Nadine Fest, Kärntens 26-jährige Speed-Spezialistin, erlebte in der vergangenen Skiweltcup-Saison einen entscheidenden Wendepunkt in ihrer Karriere. Nachdem sie aus dem ÖSV-Kader ausschied, stand sie vor vielen offenen Fragen. Die Enttäuschung über diese Entscheidung war groß, doch Fest wollte sich nicht einfach geschlagen geben. Sie nahm sich Zeit, ihre Emotionen zu verarbeiten, und zog sich zurück, um neue Kraft zu schöpfen.
Sie erzählte der „Kleinen Zeitung“ dass der entscheidende Moment für ihren Neustart kam, als sie erfuhr, dass ihr ein Servicemann zur Verfügung gestellt wird. Dies gab ihr die Sicherheit und Unterstützung, die sie dringend benötigte, um weiterzukämpfen. Der sogenannte Mittrainierer-Status beim ÖSV ermöglichte es ihr, weiter an ihrer Karriere zu arbeiten. Mit neuem Mut begann Fest, ihre Stärken gezielt auszubauen und an ihren Schwächen zu arbeiten. Der Sommer war für sie eine intensive Zeit, in der sie ihren Trainingsalltag strukturierter gestaltete als jemals zuvor. Sie erkannte, dass sie bisher in einer „Blase“ gelebt hatte, und begann, sich selbst besser kennenzulernen. Dieser Prozess war jedoch auch herausfordernd und brachte sie an ihre physischen und mentalen Grenzen.
Ein wichtiger Teil ihres Neuanfangs war auch das „Aufräumen“ in ihrem persönlichen Umfeld. Fest merkte, dass nur wenige Menschen wirklich hinter ihr standen, doch auf diesen Kern von Unterstützern konnte sie sich verlassen. Trotz der schweren Zeiten hat sie auch neue, inspirierende Menschen kennengelernt, die sie auf ihrem Weg unterstützen.
Mit neuer Energie absolvierte die zweifache Junioren-Weltmeisterin kürzlich ein dreiwöchiges Schneetrainingslager in Chile. Dort trainierte sie mit der Europacupgruppe und der Weltcup-Ost-Gruppe unter idealen Bedingungen. Fest fühlte sich im Team gut integriert und schätzte die wertvollen Trainingsmöglichkeiten, die ihr geboten wurden. Der Aufenthalt in Chile brachte ihr auch das so vermisste Adrenalin zurück, das sie lange Zeit nicht gespürt hatte.
Trotz ihres Kader-Aus bleibt Fest fokussiert. Sie weiß, dass sie hart arbeiten muss, um sich zu beweisen, und vermeidet es, zu hohe Forderungen zu stellen. Der Weltcupkalender ist in ihrem Hinterkopf, doch sie setzt sich nicht unter Druck. Fest betont, dass, wenn ihre Form stimmt, der Rest von selbst kommen wird. Aktuell fühlt sie sich wohl, was sich positiv auf ihre Stimmung und Motivation auswirkt.
Quelle: KleineZeitung.at
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Herren Saison 2024/25
Offizieller FIS Skiweltcup Kalender der Damen Saison 2024/25