Manuel Feller, der bekannte Tiroler Ski Weltcup Rennläufer, und Gewinner der kleinen Slalom Kristallkugel in der Saison 2023/24, äußerte sich in einem Interview mit der „Presse“ kritisch über die aktuelle Situation des österreichischen Skisports. Feller erklärte, dass Österreich zwar ein großer und renommierter Verband sei, jedoch an Flexibilität eingebüßt habe, im Gegensatz zu kleineren Teams. Er hob hervor, dass viele Nationen von österreichischem Know-how profitieren, indem sie österreichische Trainer, Serviceleute und Skimarken nutzen und sogar in Österreich trainieren.
Feller betonte, dass sich die Österreicher nicht beschweren sollten, wenn andere Nationen erfolgreicher seien. Der Heimvorteil, den Österreich einst hatte, sei längst verloren gegangen. Trotz der nach wie vor guten Bedingungen in Österreich hätten andere Nationen inzwischen bessere Mittel und Möglichkeiten entwickelt.
Zwischen den Zeilen ließ sich auch eine Kritik an den Strukturen des heimischen Verbandes und an der hohen Erwartungshaltung der österreichischen Fans erkennen. Feller, bekannt für seine offenen und manchmal kontroversen Meinungen, erklärte, dass er oft Gegenwind im Netz erfahre, insbesondere in Zeiten ausbleibender Erfolge, die er aufgrund von Rückenproblemen in den vergangenen Saisonen erlebte.
In der Vergangenheit hatte Feller auf seinem Instagram-Account sogar einen eigenen Song seinen Kritikern gewidmet und ihnen im dazugehörigen Video den Mittelfinger gezeigt. Seine Ehrlichkeit und Direktheit kommen bei vielen Fans gut an, auch wenn seine kritischen Ansichten zur schwindenden Vormachtstellung im Weltcup manche österreichischen Anhänger schmerzen dürften.
Bezüglich des Comebacks von Marcel Hirscher unter niederländischer Flagge und der Rückkehr des Norwegers Lucas Braathen für Brasilien meinte Feller, dass jede Aufmerksamkeit für den Skisport positiv sei. Er fände es eine spannende Geschichte, wenn nun auch Niederländer oder Brasilianer Interesse am Skisport zeigen würden.
Zum Duell mit Hirscher äußerte sich Feller gelassen. Ihm sei es am wichtigsten, sich auf seine eigene Leistung zu konzentrieren. Wenn er am Wettkampftag seine beste Leistung abruft, sei es egal, wer seine Konkurrenten seien. Er betonte, dass Hirscher zwar der beste Skifahrer aller Zeiten gewesen sei, aber nun vor neuen Herausforderungen stehe.
Quellen: Presse.com & Heute.at
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