Ljubljana/Ushuaia – Nach zwei Jahren reisen auch die slowenischen Ski-Stars wieder nach Ushuaia, um sich für die bevorstehende Saison gut vorzubereiten. Neben dem Olympiazweiten Zan Kranjec kehren auch Stefan Hadalin und Tijan Marot ins Team zurück. Die Damen Ana Bucik, Meta Hrovat, Andreja Slokar, Tina Robnik und Neja Dvornik freuen sich, endlich wieder in die südlichste argentinische Provinz zu reisen.
Herrencoach Klemen Bergant spricht von einem großen Glück, in der südlichen Hemisphäre zu arbeiten. Die Bedingungen auf den europäischen Gletschern sind sehr schlecht. Es gibt für alle wenig Schnee, und nur der Gletscher in Saas-Fee hat seine Tore geöffnet. Wenn man aber die Verhältnisse in Südamerika ins Spiel bringt, findet man den Winter, die notwendige Kälte, viel Schnee und vieles mehr vor. Man geht ferner davon aus, dass man die Strecke auch bewässern kann. Der Plan ist es, mindestens 17 Skitage zu erleben. Am 5. September will man wieder zuhause ankommen. In der Zwischenzeit will man den Athletinnen und Athleten zwei zweitägige Pausen anbieten, damit sie zum einen die Einheiten bis zum Ende durchhalten und zum anderen auf ein Training von hoher Qualität blicken können.
Kanadier, Österreicher, Schweizer sind schon vor Ort; die Italiener und Franzosen kommen auch bald. So haben auch die Slowenen die Möglichkeit, sich mit den ausländischen Konkurrenten zu messen. Des Weiteren ist Argentinien für Bergant eine hervorragende Möglichkeit, die Ausrüstung unter echten Winterbedingungen zu testen, zumal die Materialtests unmittelbar nach dem Saisonende für ihn einen fragwürdigen Charakter haben.
Die slowenischen Techniker haben in Saas-Fee bereits einige Einheiten abgespult. Entgegen der Erwartungen war diese Vorbereitung sehr erfolgreich. Im letzten Jahr kam man auf drei Tage; heuer konnte man an allen sieben angepeilten Tagen arbeiten.
Zan Kranjec, der bei den Olympischen Winterspielen im Riesentorlauf als Zweiter glänzte und sich nach dem Ende des letzten Winters einer Operation unterziehen musste, geht es wieder gut. Das Fitnesstraining liegt hinter ihm; ein bisschen Erholung und einen Urlaub am Meer hat es auch gebraucht. Der beste slowenische Skirennläufer der Gegenwart berichtete, dass die Rehabilitation nach dem chirurgischen Eingriff sehr gut verlief. Nach 14 Tagen konnte er mit den Einheiten beginnen, und er glaubt, zumal er sich sehr gut fühlt, dass er wenig an seiner Form eingebüßt hat.
Ilka Stuhec wird in Argentinien auch zur Nationalmannschaft stoßen. Die Speedspezialistin reist in der zweiten Augusthälfte zum Training auf der Südhalbkugel. Doch bleiben wir bei den slowenischen Damen. Andreja Slokar freut sich darauf, das Material unter den schweren Bedingungen zu testen. Die Siegerin des letzten Slaloms im Winter 2021/22 freut sich auf die zweite Vorbereitung in Südamerika.
Coronabedingt fiel das Trainingslager in Argentinien in den letzten beiden Jahren flach. Ana Bucik freut sich, endlich auf richtigem Schnee zu fahren. Es ist ein Pluspunkt, bei winterlichen Bedingungen im Sommer Kurven zu ziehen. Das dortige Gelände ist sehr anspruchsvoll, und die Einheiten kommen zum richtigen Zeitpunkt. Sie will die Chancen, die sich ihr bieten, noch besser nutzen, um einen weiteren Schritt nach vorne zu setzen.
Stefan Hadalin hofft, dass man in Zukunft wieder auf den europäischen Gletschern arbeiten kann. Der Winter war sehr trocken, und so sammelte sich kein Schnee an. Es ist kritisch hinsichtlich der Schneedecke; nur die Hälfte des Gletschers ist funktionstüchtig. Dieser Umstand ist nicht nur für den Slowenen sehr beängstigend.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: 24ur.com, siol.net
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23