Michelle Gisin steht wieder auf den Skiern. Oberhalb von Engelberg, dort wo die 25-Jährige zu Hause ist zieht die Schweizerin ihre ersten Schwünge. Eine Knorpelverletzung zwang die Olympiasiegerin vor drei Monaten zu einer ersten Operation in ihrer Karriere. Auch wenn sie dadurch die Ski-WM 2019 in Are verpasste könnte sie, von der für sie neuen Situation letztendlich auch profitieren. „Das Knie fühlt sich fast besser an, als die Jahre zuvor. Jetzt hoffe ich dass es so weitergeht.“
Bei ihrer Rückkehr auf die Skier lernt sie nach langer Zeit ihr Heimskigebiet am Titlis wieder einmal von einer anderen Seite kennen. „Es ist schön, das Skigebiet auch mal wieder aus Sicht der Touristen zu erkunden. Etwas locker Ski zu fahren und nach eineinhalb Stunden auch eine Pause für einen Kaffee einzulegen, damit das Knien nicht überanstrengt wird. Genauso wie es eigentlich der normale Skifahrer auch macht.“
Die Pausen sind wichtig, damit ihr Knie nicht überstrapaziert wird. „Mit dem Knie geht es mir ganz gut. Ich merke auch wenn es etwas zu viel wird. Ich versuche mehr auf dem weicheren Schnee zu fahren und will auch nichts übertreiben. Es ist schon genial, dass ich das jetzt wieder machen kann. Für die steilen Hänge und harten Pisten wäre es noch zu früh.“
Aufgrund der bereits geleisteten Konditions- und Aufbauarbeit nach ihrer Verletzung ist Michelle Gisin in einer sehr guten körperlichen Verfassung. Während die Konkurrenz nach einer langen und harten WM-Saison eine Pause einlegt, bereitet sich die Engelbergerin bereits auf die kommende Saison vor.
„Während sich bei den Anderen der verdiente Ferienmodus einstellt und im Mai die Vorbereitung eingeläutet wird, bin ich im Konditionsbereich schon zwei Monate voraus. Das gibt mir sehr viel Luft und Zeit viel Skizufahren“, blickt Michelle Gisin optimistisch in die Skiweltcup Saison 2019/20.
Quelle: SRF-Sport-Clip vom 24.04.2019