Lenzerheide – Der Auftritt beim Weltcupkehraus von Lara Gut-Behrami dauerte nur wenige Sekunden. Beim Riesentorlauf schwang die 29-Jährige nach wenigen Toren ab. Sie berichtete, dass sie müde sei. Denn mit der Brechstange fahren würde in ihren Augen keinen Sinn machen. Das letzte Mal riss sie sich bei so einer Aktion das Kreuzband.
Der frühere Ski Weltcup Rennfahrer Didier Plaschy kann diese Aussage nicht so begreifen. Er hat so seine Probleme damit. Wie soll man es jungen Menschen erklären, dass man ein Rennen einfach aufgibt. Kopfschütteln gab es beim Slalom-Altmeister auch hinsichtlich Gut-Behramis Auftritt. Sie hätte auch den Medien sagen können, was sie bewegte. Doch so hinterließ die Tessinerin vielerorts Unmut und auch etwas Unverständnis.
Sportlerinnen und Sportler müssen sich auch im Moment der Enttäuschung und der Niederlage stellen. Der eidgenössische Ausnahmetennisspieler Roger Federer macht das auch. Trotzdem will Plaschy kein Schwarzmaler sein; für ihn verlief der Winter seiner Landsfrau sehr gut. Nur eben ist sie auf den Skiern genial, während sie abseits der Piste polarisiere.
Nichtsdestotrotz ist Gut-Behrami froh, dass die lange Saison ein Ende gefunden hat. Die Gesamtweltcupzweite hat auch ihren Weg und ihr Gleichgewicht gefunden. Sie weiß, wem sie Vertrauen schenken kann. Ferner begriff sie, dass nicht alle sie mögen oder mögen müssen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: blick.ch