Nach einem heißen Rekordsommer und einem mehr als milden Herbst, stehen für den Skiweltcup die Auftaktrennen am 27. und 28. Oktober praktisch vor der Türe. Auf 2.675 Metern Seehöhe finden auf dem Rettenbachferner in Sölden traditionell die ersten Riesentorläufe der Saison statt. Dabei feiert man in Sölden ein Jubiläum: Zum 25. Mal macht der Skiweltcup Station im Ötztal.
Auch wenn man, dank der warm Wetterperiode zu kämpfen hat, ist man sich in Sölden sicher, eine rennfertige Piste bereitstellen zu können. In den letzten 15 Jahren musste lediglich 2006 ein gesamtes Rennwochenende abgesagt werden. 2010 musste der Riesenslalom der Herren wegen Nebel und letztes Jahr wegen Sturm abgesagt werden.
Noch ist der Schnee Mangelware auf dem Gletscher. Die FIS-Renndirektoren Markus Waldner und Atle Skkardal glauben jedoch, insbesondere wenn die Schneekanonen noch zum Einsatz kommen, dass die Rennen wie geplant stattfinden werden. In den nächsten Tagen sollen, vor allem in der Nacht, die Temperaturen fallen. So kann auch die Kunstschnee-Produktion einsetzten. Aufgrund der Schneeverhältnisse haben die Organisatoren beschlossen, die Rennstrecke für Athleten und Skifahrer zu schließen.
Auch Pistenchef Isi Grüner blickt zuversichtlich Richtung Weltcup-Opening: „Der Rettenbachgletscher ist jetzt schon seit über einer Woche für den normalen Trainings- und Touristen-Skibetrieb geöffnet. Wir, die die Vorbereitungen für den Skiweltcup in die Hand genommen haben, sind schon seit einem Monat auf dem Gletscher. Es ist in diesem Jahr ein etwas schwieriges Unterfangen, da wir ein sehr trockenes und warmes Wetter haben. So müssen wir mit dem Schnee haushalten der uns zur Verfügung steht.
Die Trainingsmöglichkeiten sind etwas eingeschränkt. Wir haben jetzt den Karleskogl und den Seiterjöchl im Betrieb. Es sind aber trotzdem sehr viele Mannschaft hier. Es wird im zwei Schichtbetrieb gefahren, die einen trainieren Vormittags, die anderen am Nachmittag. Für das wenige an Schnee was wir hier haben, geht es qualitativ sehr gut. Die Rennläufer müssen nicht auf blanken Eis fahren, sondern sind auf Schnee unterwegs, und sind eigentlich alle sehr happy.“
Auch wenn man jetzt nicht an eine Absage denken möchte, ist nach einer FIS-Regeländerung die Möglichkeit geboten, ein abgesagtes Eröffnungsrennen an einem anderen Ort nachzuholen. Das Saisonfinale bleibt von dieser Änderung unberührt. Abgesagte Rennen beim Skiweltcup-Finale werden auch weiterhin ersatzlos gestrichen.