Saalbach-Hinterglemm – Die talentierte ÖSV-Skirennläuferin Sabrina Maier konnte aufgrund eines Kreuzbandrisses im vergangenen Herbst nicht in den Olympiawinter 2017/18 eingreifen. Nun geht es ihr aber gut, sodass sie wieder aus dem Vollen schöpfen kann. Wir sprachen mit ihr über ihre Sommertrainingseinheiten, mögliche Träume einer Sportlerin und die bevorstehende Saison.
Skiweltcup.TV: Sabrina, im September des vergangenen Jahres hat die Verletzungshexe erbarmungslos zugeschlagen. Aufgrund eines Kreuzbandrisses war deine Olympia-Saison 2017/18 noch vor ihrem effektiven und tatsächlichen Beginn vorbei. Was können wir über deinen gesundheitlichen Ist-Zustand in Erfahrung bringen?
Sabrina Maier: Mir geht es richtig gut. Dass das Knie wieder zu 100 Prozent verheilt ist, dauert seine Zeit. Das merke ich noch in manchen Extrempositionen. Ansonsten kann ich wieder nahezu alles problemlos machen. Ich befinde mich voll im Training und habe auch Anfang April meine ersten Freifahrten auf den Skiern absolviert. Es ist mega cool, wieder Ski zu fahren, und ich freue mich jetzt auf die nächsten Schritte, wieder in den Toren zu fahren.
Worauf kommt es in deinen Augen nach einer überstandenen Verletzung an, um auch in psychischer Sicht wieder fit für den Einsatz auf der Skipiste zu sein? Was machst du, wenn eventuell das Vertrauen fehlt, obwohl die Mediziner grünes Licht für deine Trainings- und Renneinsätze geben?
Ich denke, es ist wichtig, sich konditionell richtig gut vorzubereiten und die durch die Verletzung verursachten Defizite wieder möglichst gut auszugleichen. Erst, wenn man sich körperlich fit fühlt, und das Vertrauen auf die Belastung hat, sollte man den nächsten Schritt gehen. Dabei sollte man es schaffen, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, das Geschehene Vergangenheit sein zu lassen und einfach Freude zu haben.
Wie schaut das Sommertraining von Sabrina Maier aus? Bitte gewähre uns einen Einblick über verschiedene Trainingseinheiten und -orte, aber auch über Allgemeines, was zum Trainingsalltag unbedingt dazu gehört!
Ich habe den Winter über schon viel Zeit gehabt, Kondition zu tanken bzw. aufzuholen, was durch die Verletzung verloren gegangen ist. Im Sommer heißt es weiter fleißig zu sein. Neben den Konditionskursen und Trainingseinheiten mit dem ÖSV spule ich viele Einheiten zuhause in Saalbach ab, aber auch beim Heeresleistungssportzentrum in Hochfilzen. Dabei sind im Training Kraft, Ausdauer, Rumpfstabilisation, Koordinations- und Schnelligkeitstraining wesentliche Punkte. Man sollte in allen Bereichen gerüstet sein, um bestens auf die Pisten im Winter vorbereitet zu sein.
Auch Sportlerinnen träumen. Bist du eine realistische Träumerin oder eine verträumte Realistin? Oder hast du noch einmal von dem Hirsch geträumt, der bei einem Probelauf im kanadischen Nakiska deinen Weg ohne zu fragen gekreuzt und dich in eine sehr brenzlige Situation gebracht hat?
Natürlich auch ich habe die Vorstellung einer sehr erfolgreichen Zukunft. Auf diese Träume arbeitet man hin. Hierfür muss man realistisch bleiben und seine Schritte nach und nach setzen. Man muss im Moment bleiben und in jeder Situation das Beste geben. Mit viel Fleiß, Wille, Geduld und auch das nötige Glück wird man eines Tages belohnt werden.
Der WM-Winter 2018/19 wird für die sympathische ÖSV-Lady Sabrina Maier erfolgreich, weil …
… ich den Willen habe, überall das Beste herauszuholen und alles zu geben.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner