Sorengo – Seit eineinhalb Jahrzehnten ist die Schweizer Skirennläuferin Lara Gut-Behrami im Weltcup dabei. Sie hat große Siege, aber auch schwere Situationen erlebt. Die Eidgenossin konnte viele Länder bereisen und viele Menschen kennenlernen. Sie ist aber auch vorsichtig und möchte nicht jeden als Freund bezeichnen. Das gilt sowohl für Konkurrentinnen, mit denen sie sich während der Saison regelmäßig trifft, als auch für die engen Mannschaftskolleginnen im Swiss-Ski-Kollektiv. Obgleich die Fans viele Möglichkeiten haben, sie am Ende des Rennens anzulächeln, ist das für die Schweizerin nur ein großer Vorwand.
Das hängt ihrer Meinung nach von den Menschen ab. Zu sagen, dass die Skiwelt eine große Familie ist, ist für die Tessinerin heuchlerisch. Die eigene Kernfamilie ist für einen da, wenn es einem nicht gut geht. Die Skifamilie ist etwas anderes. Wenn man verletzt ist, kommen einige und sagen: „Es tut mir leid!“ Es wäre falsch zu denken, dass sich die ganze Skifamilie um einen kümmert. Man wird schnell vergessen. Es interessiert keinen mehr, ob man Weltmeister oder Olympiasieger ist. Daher ist sie auch mit dem Wort „Familie“ vorsichtig.
Lara Gut-Behrami, in Peking Super-G-Olympiasiegerin, kritisiert auch das Verhalten mancher Rivalinnen in den sozialen Medien. Hinter den öffentlichen Gratulationen und diversen Beiträgen sieht sie nur ein Bemühen, das persönliche Image aufzupolieren, aber keine aufrichtige Anerkennung der Errungenschaften der Gegnerinnen. Ein wahrer Freund freut sich immer und überall, ohne dass es jemand merkt. Die Schweizerin sagte jedoch, dass sie gute Beziehungen auch abseits der eigenen Teams pflegen kann und verweist auf die Österreicherin Anna Veith, mit der sie gerne über alles redet.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktuality.sk (Auszug)
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