Afritz am See – Wenige Tage vor dem Jahreswechsel 2022/23 schockte der dreifache Olympiasieger Matthias Mayer die Skiwelt mit seinem sofortigen Rücktritt. Das war in Bormio der Fall. Gegenwärtig macht der ehemalige Skirennläufer aus dem südlichsten Bundesland Österreichs ein wenig Urlaub. Der 32-Jährige genießt das freie Skifahren, aber auch die eine oder andere Skitour in den Bergen in vollen Zügen. Er schaut auch Skirennen an. Darüber hinaus will er sich die Entscheidung offenlassen, vielleicht eines Tages eine Rückkehr im Ski Weltcup anzupeilen. An der Fitness mangelt es nicht.
Seine, von ihm gesteckten Zielsetzungen gehen nicht aus; die Spiele im Zeichen der fünf Ringe im Jahr 2026 oder die Heim-Ski-WM im Jahr zuvor in Saalbach-Hinterglemm können eine Rolle spielen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Der Kärntner, der auf den Spitznamen „Mothl“ hört, möchte gerne dem Skirennsport erhalten bleiben. Im Nachhinein bezeichnete er seinen doch überraschenden Rücktritt vom aktiven Skirennsport als super Entscheidung. Einen Weg wie Beat Feuz, der nach seinen Fahrten auf der Kitzbüheler „Streif“ die Skier an den Nagel hängte, wollte er nicht einschlagen; ihm ging es mehr um einen Effekt der Überraschung.
Schon im Februar, nachdem Mayer in Peking seine dritte Olympiagoldmedaille gewann, liebäugelte der Österreicher mit dem Ende seiner sportlichen Laufbahn. In der warmen Jahreszeit dachte er mehrere Male darüber nach. Zudem hat ihn der Weg, den er einschlug, selbst überrascht. Gleich nach Bormio wurden viele Gerüchte gestreut. Dass seine Frau Claudia ein Kind erwarte ist genauso unwahr wie ein Streit mit einem Betreuer. Eine Dopinggeschichte oder Burnout haben keinen Funken Wahrheitsgehalt.
Dessen ungeachtet sieht Matthias Mayer das Ganze als Wehmut und Befreiung. Er ist zudem mehr als nur glücklich, dass er sich nie richtig schwer verletzt hat und immer auf einem Top-Level unterwegs war. Das ist alles andere als selbstverständlich, auch wenn man sich immer neu orientieren und Anstrengungen ertragen muss. Er hat viele Triumphe gefeiert und sich und seinen zahlreichen Fans viele Emotionen geschenkt. Auch dankt der Kärntner allen, die der „lässigen Truppe“ angehört haben, die jahrelang erfolgreich war.
Dass er aktuell auf der anderen Seite der Strecke steht, tut dem Kärntner durchaus gut. Er hat sich die Fahrt von Vincent Kriechmayr auf der „Streif“ angeschaut und sich mit seinen einstigen Mannschaftskollegen gefreut. Auf diese Art und Weise gibt es viele Angebote, die zum Beispiel die Arbeit mit dem Ski-Nachwuchs und das Erlernen des Einmaleins zum Inhalt haben. Doch, wie gesagt, in der Zukunft des 32-Jährigen ist alles möglich.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: laola1.at
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