4 September 2019

ÖSV News: Marcel Hirscher – Der Beste aller Zeiten schwingt ab

ÖSV News: Marcel Hirscher - Der Beste aller Zeiten schwingt ab
ÖSV News: Marcel Hirscher – Der Beste aller Zeiten schwingt ab

Marcel Hirscher, acht Mal hintereinander Sieger im Gesamtweltcup, je sechs Mal gewann er die kleine Kristallkugel in Slalom und Riesenslalom, 67 Weltcupsiege, 138 Podestplätze, zwei Mal Olympia-Gold und einmal -Silber, siebenfacher Weltmeister und Gewinner von vier WM-Silbermedaillen, hat heute Abend in Salzburg seine aktive Karriere beendet.

Marcel Hirscher:

….über seinen Rücktritt: Die Entscheidung ist in etwa 2 Wochen alt und ich mache es kurz und schmerzlos. Auch wenn es keine große Überraschung mehr ist, ist heute der Tag, an dem ich meine aktive Karriere beenden werden. Es war sehr turbulent in den letzten 2 Wochen, schlussendlich ist es dann rasch gegangen.

….über die Gründe: Ich habe bemerkt, dass es viele Gründe dafür gibt, die mich zu dieser Entscheidung bewogen haben. Es ist ja auch nicht einfach ein Berufswechsel, sondern das Leben verändert sich von heute auf morgen. Ich bin am Zenit meiner Karriere angelangt und für mich war es immer wichtig am Höhepunkt aufzuhören und wenn ich weiß, dass ich noch gewinnen kann.

….über einen seiner schönsten Erfolge: Bei der Heim-WM in Schladming Weltmeister zu werden, war und ist für mich das emotionalste Erlebnis und wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Der Moment war Gänsehaut pur und wird unvergessen bleiben.

….über die nächste Zeit: Noch hatte ich nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, aber ich freue mich vorerst auf einfache Dinge wie z.B. dass ich morgen ausschlafen und gemütlich frühstücken kann und mich auf Dinge freuen darf, die ich bisher nicht machen konnte. Ich werde vorerst zu Hause die Ruhe genießen.

ÖSV-Reaktionen zum Rücktritt von Marcel Hirscher

Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): „Marcel ist ein Mensch, der sich ganz genau überlegt was er tut und weiß wo er hin will, deshalb hab ich seine Entscheidung akzeptiert und nicht versucht ihn umzustimmen. Marcel war und ist einer der Größten überhaupt, nicht nur als Skisportler sondern auch als Athlet. Er ist ein Vorzeigeathlet und Idol für viele und ich glaube, dass in Österreich viele trauern werden, dass man ihn im Winter nicht mehr sehen wird.“

Hans Pum (ÖSV-Sportdirektor von 2010-2019): „Für Marcel war die Entscheidung sicher nicht leicht. Der Skisport ist sein Leben und seine Leidenschaft. Mit dieser Einstellung und Konsequenz war Marcel sicher einzigartig. Er hat nichts dem Zufall überlassen und hat den Sport 24 Stunden gelebt. Er ist ein Vorbild für alle Menschen, die im Leben etwas Großes erreichen wollen. Er hat so viel für den ÖSV, für Österreich und den gesamten Skisport getan hat, dafür möchte ich mich bei ihm bedanken.“

Toni Giger (ÖSV-Sportdirektor, seit Juli 2019): „Marcels Erfolge sprechen für sich. In 269 Rennen im Weltcup, bei Olympischen Spielen und Skiweltmeisterschaften hat er Ski-Geschichte geschrieben und alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Mehr noch: Seine acht Gesamtweltcupsiege in Folge haben ihn weit über den Skisport hinaus zum Inbegriff für einen modernen Athleten gemacht, zu einem Sportler, der Akribie und Ambition, Talent und Technik, Motivation und mentale Stärke wie kein anderer in sich vereint hat. So wie mir hat Marcel der gesamten Ski-Community unendlich viele Gänsehautmomente geschenkt – oft unter extremem Erwartungsdruck. Als Mensch ist er ein Teamplayer, als Rennläufer hat er einen Ski-IQ von weit über 160. Ich bin froh und dankbar, wenn ich als Wegbegleiter einen kleinen Beitrag zu seiner Entwicklung leisten konnte. Marcel hat den Skisport geprägt und auf ein neues Level gehoben. Er hat gezeigt, was mit Commitment und Kompromisslosigkeit alles möglich ist – das bleibt, auch wenn er seine Karriere jetzt beendet hat. Und von diesem Spirit werden wir im ÖSV auch in Zukunft profitieren.“

Andreas Puelacher (Sportlicher Leiter ÖSV-Herren): „Das ist natürlich sehr schade. Ich verliere nicht nur einen großartigen Sportler aus unserer Mannschaft, sondern auch einen Menschen, der sehr positiv und professionell war, der immer ein Ziel vor Augen hatte und der sehr integer war. Für uns wird es sehr schwierig, diese Lücke zu füllen. Natürlich wird es schwer um den Gesamtweltcup mitzukämpfen. Einige Athleten sind noch nicht so weit, andere, die die Möglichkeit hätten, haben aufgrund ihrer sportlichen Ausrichtung fast keine Chance um die große Kugel zu kämpfen. Marcel wünsche ich für sein neues Leben nur das Beste.“

Michael Pircher (ÖSV-Trainer): „Ich durfte Marcels gesamte Weltcupkarriere begleiten und Dank dem ÖSV war ich die letzten sieben Jahre Marcels Individualtrainer. Diese Zeit war ein großes Privileg, in der ich sehr viel lernen durfte. Gleichzeitig war es unglaublich viel Arbeit und es gab auch schwierige Phasen und Rückschläge, doch heute, am Ende seiner Karriere, kann man mit Recht sagen: Marcel ist der erfolgreichste Skifahrer aller Zeiten. All diese unglaublichen Jahre werden wir wohl erst jetzt langsam erfassen und begreifen lernen. Mir bleibt nur zu sagen: Danke Marcel.“

Verwandte Artikel:

Marcel Hirscher kehrt für die Niederlande auf die Ski-Weltcup-Piste zurück (Foto: © Markus Berger / Red Bull Content Pool)
Marcel Hirscher kehrt für die Niederlande auf die Ski-Weltcup-Piste zurück (Foto: © Markus Berger / Red Bull Content Pool)

Der ehemalige Skistar Marcel Hirscher sorgt mit seinem angekündigten Comeback für Aufsehen in der Welt des alpinen Skisports. Der 35-jährige Salzburger, bekannt für seine beeindruckende Karriere mit acht Gesamtweltcup-Siegen und zahlreichen WM- und Olympia-Medaillen, hat beschlossen, wieder in den Skizirkus einzusteigen – allerdings unter der Flagge der Niederlande, dem Geburtsland seiner Mutter. Diese überraschende Wendung… Marcel Hirscher kehrt für die Niederlande auf die Ski-Weltcup-Piste zurück weiterlesen

ÖSV News: Marcel Hirscher plant Comeback für die Niederlande.
ÖSV News: Marcel Hirscher plant Comeback für die Niederlande.

Der ehemalige Skistar Marcel Hirscher wagt mit 35 Jahren ein überraschendes Comeback im Ski Weltcup, allerdings nicht für Österreich, sondern für die Niederlande, das Heimatland seiner Mutter. Dies gab der Österreichische Skiverband (ÖSV) bekannt, nachdem die ÖSV-Präsidentenkonferenz einem Nationenwechsel einstimmig zugestimmt hatte. Laut Christian Scherer, dem Generalsekretär des ÖSV, wurden in den letzten Tagen intensive… ÖSV News: Marcel Hirscher plant Comeback für die Niederlande weiterlesen

Ein verspäteter Aprilscherz? Marcel Hirscher plant spektakuläres Comeback im Skiweltcup für die Niederlande ( © ServusTV / Neumayr / Christian Leopold)
Ein verspäteter Aprilscherz? Marcel Hirscher plant spektakuläres Comeback im Skiweltcup für die Niederlande ( © ServusTV / Neumayr / Christian Leopold)

Update: Marcel Hirscher wagt Comeback für die Niederlande im Skiweltcup Der ehemalige ÖSV-Superstar Marcel Hirscher plant ein spektakuläres Comeback im alpinen Skiweltcup. Wie der ORF unter Berufung auf Hirschers engstes Umfeld berichtet, wird der 35-Jährige in der kommenden Wintersaison noch einmal in den Skizirkus zurückkehren. Überraschenderweise wird Hirscher jedoch nicht für Österreich, sondern für die Niederlande… Update: Kein verspäteter Aprilscherz? Marcel Hirscher plant spektakuläres Comeback im Skiweltcup für die Niederlande weiterlesen

Cyprien Sarrazin verlängert Vertrag mit Rossignol und setzt auf Kontinuität
Cyprien Sarrazin verlängert Vertrag mit Rossignol und setzt auf Kontinuität

Der französische Ski Weltcup Rennläufer Cyprien Sarrazin hat seine Treue zu Rossignol unter Beweis gestellt, indem er am Dienstag einen neuen Mehrjahresvertrag mit dem bekannten Skiausrüster unterschrieb. Die Vertragsunterzeichnung fand in den Räumlichkeiten von Rossignol in Isère statt, wo Sarrazin eine herzliche Begrüßung erfuhr, inklusive eines Ehrenspaliers und Applaus von allen Mitarbeitern des Unternehmens. Sarrazin,… Cyprien Sarrazin verlängert Vertrag mit Rossignol und setzt auf Kontinuität weiterlesen

Mikaela Shiffrin verpasst Laureus-Award trotz herausragender Leistungen
Mikaela Shiffrin verpasst Laureus-Award trotz herausragender Leistungen

Die Skirennläuferin Mikaela Shiffrin konnte bei den diesjährigen Laureus World Sport Awards den Titel als Sportlerin des Jahres nicht gewinnen, obwohl sie eine herausragende Saison hingelegt hatte. Trotz einer Verletzungspause verpasste sie zwar ihren sechsten Gesamtweltcupsieg, sicherte sich jedoch ihre achte Slalom-Weltcupkugel und übertraf den historischen Siegrekord von Ingemar Stenmark. Die Auszeichnung ging stattdessen an… Mikaela Shiffrin verpasst Laureus-Award trotz herausragender Leistungen weiterlesen

Banner TV-Sport.de