Nach 31 Jahren steht die Schweiz in der Hierarchie des alpinen Skisports wieder ganz zuoberst. Das Swiss-Ski Team gewann die Nationenwertung des Alpin-Weltcups mit mehr als 1000 Punkten Vorsprung. Die Schweizer Athletinnen und Athleten zeichneten für eine herausragende Ski Weltcup Saison verantwortlich, deren Ende aufgrund trauriger Umstände abrupt war.
Platz 1 im Nationenranking ist der vorläufige Höhepunkt der sportlichen Entwicklung bei den Schweizer Alpinen in den vergangenen Jahren. Zuletzt konnte die Podest-Ausbeute im Weltcup stetig gesteigert werden, an den letzten beiden Weltmeisterschaften resultierten insgesamt elf Medaillen, an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang waren es deren sieben.
Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski: Dies ist die höchste Auszeichnung für unser Alpin-System im Schweizer Skisport.
«Eine Weltcup-Saison auf Platz 1 der Nationenwertung abschliessen zu können, ist die höchste Auszeichnung für unser Alpin-System im Schweizer Skisport. Dieser Sieg hat auch eine starke Signalwirkung für den Schweizer Schneesport», freut sich Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski. «In unserem Nationalsport Ski Alpin nach langer Zeit wieder die Weltnummer 1 zu sein, hat für die Schweizer Ski-Fans, den Nachwuchs und die Kinder, die Regionen sowie die ganze Schneesport-Familie eine sehr grosse Bedeutung. Das motiviert und macht Lust auf mehr, wie dies die zahlreichen positiven Reaktionen zeigen, die wir erhalten.»
Nationenwertungen
Gesamt:
1. Schweiz 8732
2. Österreich 7694
3. Italien 6274
4. Norwegen 5644
5. Frankreich 5283
Männer:
1. Schweiz 4979
2. Norwegen 4399
3. Frankreich 4197
Frauen:
1. Italien 4069
2. Österreich 3815
3. Schweiz 3753
«Der Erfolg im Nationencup hilft Swiss-Ski – direkt, aber auch indirekt aus bestehenden Verträgen zusätzliche Gelder zu generieren, aber auch, wenn Verträge mit Sponsoren und weiteren Partnern verhandelt werden. Dies kommt letztlich auch wieder den Athletinnen und Athleten zugute – von der Nationalmannschaft bis hinunter ins Regionalkader», sagt Bernhard Aregger, CEO von Swiss-Ski. Um auch in Zukunft sportlich konkurrenzfähig zu sein, müsse Swiss-Ski jedes Jahr mehr Geld in den Leistungssport investieren und seine Infrastruktur laufend verbessern. Stillstand bedeute auf höchstem sportlichen Niveau Rückschritt, so Aregger. «Denn wir alle wünschen uns, dass es nicht wieder 30 Jahre dauert, bis die Schweiz die Nationencup-Trophäe gewinnen kann.»
Es ist heute kaum vorstellbar, aber doch noch nicht allzu lange her: Die Weltcup-Saison 2012/13 beendeten die Schweizer Alpinen – auch bedingt durch Verletzungspech – mit 3399 Zählern lediglich im 7. Rang, wobei Österreich mehr als dreimal so viele Punkte herausfuhr. Sieben Winter später gelang es dem Swiss-Ski Team, den östlichen Nachbarn erstmals seit 1989 wieder von Platz 1 der prestigeträchtigen Nationenwertung zu verdrängen. Doch damit nicht genug: Corinne Suter (Abfahrt und Super-G), Beat Feuz (Abfahrt), Mauro Caviezel (Super-G) und Loïc Meillard (Parallel) holten gleich fünf Kristallkugeln in die Schweiz – so viele wie seit 1991/92 nicht mehr. Zum dritten Mal nach 1986/87 und 1987/88 entschieden die Schweizer gar alle vier Speed-Wertungen für sich.
Keine andere Nation feierte in der zu Ende gegangeen alpinen Weltcup-Saison mehr Siege als die Schweiz. Daniel Yule (3), Beat Feuz, Lara Gut-Behrami, Corinne Suter (je 2), Loïc Meillard und Marco Odermatt (je 1) sorgten für insgesamt elf Schweizer Saisonsiege. Frankreich und Italien kommen auf jeweils zehn Triumphe, Österreich auf deren acht.
Walter Reusser, Alpin-Direktor von Swiss-Ski: Wir dürfen uns über eine lange nicht dagewesene Breite an der Spitze freuen.
Nicht weniger als 40 Fahrerinnen und Fahrer trugen für die Schweiz zum Total von 8732 Weltcup-Punkten bei. 14 von ihnen zeichneten für insgesamt 47 Podestplätze verantwortlich. Damit resultierten zehn Top-3-Klassierungen mehr als im Winter 2018/19, obschon damals acht Rennen mehr ausgetragen wurden. Man muss 29 Jahre zurückblicken, um mehr Podestplätze für die Schweiz in einer Alpin-Saison zu finden.
Daniel Yule – 5 Podestplätze (3x Erster / 0x Zweiter / 2x Dritter)
Beat Feuz – 7 (2/3/2)
Corinne Suter – 7 (2/3/2)
Lara Gut-Behrami – 3 (2/0/1)
Loïc Meillard – 3 (1/1/1)
Marco Odermatt – 2 (1/1/0)
Wendy Holdener – 6 (0/3/3)
Mauro Caviezel – 5 (0/3/2)
Urs Kryenbühl – 1 (0/1/0)
Thomas Tumler – 1 (0/1/0)
Ramon Zenhäusern – 1 (0/1/0)
Michelle Gisin – 2 (0/0/2)
Joana Hählen – 2 (0/0/2)
Carlo Janka – 2 (0/0/2)
«Der Gewinn der Nationenwertung steht für die Summe aller erreichten Einzelresultate des Swiss-Ski Teams. Unsere Athletinnen und Athleten haben in diesem Winter Herausragendes geleistet, wofür ihnen grosser Dank gebührt», so Walter Reusser, seit dieser Saison Alpin-Direktor von Swiss-Ski. «Die herausragenden sportlichen Leistungen spiegeln sich nicht nur im Nationenklassement wider, sondern insbesondere auch in den Disziplinenwertungen. Dass es gelang, gleich fünf kleine Kristallkugeln zu gewinnen, freut Swiss-Ski doppelt und zeugt von Konstanz unserer Athletinnen und Athleten an der absoluten Weltspitze. Wir dürfen uns über eine lange nicht dagewesene Breite an der Spitze freuen.»
Corinne Suter und Marco Odermatt liessen sich in diesem Winter erstmals in ihrer Karriere in die Siegerliste eines Weltcup-Rennens eintragen, mit Joana Hählen und Urs Kryenbühl schafften es zwei aus dem Swiss-Ski Team erstmals auf ein Weltcup-Podest.
Weltcup-Wertungen
Gesamt Männer
1. Aleksander Aamodt Kilde
2. Alexis Pinturault
3. Henrik Kristoffersen
6. Beat Feuz
7. Mauro Caviezel
10. Loïc Meillard
Abfahrt Männer
1. Beat Feuz
2. Thomas Dressen
3. Matthias Mayer
8. Carlo Janka
10. Mauro Caviezel
Super-G Männer
1. Mauro Caviezel
2. Vincent Kriechmayr
3. Aleksander Aamodt Kilde
7. Marco Odermatt
Riesenslalom Männer
1. Henrik Kristoffersen
2. Alexis Pinturault
3. Filip Zubcic
9. Marco Odermatt
Slalom Männer
1. Henrik Kristoffersen
2. Clément Noël
3. Daniel Yule
4. Ramon Zenhäusern
Kombination Männer
1. Alexis Pinturault
2. Aleksander Aamodt Kilde
3. Matthias Mayer und Riccardo Tonetti
5. Loïc Meillard
8. Mauro Caviezel
Parallel Männer
1. Loïc Meillard
2. Rasmus Windingstad
3. Stefan Luitz
4. Thomas Tumler
Gesamt Frauen
1. Federica Brignone
2. Mikaela Shiffrin
3. Petra Vlhova
4. Corinne Suter
6. Wendy Holdener
7. Lara Gut-Behrami
8. Michelle Gisin
Abfahrt Frauen
1. Corinne Suter
2. Ester Ledecka
3. Federica Brignone
4. Lara Gut-Behrami
Super-G Frauen
1. Corinne Suter
2. Federica Brignone
3. Nicole Schmidhofer
4. Lara Gut-Behrami
Riesenslalom Frauen
1. Federica Brignone
2. Petra Vlhova
3. Mikaela Shiffrin
6. Wendy Holdener
Slalom Frauen
1. Petra Vlhova
2. Mikaela Shiffrin
3. Katharina Liensberger
4. Wendy Holdener
7. Michelle Gisin
Kombination Frauen
1. Federica Brignone
2. Wendy Holdener
3. Ester Ledecka
8. Michelle Gisin
Parallel Frauen
1. Petra Vlhova
2. Clara Direz
3. Federica Brignone