Rohrmoos – Mit dem Ende der sportlichen Laufbahn von Anna Veith ging eine Karriere zu Ende, die durch viele Glanzlichter und zuletzt auch durch viele Rückschläge gekennzeichnet war. Die 30-Jährige Salzburgerin konnte nach den Saisonen 2013/14 und 2014/15 die große Kristallkugel in die Höhe stemmen. Zur olympischen Super-G-Goldmedaille, die sie im russischen Sotschi vor nunmehr sechs Jahren gewann, gesellten sich drei Weltmeistertitel und 15 Siege im Weltcup.
Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang vor zwei Jahren sah es lange danach aus, als ob Veith ihren Erfolg von Russland in Südkorea verteidigen würde, ehe die Tschechin Ester Ledecká eine lächerliche Hundertstelsekunde schneller war und der ÖSV-Dame die Goldene vor der Nase wegschnappte. In der letzten Zeit mehrten sich die Verletzungen. Doch die Salzburgerin, die auch unter ihrem Mädchennamen Fenninger, sehr erfolgreich war, kämpfte sich immer wieder zurück.
Die in wenigen Wochen 31 Jahre alt werdende und in der Steiermark lebende Neo-Skipensionistin, die sich besonders für Geparde einsetzt, entschied sich immer wieder für den Weg zurück. Doch eines Tages – und der Zeitpunkt ist jetzt gekommen – hörte sie auf ihren geschundenen Körper und setzte ihrer Leidensgeschichte ein Ende.
Sicher ist der Skirennsport eine Leidenschaft, die oftmals Leiden schafft. Die seit fünf Jahren als Laureus-Botschafterin war nie eine Athletin, die jammerte. Sie war stets dankbar und zufrieden. Die dreifache Sportlerin des Jahres Österreichs und zweifache Gewinnerin des prestigeträchtigen Skieur d’Or kann auf ihre sportliche Karriere stolz sein. Wir werden sehen, wohin ihre neue Reise führt. Auf jeden Fall wird sie die neuen Aufgaben mit Bravour meistern und mit dem gleichen Ehrgeiz und die gleichen Entschlossenheit an den Tag legt, so wie sie es als charismatische und sympathische ÖSV-Skirennläuferin zu ihrer aktiven Zeit getan hat.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner