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Reto Schmidiger: Zwischen Piste und Gartenarbeit in den Ski Weltcup

Reto Schmidiger: Vom Europacup zurück in den Ski Weltcup (Foto: © Swiss-Ski.ch)

Reto Schmidiger: Vom Europacup zurück in den Ski Weltcup (Foto: © Swiss-Ski.ch)

Reto Schmidiger, der einstige Held und Vorbild für den derzeit weltbesten Skirennfahrer Marco Odermatt, steht vor einer neuen Phase seiner Karriere. Mit zwei Slalom-Goldmedaillen und einem Kombinationssieg bei den Junioren-Weltmeisterschaften in den Jahren 2010 und 2011 bewies er sein außerordentliches Potenzial. Dennoch blieb der 31-Jährige aufgrund zahlreicher Verletzungen von einem großen Durchbruch im Ski Weltcup bisher verschont. Schließlich wurde Schmidiger im vorletzten Frühjahr aus dem Swiss Ski-Kader entlassen.

Statt sich zurückzuziehen, kämpft Schmidiger weiter auf eigene Faust. Er investierte im letzten Winter Tausende Euro in eine Dienstreise nach Übersee, was ihm wertvolle FIS-Punkte einbrachte. Er erzielte einen Sieg und einen zweiten Platz bei Slaloms im Nordamerika-Cup und verdiente durch drei Parallel-Triumphe in der US-Profirennserie 60’000 Dollar. Leider erhielt er bisher nur die Hälfte des Preisgeldes, trotz wiederholter Aufforderung an die amerikanischen Organisatoren.

Wie „Blick.ch“ berichtet, ist dies teilweise der Grund, warum Schmidiger diesen Sommer einen gutbürgerlichen Job angenommen hat. Er arbeitet zu 60 Prozent im Gartenbau-Betrieb von Elias Zumbühl, wo er unter der Anleitung von Vorarbeiter Dani Fluri zu einem echten Allrounder avanciert. Dabei überzeugt er mit einer schnellen Auffassungsgabe und erfüllt seine Aufgaben mit großer Genugtuung. Laut Schmidiger stellt die Gartenarbeit für ihn auch ein hervorragendes Training dar und ist eine ideale Ergänzung zum klassischen Kraft- und Ausdauer-Training eines Skirennfahrers.

Schmidiger glaubt nicht, dass ihm die Ski-Trainingstage auf dem Gletscher fehlen werden. Er plant, das Schneetraining erst Mitte September in Angriff zu nehmen. Diese Entscheidung erinnert an den legendären Paul Accola, der während seiner Ski-Karriere im Sommer auf dem Bau arbeitete und in der Saison 1991/92 den Gesamtweltcup gewann.

Als Kindheitsfreunde sind Schmidiger und Odermatt wie Brüder aufgewachsen, wobei „Schmidi“ das erste große Vorbild für Odermatt war. Ihre Eltern verbanden eine tiefe Freundschaft, und Odermatt hat lange zu Schmidiger hinaufgeschaut.

Quelle: Blick.ch

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