Altenmarkt-Zauchensee – Heute ging im österreichischen Altenmarkt-Zauchensee der Atomic Media Day über die Bühne. Dabei durfte die US-amerikanische Skirennläuferin Mikaela Shiffrin nicht fehlen. Die 24-Jährige, die im vergangenen Jahr sage und schreibe 17 Siege im Ski Weltcup feierte und zur Draufgabe drei WM-Medaillen (davon zwei aus Gold) holte, sieht in dieser Veranstaltung immer so etwas wie den Start in die neue Saison. Sie kam erst gestern an und freut sich immer wieder, in viele bekannte Gesichter zu blicken. Mehr noch: Für die dreimalige Gesamtweltcupsiegerin ist es immer eine Ehre, hier zu sein.
Auf die Trainings in der warmen Jahreszeit angesprochen, berichtete Shiffrin, dass es ein guter Sommer war, in dem sie leider auch wenig Zeit für sich hatte. Ferner seien die letzten Wochen vor dem Saisonstart etwas Besonderes. Bis vor drei Wochen schuftete sie noch in Argentinien und genoss die gute Vorbereitung. In den nächsten Tagen geht es wieder zurück auf Schnee; die Materialabstimmung steht auch noch an. Man kann das Ganze mit der Umstellung vom Trainings- auf den Rennmodus auch anders beschreiben. Bis jetzt fühlt es nicht schlecht an, weiß die US-Amerikanerin. Sie ist nicht langsam und sie weiß, dass wenn man vom Training in die Rennen startet, alles anders wird.
Selbst wenn im bevorstehenden Winter keine Welttitelkämpfe und keine Olympischen Winterspiele auf dem Programm stehen, wird es eine anstrengende Saison. Shiffrin möchte auf ihren Körper hören und ihm eventuell, sofern es notwendig ist, Pausen geben. Die Slalomqueen, die auch in den anderen Disziplinen Fuß gefasst hat, will so viele Rennen wie möglich bestreiten und in den Speeddisziplinen noch besser werden. Ein jedes Rennen ist für sie wichtig und man muss nicht auf eine Großveranstaltung schauen. So gibt Shiffrin unverhohlen zu, dass der Fokus ein anderer ist, wenn man nicht auf eine Medaillenentscheidung blicken muss.
Auf die Frage, ob sie alle Kugeln, die es zu gewinnen gibt, auch gewinnen oder in allen Disziplinen Medaillen holen kann, antwortet die US-Lady, dass diese Fragestellung für sie nichts Neues ist. Es ist aber zu viel verlangt. Der letzte Winter war gut, doch die 24-Jährige, die bereits 60 Weltcupsiege auf ihrem Konto hat, berichtet, dass sie auch an ihre Grenzen gestoßen sei.
Trotz der Rücktritte von Marcel Hirscher, Aksel Lund Svindal und Lindsey Vonn sieht sich Shiffrin nicht im Mittelpunkt. Für sie gibt es viele Rennläuferinnen und -läufer, die wirklich stark sind. Ferner gibt es durchaus Raum für neue Namen, die nach vorne stoßen wollen. Die US-Amerikanerin zollt Sportlerinnen und Sportlern Respekt, welche sich an der Spitze behaupten. Wenn man beispielsweise Hirscher, der achtmal in Folge die Gesamtweltcupwertung für sich entschieden hat, anführt, muss man sagen, dass es nicht einfach ist, sich immer am höchsten Limit zu bewegen. Der Salzburger hat dies aber gemacht.
Ferner hat Shiffrin auch bei der heurigen Ausgabe des Atomic Media Days ein paar Worte des Dankes gefunden. Sie wurden explizit an die Fans gerichtet, die sie in Europa extrem unterstützen und auf der Ski Weltcup Tour begleiten. Aber auch an alle Skifans die für die tolle Stimmung bei den Rennen sorgen.
Außerdem erzählte Shiffrin, dass sie als Single in den kommenden Skiwinter geht. Sie trennte sich nach zwei Jahren von dem Franzosen Mathieu Faivre. Die Zeit mit ihm war großartig, doch es war sehr schwer, gemeinsam Termine zu koordinieren. Und so kam man eben an den Punkt, wo es nichts mehr weitergeht und es keinen wirklichen Sinn mehr macht. Dass sie dem Athleten der Equipe Tricolore alles Beste wünscht, zeigt einmal mehr, dass die US-Lady nicht nur sportlich sondern auch zwischenmenschlich Größe zeigt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner