Bozen – Die alpine Ski Weltcup Saison 2021/22 ist zu Ende. Es gab viele Höhen und Tiefen, kuriose Ergebnisse und interessante Persönlichkeiten im abgelaufenen Winter.
Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin zum Beispiel kann als beispielhaft gelten, wenn es darum geht, eine Krise schnell wegzustecken. Nachdem sie bei den Olympischen Winterspielen in China ohne Edelmetall blieb, gab sie im Finale der Saison ordentlich Gas. Topmotiviert holte sie sich die vierte große Kristallkugel. Der Schweizer Marco Odermatt ist aufgrund seiner hervorragenden Saison zu Recht zum Gesamtweltcupsieger gekürt worden. Er erlebte genauso wie der Norweger Aleksander Aamodt Kilde einen Traumwinter. Beide haben sehr gute Ergebnisse erzielt und stehen verdientermaßen oben.
In den Speeddisziplinen sorgten die italienischen Damen für Furore. Sofia Goggia und Federica Brignone holten die kleine Kristallkugel. Sie feierten zehn der elf Saisonsiege in der Abfahrt oder im Super-G. Aber auch der österreichische Skirennläufer Johannes Strolz zeigte, dass man zum Träumen nie zu alt ist. Mit 29 Jahren gewann er mit dem Slalom am Chuenisbärgli in Adelboden sein erstes Weltcuprennen. Beim Klassiker in Kitzbühel schrieb der 35-jährige Routinier Dave Ryding aus Großbritannien Wintersportgeschichte für sein Heimatland. Sehr erfolgreich waren auch die norwegischen Herren, die gleich 16 Siege feierten.
Weniger gut erging es Alexis Pinturault. Früh musste er die Überlegenheit Odermatts anerkennen. Der Franzose blieb ohne Medaille in China und fuhr in der gestern zu Ende gegangenen Saison nur dreimal unter die besten Drei. Ohne Zweifel kann der Herr aus den Reihen der Grand Nation mehr. Bleibt zu hoffen, dass er im WM-Winter 2022/23 wieder zu alter Stärke findet, wenn die Welttitelkämpfe vor heimischer Kulisse stattfinden. Mikaela Shiffrin, Katharina Liensberger, Manuel Feller, Lara Gut-Behrami, Vincent Kriechmayr, Manfred Mölgg und Cornelia Hütter haben sich im Laufe der Saison mit dem Coronavirus angesteckt. Auch die FIS-Renndirektoren Peter Gerdol und Markus Waldner blieben nicht unverschont.
Die Südtiroler Techniker, auch Alex Vinatzer konnte keinen Podestplatz erzielen, verpassten es, richtig durchzustarten. Bei den Damen eroberte nur Karoline Pichler Punkte. Bleibt zu hoffen, dass die nächste Saison besser wird.
Die ÖSV-Athletinnen und Athleten blieben ohne Kristallkugel, holten sich nach einer zweijährigen Auszeit wieder den Sieg in der prestigeträchtigen Nationenwertung zurück.
Ein schwarzer Tag im vergangenen Weltcupwinter war die Torlauf-Farce von Zagreb. FIS-Renndirektor Emmanuel Couder übergab das Zepter an Rennleiter Vedran Pavlek. Zu spät gefällte Entscheidungen sorgten dafür, dass der Franzose Vincent Muffat-Jeandet seine Olympiaträume durch einen schweren Sturz, einhergehend mit einer noch schwereren Verletzung begraben musste.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sportnews.bz