20 Oktober 2022

Saison 2022/23: Wie geht es den verletzten Ski Weltcup Herren?

Luca De Aliprandini hat bei seinem Sturz in Adelboden wohl mehrere Schutzengel gehabt und blieb zum Glück unverletzt.
Luca De Aliprandini hat bei seinem Sturz in Adelboden wohl mehrere Schutzengel gehabt und blieb zum Glück unverletzt.

Sölden – In drei Tagen ertönt für die Ski Weltcup Herren in Sölden der Startschuss in Bezug auf den bevorstehenden Skiwinter 2022/23. Einige Athleten haben ihr Karriere-Ende bekanntgeben; andere wiederum sind verletzt und werden im Ötztal fehlen. Bei anderen wissen wir noch nicht, wenn sie ins Renngeschehen eingreifen werden. Das wird wohl im Laufe der Saison der Fall sein.

Der Österreicher Daniel Danklmaier, ein Speedspezialist, verletzte sich Anfang April beim Training in Sölden am Kreuzband und am Meniskus des linken Knies. Zur gleichen Zeit erwischte es seinen slowenischen Disziplinenkollegen Bostjan Kline. Er verletzte sich bei einem Probelauf am Neveasattel in Italien, wird aber Ende Dezember wieder auf den Skiern stehen. Mattias Rönngren aus Schweden musste im Finaldurchgang den Riesenslalom in Kranjska Gora abbrechen. Er riss sich das linke Kreuzband und stand bislang nicht mehr auf den Brettern.

Sandro Simonet aus der Schweiz erwischte es beim Slalom in Flachau. Dabei riss er sich den linken Meniskus und das vordere Kreuzband. Auch wenn er noch nicht mit dem Skitraining begonnen hat, kämpft er sich zurück. Der Italiener Mattia Casse brach sich die Tibiaplatte, als er im März die Abfahrt von Kvitfjell unterwegs war. Er ist wieder gesund, was seine Teilnahme am Trainingslager in Südamerika mitsamt Mannschaftskollegen beweist.

Cédric Noger, ebenfalls ein Eidgenosse, brach sich beim Riesentorlauf in Kranjska Gora das linke Schien- und Wadenbein. Bei Trainingsfahrten wurde er noch nicht gesichtet. Sein Landsmann Urs Kryenbühl erlebte Himmel und Hölle binnen 24 Stunden. Zuerst freute er sich im Europacup über einen Abfahrtspodestplatz in Saalbach-Hinterglemm, ehe er am Folgetag zu Sturz kam und sich einen Schambeinbruch zuzog. Er steht wieder auf den Skiern.

Christian Hirschbühl vom Team Austria hatte weniger Glück. Er riss sich bei einem Sturz beim Slalom von Wengen das rechte Sprunggelenk und brach sich das Schienbein. Ende Juli begab er sich zum dritten Mal unters Messer. Der Vorarlberger ist noch nicht ins Training zurückgekehrt. Ein besonderer Pechvogel war Victor Muffat Jeandet. Der Franzose brach sich beim Chaos-Torlauf von Zagreb den rechten Fußknöchel. Auch wenn er seit der warmen Jahreszeit fleißig trainiert, war sein Traum von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen auf chinesischem Schnee wie eine Seifenblase zerplatzt.

Felix Monsen aus Schweden war im Trainingslager in Chile mit von der Partie. Dem voraus ging eine lange Verletzungspause, zumal er sich in Gröden Mitte Dezember 2021 bei einem Sturz das vordere Kreuzband und den Meniskus links riss. Der ÖSV-Athlet Christopher Neumayer erwischte es im gleichen Ort, jedoch bei der Probefahrt auf der Saslong. Mitte August konnte er in Saas-Fee sein Comeback auf Skiern feiern; auch war er in Chile im Einsatz.

Adrian Pertl, ebenfalls dem Team Austria angehörig, kam beim Riesenslalom im französischen Val d’Isère zu Sturz. Er riss sich das vordere Kreuzband und zog sich eine Meniskusverletzung zu. Er war in der ganzen Saison zum Zuschauen verdammt und wagte Ende August seine Rückkehr. Stefan Luitz aus Deutschland kam aufgrund eines Bandscheibenvorfalls im Dezember 2021 zu Sturz. Auch er konnte an keinem rennen mehr teilnehmen. Dessen ungeachtet konnte er im Sommer dank regelmäßiger Trainingseinheiten positive Nachrichten verlautbaren.

Adrien Théaux verletzte sich im November 2021 bei einer Trainingsfahrt in Copper Mountain. Dabei verletzte er sich schwer am Ellenbogen, am Schienbein und am Sprunggelenk. Die Spiele im Zeichen der fünf Ringe und die gesamte Saison 2021/22 fanden ohne den Angehörigen der Equipe Tricolore statt. Im April wurde er auf den Skiern gesichtet; im Sommer glänzte er durch regelmäßige Trainings.

Roland Leitinger aus Österreich, guter Zweiter beim Auftakt-Riesenslalom in Sölden im Vorjahr, konnte aufgrund eines Kreuzbandrisses, den er sich Mitte November bei einem Trainingslauf zuzog, keine Rennen mehr bestreiten. Anfang August standen das Training in Saas-Fee und die Reise in Chile auf dem Programm. Doch er wagte erst Mitte September die Rückkehr auf die Skier.

Maximilian Lahnsteiners Ski-Winter 2021/22 war kurz. Wenige Tage nach dem Saison Opening am Rettenbachferner riss sich der Österreicher bei einer Probefahrt das linke vordere Kreuzband. Seit Anfang Juli zieht er seine Schwünge auf der weißen Grundlage.  Brice Roger aus Frankreich verletzte sich bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen schwer und verpasste 2021 die Ski-WM und die folgende Olympiasaison. Seit Juli 2022 will er es wieder wissen. A J Ginnis aus Griechenland steht seit Juni wieder auf den Skiern. Er trainiert wieder regelmäßig, nachdem er sich im August vor einem Jahr bei einem Trainingssturz das rechte Kreuzbandriss und er folglich die ganze Saison 2021/22 verpasste.

Sebastian Holzmann aus Deutschland erlitt auf dem Stilfser Joch beim Nachmittagssport auf Kunstrasen eine Partella (Kniescheibe) Luxation am linken Knie mit großflächigem Knorpelschaden der durch eine Knorpel- Transplantation wieder gerichtet wurde. Im Olympiawinter 2021/22 fehlte er; nun arbeitet er fieberhaft an seiner Rückkehr. Sein Landsmann Thomas Dreßen übersprang die Saison 2021, da er sich im November 2020 an der Hüfte operiert. Er nahm nur an der WM-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo teil. Danach wurde er am Knie operiert. Nach seiner Eheschließung stand er noch nicht auf den Skiern. Er verzichtete auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen und den kompletten Winter 2021/22. Im Sommer trainierte er fleißig und flog mit seinen Kollegen nach Chile.

Semyel Bissig vom Swiss-Ski-Kontingent verletzte sich Ende Juli 2021 beim Riesentorlauftraining in Saas-Fee. Der Riss des linken vorderen Kreuzbandes trug dafür Sorge, dass er bis März 2022 keine Rennen und Probefahrten bestreiten konnte. Jetzt will er wieder nach vorne blicken und einen Start in Sölden ins Auge fassen. Der Südtiroler Florian Schieder riss sich just bei der WM-Abfahrt 2021 in Cortina d’Ampezzo das linke Kreuzband. Ende August 2021 konnte er wieder auf den Brettern stehen; dennoch musste er sich im Oktober des Vorjahres abermals unters Messer legen. Nachdem er die ganze letzte Saison verpasste, konnte er mit Speedkollegen der Squadra Azzurra in Südamerika arbeiten.

Klemen Kosi aus Slowenien hatte in den letzten Tagen des Jahres 2020 kein Glück. Bei einem Sturz auf der pickelharten „Stelvio“-Piste in Bormio verletzte er sich am rechten Knie und musste lange pausieren. Seit gut 14 Tagen steht er wieder auf den Brettern. Bleibt noch der US-Boy Samuel Dupratt, der sich nach einem Sturz beim zweiten Rennen in Gröden im Dezember 2020 vier Brüche im linken und drei im rechten Bein zuzog. Ende August 2022 wurde er, nachdem er lange zusehen musste und eine lange Rehaphase durchwandern musste, war er bei den ANC-Rennen dabei.

Die Liste der verletzten Rennläufer erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne können Sie uns mitteilen welche Athleten wir nicht aufgeführt haben.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: fantaski.it 

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23  




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