Eine überraschende Wende im internationalen Skisport könnte die Rückkehr von Ski Weltcup Rennen nach Zermatt bedeuten. Nachdem das Projekt einer Zweiländer-Abfahrt auf der «Gran Becca» zwischen der Schweiz und Italien aufgrund wiederholter Wetterprobleme gescheitert war, gibt es nun Pläne, die legendäre Gornergrat-Abfahrt wiederzubeleben.
Franz Julen, der OK-Chef von Zermatt, und Johan Eliasch, Präsident des Internationalen Skiverbands (FIS), hatten ursprünglich einen Vertrag für fünf Jahre über die Durchführung der Matterhorn-Abfahrt abgeschlossen. Doch nach zwei gescheiterten Versuchen wurde das Rennen aus dem Skiweltcup-Kalender gestrichen. Dies führte zu heftigen Reaktionen seitens der Zermatter, die als Reaktion ein Sommertrainingsverbot für Elite-Athleten auf dem Theodulgletscher verhängten.
Nun jedoch, deutet sich eine neue Entwicklung an. Der Plan für die Zweiländer-Abfahrt scheint endgültig vom Tisch zu sein, stattdessen könnte auf der Gornergrat-Abfahrt, die bis 1967 zu den internationalen Alpin-Klassikern zählte, ab 2027 wieder Weltcup-Geschichte geschrieben werden. Diese Strecke, die einst die längste im internationalen Rennkalender war, soll unter der Leitung von Bernhard Russi modernisiert werden. Er hat Vorschläge für eine neue Streckenführung unterbreitet, die auf den oberen zwei Dritteln der ursprünglichen Strecke verläuft.
Die FIS hat dieses Projekt bereits offiziell angefragt, und Franz Julen bestätigte, dass nun eine sorgfältige Analyse der Vorschläge erfolgen wird, bevor im September eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Eine mögliche Durchführung der Rennen Ende März oder Anfang April wäre für Zermatt attraktiv, da die Hotels in dieser Zeit nicht so stark von Touristen gebucht sind.
Auch Marco Odermatt, derzeit der weltbeste Alpin-Rennfahrer, steht den Plänen positiv gegenüber. Nach eigenen Aussagen würde er sich freuen, in Zukunft wieder in Zermatt Rennen zu fahren, insbesondere unter fairen Bedingungen auf einer höher gelegenen Strecke wie der Gornergrat-Piste. Odermatt hebt zudem hervor, dass die spektakuläre Schweizer Seite des Matterhorns bei TV-Übertragungen eine hervorragende Werbung für den Skisport wäre.
Auch die zuvor kritischen Österreicher, die die Probleme der «Gran Becca»-Abfahrt scharf kritisiert hatten, zeigen sich begeistert von der Idee einer Rückkehr nach Zermatt. Christian Scherer, Geschäftsführer des ÖSV, sieht in der Gornergrat-Abfahrt eine hervorragende Möglichkeit, ikonische Orte wie Zermatt wieder im Weltcup-Kalender zu etablieren und gleichzeitig eine bessere Balance zwischen Speed- und Technik-Bewerben zu erreichen.
Sollte Zermatt tatsächlich zustimmen, könnte dies eine nachhaltige und attraktive Lösung für den Skisport sein, die auch weniger aufwendig in der Umsetzung wäre und somit sowohl Athleten als auch Sponsoren ansprechen würde.
Quelle: Blick.ch
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