auf dem Weg zurück, auch wenn ihr Körper nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge bestimmte Belastungen im Fitnessstudio noch nicht ertragen kann und die 26-Jährige gibt zu, dass alles viel schwieriger ist, auch mental. Aber sie weiß, dass sie den Sport liebt und es sich trotzdem lohnt, zu kämpfen. Dementsprechend kommt für sie ein Aufgeben nicht in Frage.
Zu Victor Muffat-Jeandet. Er ist wohl der größte Pechvogel des vergangenen Winters. Beim Rennen in Zagreb, einer Farce sondergleichen, kam er zu Sturz und verletzte sich schwer. Sein Olympiatraum war vorzeitig zu Ende. Doch der Franzose, ein hervorragender Techniker, steckte den Kopf nicht in den Sand. Er hat das Training wieder aufgenommen. So fand er beispielsweise sowohl in Val Thorens als auch in Avoriaz sehr gute Bedingungen vor. Der Gewinner der olympischen Kombi-Bronzemedaille von Pyeongchang hätte gerne in Peking sein Edelmetall verteidigt. Nach einer sechswöchigen Gipsphase berichtete er, dass alles gut läuft und die Rehabilitation fast abgeschlossen ist. Es war nicht einfach; das Sprunggelenk war sehr steif und nach der Abnahme des Gipses hatte er Probleme zu gehen.
Im Juni und Juli will der Angehörige der Equipe Tricolore angesichts seiner Lage härter arbeiten. Es kann sein, dass er mit seinen Mannschaftskollegen nach Südamerika fliegt. Ende August brechen viele Teams nach Ushuaia auf. Muffat-Jeandet bleibt positiv und gibt an, aus der (blöden und vermeidbaren, Anm. d. Red.) Verletzung gelernt zu haben und das Gute ist, dass er sich frisch und für neue Aufgaben und Herausforderungen bereit fühlt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it
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