24 Mai 2020

Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Simon Maurberger

Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Simon Maurberger (Foto: © Mirja Geh / Atomic)
Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Simon Maurberger (Foto: © Mirja Geh / Atomic)

St. Peter im Ahrntal – Dem Südtiroler Ski Weltcup Rennläufer Simon Maurberger ist im letzten Winter sprichwörtlich der Knopf aufgegangen. Der 25-jährige Technikspezialist erzielte sehr gute Resultate, ein Sprung auf das Podest war nur noch eine Frage der Zeit. Doch dann – zum denkbar ungünstigsten Moment – verletzte er sich beim Parallel-Riesentorlauf in Chamonix. Nichtsdestotrotz schaut der Ahrntaler mehr als positiv in die Zukunft. Wir sprachen mit ihm über seinen Heilungsprozess, die Corona-Pandemie, die Erfolge im italienischen Team und vieles mehr.

Simon, wenige Tage vor dem coronabedingten Abbruch der Saison 2019/20 hast du dich leider beim Parallel-Riesentorlauf im französischen Chamonix. Just zu diesem Moment zeigte deine Formkurve steil nach oben, der Podestplatz war eine Frage der Zeit. Wie geht es dir heute, was können wir über deinen Genesungsverlauf in Erfahrung bringen und wie hast du die Corona-Pandemie erlebt?

Mir geht es gut. Die Genesung verläuft gut; natürlich gibt es aber auch wieder kleinere Rückschläge. Die Verletzung war komplizierter als zuerst angenommen. Momentan versuchen wir das schmerzende Schienbein-Plateau in den Griff zu bekommen. Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden.

Die Corona-Pandemie hat uns alle schwerer getroffen, als man anfangs vermutet hat – besonders bei uns in Italien. Trotzdem konnte ich zuhause meine Trainings-und Physioeinheiten absolvieren.

Nach dem Sieg von Federica Brignone im Damen-Gesamtweltcup ist die Stimmung, auch hinsichtlich der Heim-WM in Cortina d’Ampezzo, sehr gut. Können solche Erfolge und Errungenschaften auch auf die Herren überschwappen? Beeinflussen die Leistungen von Brignone, Marta Bassino, Sofia Goggia und meinetwegen auch Dominik Paris in gewisser Hinsicht auch deine sportliche Karriere?

Der Sieg von Federica im Gesamtweltcup ist für das italienische Team natürlich mega; besonders für unseren Verband die FISI war dieser Triumph sehr wertvoll. Allerdings glaube ich nicht, dass er Einfluss auf meine Karriere hat. Man freut sich für den anderen mit, soweit steht fest.

Jeder Sportler ist anders, und das ist auch gut so. Deshalb versuche ich meine Ziele und Ambitionen unabhängig von den Anderen zu erreichen. Der Skisport ist, abgesehen vom Team, mit dem man arbeitet, ja ein Einzelsport.

Simon Maurberger: „Nach meiner Verletzung ist es für mich wichtig, schmerzfrei trainieren und Ski fahren zu können.“ (Foto: © Archivo FISI / Pier Marco Tacca /Pentaphoto)
Simon Maurberger: „Nach meiner Verletzung ist es für mich wichtig, schmerzfrei trainieren und Ski fahren zu können.“ (Foto: © Archivo FISI / Pier Marco Tacca /Pentaphoto)

DSV-Alpinchef Wolfgang Maier sagte einmal, dass sein ehemaliger Schützling Felix Neureuther auf Skiern ein ähnliches Bewegungsmuster wie Lionel Messi am Ball demonstriere. Mit welchem Sportler abseits der Piste könntest du Parallelen haben, und aus welchem Grund ist es immer gut, an sich zu arbeiten, sich treu zu bleiben und immer nach dem besten Schwung zu suchen?

Einen solchen Vergleich zu erstellen, traue ich mir nicht zu. Ich kann vieles sehr gut, ja viele Sportarten. Das war immer schon eines meiner Augenmerke, so viele verschiedene Bewegungsmuster als möglich zu erlernen. Das ist meiner Meinung nach für einen Skifahrer sehr wichtig.

Bei den Rennen muss man oft sehr schnell und intuitiv reagieren. Deshalb ist es wichtig, immer wieder neue Reize zu setzen und an seine Grenzen zu gehen.

Warum wird der talentierte, aufstrebende, sympathische Ahrntaler Simon Maurberger im nächsten Winter 2020/21 mit einem sehr zufriedenen Lächeln auf selbigen zurückblicken?

Haha, wenn ich das nur wüsste. (lacht)

Nach meiner Verletzung ist es für mich wichtig, schmerzfrei trainieren und Ski fahren zu können. Das sind die Grundvoraussetzungen, um dort weiter zu machen, wo ich aufgehört habe. Ich bin sehr zuversichtlich, dies zu schaffen und wieder richtig Gas zu geben.

Simon Maurberger: „Die Genesung verläuft gut; natürlich gibt es aber auch wieder kleinere Rückschläge. Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden.“ (© Archivio FISI /Pentaphoto /Alessandro Trovati)

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Verwandte Artikel:

Kirchenkarpiste in Gurgl (AUT)
LIVE: Ski Weltcup Slalom der Damen in Gurgl 2024 am Samstag - Vorbericht, Startliste und Liveticker - Startzeiten: 10.30 Uhr / Finale 13.30 Uhr

Am Samstag, den 23. November 2024, feiert der Ski-Weltcup in Gurgl ein historisches Ereignis: Zum ersten Mal treten die besten Skirennläuferinnen der Welt auf der spektakulären Kirchenkarpiste in Hochgurgl an. Die traditionsreiche Piste, bekannt für ihre steilen Hänge und technischen Herausforderungen, verspricht ein hochkarätiges Rennen vor der beeindruckenden Kulisse des Ötztals. Mit dem ersten Durchgang… LIVE: Ski Weltcup Slalom der Damen in Gurgl 2024 am Samstag – Vorbericht, Startliste und Liveticker – Startzeiten: 10.30 Uhr / Finale 13.30 Uhr weiterlesen

Mikaela Shiffrin (USA)
Shiffrin jagt ihren 100. Weltcupsieg - Schweizer Talente hoffen auf Überraschung

Am Samstag feiern die Damen in Gurgl ihre Ski Weltcup Slalom Premiere. Die malerisch gelegene Kirchenkarpiste auf 2200 Metern Höhe, bekannt als das höchstgelegene Nicht-Gletscherskigebiet der Alpen, wird zur Bühne für ein packendes Rennen. Nach dem erfolgreichen Debüt mit den Herren in der letzten Saison hat Gurgl nun auch ein Frauen-Weltcup-Rennen in den Kalender aufgenommen.… Mikaela Shiffrin jagt ihren 100. Weltcupsieg – Schweizer Talente hoffen auf Überraschung weiterlesen

Michelle Gisin (SUI)
Holdener und Gisin: Kein Grund zur Sorge trotz schwachem Saisonstart

Wendy Holdener und Michelle Gisin, zwei der größten Aushängeschilder des Schweizer Skisports, hatten einen enttäuschenden Start in die neue Weltcup-Saison. Sowohl beim Riesenslalom in Sölden als auch beim Slalom in Levi blieben die beiden Teamleaderinnen deutlich hinter ihren Möglichkeiten. Holdener landete in Sölden auf Rang 25 und in Levi auf Rang 16, während Gisin die… Holdener und Gisin: Kein Grund zur Sorge trotz schwachem Saisonstart weiterlesen

Marcel Hirscher (AUT)
UPDATE: Hirscher bestätigt Start beim Gurgl-Slalom

Es ist offiziell: Marcel Hirscher wird am Sonntag (10.30/13.30 Uhr, ORF1) beim Heim-Slalom in Gurgl an den Start gehen. Nach seinem enttäuschenden Saisonauftakt in Levi hatte der achtfache Gesamtweltcup-Sieger seinen Start in Gurgl zunächst offengelassen. Doch nun steht fest: Die heimischen Fans dürfen sich auf einen weiteren Auftritt von Hirscher freuen. Der Slalom in Gurgl… UPDATE: Hirscher bestätigt Start beim Gurgl-Slalom weiterlesen

Manuel Feller (AUT)
Heimspiel für Manuel Feller in Gurgl: Kampfmodus aktiviert

Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in Levi stehen die ÖSV-Herren beim Ski Weltcup Heimslalom in Gurgl am Sonntag (10.30 Uhr und 13.30 Uhr) unter Zugzwang. Manuel Feller, einer der Top-Favoriten, will dort nicht nur Wiedergutmachung betreiben, sondern auch an seine Erfolge des letzten Jahres anknüpfen. Ein schwieriger Saisonstart Der Tiroler erlebte bisher einen holprigen Beginn in… Heimspiel für Manuel Feller in Gurgl: Kampfmodus aktiviert weiterlesen

Banner TV-Sport.de