Prag – Die dreimalige Olympiasiegerin Ester Ledecká hat aufgrund ihrer Vermarktungsrechte, die der tschechische Skiverband nutzen will, ein Problem mit ihrem Vertretungsvertrag. Ihr Team gab bekannt, sie werde die bevorstehende WM-Saison ohne finanzielle Unterstützung der Gewerkschaft bestreiten. Die Sportlerin ist nicht bereit, die ihr gestellten Ultimaten zu akzeptieren.
Die Skirennläuferin und Snowboarderin war die letzte Athletin des tschechischen Skiverbandes, die keinen Vertretungsvertrag unterschrieb. Dies ist aber notwendig, die erforderliche Unterstützung des Verbands zu erhalten. Vor einigen Tagen veröffentlichten Funktionäre die Sicht auf die komplexen Verhandlungen, in denen sie dem Team rund um Ledecká vorwarfen, nicht zu kooperieren. Sie betonten auch, dass sie der Sportlerin bessere finanzielle Bedingungen als bisher bieten würde.
Die Verhandlungen über den Repräsentantenvertrag wurden folglich nach vier Jahren wieder öffentlich, was wiederum das Team Ledeckás als „sehr unglücklich“ bezeichnete. Der Kern des Streits wird damit begründet, dass die Gewerkschaft ihren großen Star zur Förderung der eigenen Partner einsetzen wolle.
Das Problem ist, dass der Skiverband im Entwurf des neuen Abkommens nicht nur als Organisation erscheint, die die Interessen der Skirennläufer und Snowboarder, sondern auch als Marketingagentur, die Werberechte für die Werbepartner des Verbands vertritt. So könnte dieser von Ester Ledecká fordern, auf einen persönlichen Partner zu verzichten, wenn dieser in Konkurrenz zu dem Werbepartner des Verbands steht.
Beziehungen werden über einen langen Zeitraum aufgebaut und fußen auf gegenseitigem Vertrauen. Und man kann so nicht arbeiten, betonten die Mitglieder des Teams von Ester Ledecká.
Die Gewerkschaft telte indessen vor einigen Tagen mit, dass die Tschechin den letzten Entwurf des Vertretungsvertrags schickte und dass sie erklärte, dass sie bis zum Ende des Jahres Zeit habe, ihn zu unterzeichnen. Die Skirennläuferin und Snowboarderin lehnt die Ultimaten der Gewerkschaft ab.
Ihr Team konterte und verwies auf die Marketingrechte. Wenn man diese erwerben will, muss man eine gegenseitige Vereinbarung beider Parteien und keine notwendige Bedingung für den Abschluss eines Vertretungsvertrags haben.
Kurz und gut: Die Tschechin wird die folgende Saison selbst bezahlen, da sie nur grundlegende Verwaltungsleistungen des tschechischen Ski- und Snowboardverbands in Anspruch nimmt. Dazu zählt unter anderen die Registrierung für Rennen. Nach einem Schlüsselbeinbruch und einem anschließend folgenden chirurgischen Eingriff begann die Tschechin relativ spät mit dem Training. Wann sie ins Weltcupgeschehen eingreift, ist noch unklar.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktualne.cz
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