Vor fast einem Jahr traf Franziska Gritsch eine wegweisende Entscheidung: Gemeinsam mit ihrem Partner und Trainer Florian Stengg verließ die 27-jährige ÖSV-Athletin den Kader des österreichischen Skiverbands, um fortan als Privatteam im Weltcup anzutreten. Die beiden machten ihre Beziehung öffentlich und beschlossen, beruflich und privat gemeinsame Wege zu gehen – eine Entscheidung, die sowohl im Skisport als auch in den Medien für Aufsehen sorgte.
In einem Interview mit den Salzburger Nachrichten blickt Gritsch auf die Ereignisse des letzten Jahres zurück. Sie erklärt, dass sie und Stengg damals einen Kompromiss mit dem ÖSV suchten, dieser jedoch von Verbandsseite abgelehnt wurde. Trotz aller Herausforderungen, die der Schritt mit sich brachte, bereut sie ihre Entscheidung nicht. Die Trennung vom ÖSV habe ihr sowohl sportlich als auch menschlich wichtige Erfahrungen gebracht, die sie um keinen Preis missen wolle.
Die finanzielle Belastung des eigenständigen Weges ist jedoch enorm. Florian Stengg gibt Einblicke in die Kosten einer Weltcup-Saison: Allein die Reisekosten belaufen sich auf rund 40.000 Euro pro Athletin. Hinzu kommen Ausgaben für Trainingslager, Servicetechniker und Material – eine Saison im Privatteam kostet insgesamt einen niedrigen sechsstelligen Betrag. Um konkurrenzfähig zu bleiben, trainiert Gritsch mit Größen wie Mikaela Shiffrin, Alexis Pinturault und Lucas Braathen, zuletzt etwa in Sölden.
Sportlich läuft es für Gritsch derzeit noch nicht wie erhofft. Nach einem enttäuschenden 27. Platz beim Saisonauftakt in Sölden zeigte sie sich selbstkritisch. Ihre bisherigen Ergebnisse spiegelten nicht wider, wie hart sie trainiere. Doch sie sei zuversichtlich, sich in den kommenden Rennen weiter nach vorne zu arbeiten. Der Glaube an ihren Erfolg und ihre Entschlossenheit bleiben ungebrochen.
Privat ist das Leben als Paar und berufliche Partner herausfordernd, aber harmonisch. Gritsch betont, dass sie und Stengg stets klar zwischen Beruflichem und Privatem trennen. Trotz der intensiven Zeit, die sie gemeinsam verbringen, sehen beide ihre Zusammenarbeit als Bereicherung – beruflich wie privat. Rückblickend erklärt Gritsch, dass sie ihre Entscheidung genauso wieder treffen würde, da sie ihr persönliches und sportliches Wachstum erheblich vorangebracht habe.
Quelle: Salzburger Nachrichten & Heute.at
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