20 Oktober 2022

Saison 2022/23: Wie geht es den verletzten Ski Weltcup Damen?

Paulina Schlosser brach sich bei Sturz in Kranjska Gora den Unterschenkel
Paulina Schlosser brach sich bei Sturz in Kranjska Gora den Unterschenkel

Sölden – An diesem Wochenende beginnt mit dem Damen-Riesentorlauf in Sölden der alpine Skiwinter 2022/23. Einige Athletinnen haben ihre Karriere beendet, andere sind noch im Verletztenstatus und andere bereiten sich intensiv auf das Saison Opening  vor, die mit den alpinen Weltmeisterschaften, die im Februar 2023 über die Bühne gehen, einen saisonalen Höhepunkt aufweisen.

Camille Cerutti aus Frankreich kam bei der Olympiaabfahrt in Peking zu Sturz. Sie riss sich das vordere Kreuzband und den Meniskus im rechten Knie. Bis Mitte September gab sie noch kein Comeback auf Skiern. Nina O’Brien erwischte es wenige Tore vor dem Ende des zweiten Riesenslalom-Durchgangs, ebenfalls in China. Dabei brach sie sich das rechte Schienbein. Die US-Amerikanerin begab sich im Reich der Mitte unters Messer, ehe sie heimflog. Vor kurzem feierte sie ihre Rückkehr.

Lisa Hörnblad verletzte sich in den letzten Jahren sehr oft. Das letzte Mal wurde die Schwedin unmittelbar vor den Olympischen Winterspielen im italienischen Cortina d’Ampezzo von der Verletzungshexe heimgesucht. Beim Super-G kam sie zu Sturz und zog sie sich einen Totalschaden im linken Knie zu. Gott sei Dank kann sie wieder von einer Rückkehr träumen. Anfang September übte sie in der Osloer Indoor-Halle, ein Einsatz in Lake Louise ist nicht utopisch.

Marie-Therese Sporer aus Österreich brach sich während eines Trainingslaufs im Januar 2022 die Schulter. Im August schnallte sie sich wieder die Skier an. Sie bereitet sich in Europa auf die nächsten Rennen vor. Breezy Johnson aus den USA, eine Olympiamedaillenhoffnung in der Abfahrt, verletzte sich bei einer Probefahrt am San Pellegrino-Pass. Kurze Zeit später kam sie auf der Olimpia delle Tofane zu Sturz. Da sie im Februar operiert wurde, fanden die Spiele im Zeichen der fünf Ringe ohne sie statt. Mitte August konnte sie die Trainingsskier wieder anziehen.

Michaela Heider aus Österreich stürzte bei der Heimabfahrt in Altenmarkt-Zauchensee und landete im Fangnetz. Sie verletzte sich am Seitenband des rechten Knies und brach sich die rechte Hand. Die Saison war zu Ende; das Training konnte sie Mitte Juni wieder aufnehmen. Die DSV-Athletin Andrea Filser verletzte sich just am Weihnachtstag 2021 bei einem Sturz am Knöchel. Die negative Bescherung war, dass sie erst im April an reguläre Probefahrten denken konnte.

Martina Peterlini aus Italien kam beim Europacup-Slalom im Südtiroler Ahrntal Mitte Dezember 2021 zu Sturz. Sie verletzte sich an beiden Knien schwer. Mitte August sahen wir sie wieder auf den Brettern, die nicht nur für sie mehr als die Welt bedeuten. Sie musste acht Monate pausieren und sich zweimal operieren lassen. Marte Monsen aus Norwegen riss sich die Kreuzbänder nach einem Sturz bei einem Europacup-Rennen in Andalo. Die Saison war beendet; Anfang August zog sie die Skier an. Außerdem trainierte sie in Chile.

Monsens Landsfrau Kristin Lysdahl riss sich bei einer Trainingsfahrt das vordere Kreuzband. Das war Mitte Dezember 2021 der Fall. Mitte Juni konnte sie die Trainingsskier anziehen. Seit jener Zeit nimmt sie an den regulären Einheiten wieder teil. Die Italienerin Laura Pirovano konnte in der Olympiasaison 2021/22 gar nicht angreifen. Sie riss sich vor gut einem Monat nach einem Sturz im Training das linke Kreuzband. Im Juni konnte sie wieder das Mannschaftstraining aufnehmen.

Alice Merryweather aus den USA stürzte Anfang September 2021 bei einem Abfahrtstraining im schweizerischen Saas-Fee schwer. Dabei zog sie sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Auch das Knie wurde in Mitleidenschaft gezogen. Während ihre Gegnerinnen Rennen fuhren, musste sie zuschauen und gleich vier Operationen über sich ergehen sehen. Mitte Juli 2022 stand der vorläufig letzte chirurgische Eingriff an. Sie wird auch in der WM-Saison 2022/23 nicht dabei sein.

Kajsa Vickhoff Lie ist beim Super-G auf dem San-Pellegrino-Pass zu Sturz gekommen. Das war im Februar 2021 der Fall. Sie knallte ins Fangnetz und zog sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Ende 2021 konnte die Norwegerin wieder ins Training einsteigen. Auch wenn sie keine Rennen mehr bestritt, konnte sie aufgrund der regelmäßigen Teilnahme an den sommerlichen Trainingseinheiten ihr verlorengegangenes Selbstvertrauen wieder finden.

Die deutsche Skirennläuferin Paulina Schlosser kam beim Riesenslalom der Damen in Kranjska Gora schwer zu Sturz. Dabei zog sich die DSV Athletin, die als ambitioniertes und hoffnungsvolles Talent in den technischen Disziplinen anzusehen ist, einen Bruch des rechten Unterschenkels zu. Vor vier Wochen kehrte Sie in Saas-Fee wieder zurück auf die Skier.

Rosina Schneeberger aus Österreich kam beim gleichen Rennen wie Vickhoff Lie zu Sturz. Auch sie landete im Netz und zog sich die identische Verletzung wie die Wikingerin zu. Nach einer verpassten Saison 2021/22 musste sie sich im März 2022 neuerlich operieren lassen. Im März stand sie wieder auf den Skiern.

Julia Scheib, auch sie fährt für das Team Austria, kam Ende Februar 2021 bei einer Trainingsfahrt zu Sturz. Dabei riss sie sich das vordere Kreuzband. Nach dem chirurgischen Eingriff standen sowohl die Rehabilitation als auch das athletische Training auf dem Programm. Im Juli 2021 musste sie sich abermals operieren lassen, weil sie starke Knieschmerzen verspürte. Nachdem sie den letzten Winter zur Gänze verpasste, sah man sie im Juli 2022 auf den Skiern.

Lisa Grill, eine weitere Österreicherin, brach sich das rechte Schienbein im Februar 2021. Da sie die Europacupdisziplinenwertung in der Abfahrt für sich entschied, konnte sie sich über einen Fixplatz im Weltcup freuen. Doch die Freude währte nur kurz. Da der Genesungsverlauf nicht nach Plan verlief, musste sie sich im September 2021 abermals unters Messer begeben und eine neue Schraube einsetzen. Die Olympiasaison 2021/22 fand ohne sie statt.

Nicole Schmidhofer vom Team Austria, ihres Zeichens Super-G-Weltmeisterin des Jahres 2017, kam bei der Abfahrt von Val d’Isère im Dezember 2020 fürchterlich zu Sturz. Die Steirerin verletzte sich sehr schwer am Knie. Nach vier Operationen wagte sie im Oktober 2021 einige Trainingsfahrten. Sowohl in Lake Louise und St. Moritz nahm sie an den Rennen teil. Dann brach sie den Winter vorzeitig ab. Mitte August trainierte sie mit ihren ÖSV-Teamkolleginnen in Südamerika.

Die bevorstehende alpine Ski Weltcup Saison der Damen verliert, noch ehe sie richtig begonnen hat, in den technischen Disziplinen mit der Slowenin Andreja Slokar eine der ambitioniertesten und aussichtsreichsten Protagonistinnen. Einen Tag vor ihrem 25. riss sich die zweimalige Siegerin eines Weltcuprennens des letzten Winters das Kreuzband im linken Knie. Das slowenische Frauenteam, das sich auf die technischen Disziplinen spezialisiert hat, ist nicht nur um einen Namen ärmer. Bereits Tina Robnik und Meta Hrovat sind derzeit nicht in der Lage, an den Start eines Rennens zu gehen.

Katharina Gallhuber kam beim Slalomtraining in Ushuaia (ARG) unspektakulär zu Sturz und zog sich dabei eine Knieverletzung. Die MRI-Untersuchung in Innsbruck ergab einen vorderen Kreuzband- sowie Außen- und Innenmeniskusriss im linken Knie. Durch diese Diagnose ist die WM-Saison 2022/23 für die Österreicherin vorzeitig beendet.

Jasmina Suter hat sich am Samstag, 8. Oktober, beim Riesenslalom-Training auf der Diavolezza am linken Knie verletzt. Erste Abklärungen ergaben als Hauptdiagnose einen Riss des vorderen Kreuzbandes. Die Schweizer A-Kader-Athletin verpasst damit die WM-Saison.

Die Österreicherin Vicky Olivier war auf dem Sprung in den Ski Weltcup. Doch dann schlug die Verletzungshexe unerbittlich zu. Bei einem extra Riesenslalom-Training im Pitztal zog sich die 18-Jährige einen Kreuzbandriss und eine Knochenprellung zu.

Die Liste der verletzten Rennläuferinnen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne können Sie uns mitteilen welche Athletin wir nicht aufgeführt haben.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: fantaski.it

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




 

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