24 März 2020

Hanna Schnarf zwischen Hoffen und Bangen

© Archivio FISI / Hanna Schnarf zwischen Hoffen und Bangen
© Archivio FISI / Hanna Schnarf zwischen Hoffen und Bangen

Olang/Pfalzen – Die Südtiroler Skirennläuferin Hanna Schnarf hat vor zwei Jahren ihr letztes Weltcuprennen bestritten. Die 35-Jährige freute sich trotz ihres Verletztenstatus über den Gesamtweltcupsieg ihrer Teamkollegin Federica Brignone. Die Pustererin litt, wenn sich ihre Freunde Dominik Paris, Simon Maurberger und Manfred Mölgg verletzten.

In ihrer sportlichen Laufbahn bestritt die Südtirolerin 189 Weltcuprennen. Im März 2018 bestritt sie ihr bisher letztes Rennen im Konzert der Großen. Wenige Wochen zuvor belegte sie im Super-G von Cortina d’Ampezzo den zweiten Rang. Sie ritt auf der Welle des Erfolgs, ehe ein Trainingssturz in Nordamerika alles auf den Kopf stellte. Bedingt durch einen Schien- und Wadenbeinbruch musste sie den Reset-Knopf drücken.

Bereits in der Vergangenheit wurde die Pustererin immer wieder mit schweren Verletzungen konfrontiert. Doch die biologische Uhr tickt unaufhörlich weiter. Sie ist nicht mehr der 20-jährige Jungspund, der skirennsportlich Bäume ausreißen kann. Sie möchte ihre Zukunft planen und gibt bald bekannt, wie es mit ihr weitergeht. Dass sie die Skier an den Nagel hängt, kann genauso zutreffen wie ein Comeback.

Wenn man Schnarf, die sonst immer lebenslustig und froh ist, auf die Corona-Krise anspricht, wird sie nachdenklich. Sie steht mit den Fanchini-Schwestern, die im norditalienischen Epizentrum der Pandemie wohnen, in Kontakt. Die Südtirolerin ist hilflos und traurig. Sie appelliert an die Vernunft der Menschen und hofft, dass, wenn sich alle an die Regeln halten, es verhindert wird, dass das totale Chaos in ihre Heimat Südtirol überschwappt.

Bedingt durch das Coronavirus wurde der Ski Weltcup frühzeitig beendet. Die Italienerin Federica Brignone schnappte sich die große Kristallkugel. Schnarf streut ihrer Teamkollegin Rosen und betont, dass sich die Dame aus dem Aostatal in den Speeddisziplinen verbessert und sich zu einer komplettesten Fahrerin im Feld gemausert hat.

Überhaupt seien die azurblauen Damen sehr erfolgreich gewesen. In Südtirol hingegen gibt es nicht so viele Skitalente. Schnarf plädiert dazu, dass es gelingen muss, die Absprungrate in der Kette zwischen lokalen Vereinen, Landeskader und Nationalmannschaft zu verringern. Bei einigen Jugendrennen sah die routinierte Ski-Dame aus Olang, dass es viele Kinder sind, die an den Start gehen und mit Freude an die Sache herangehen.

Die skilose Zeit nutzte die sympathische Frohnatur aus dem Pustertal auch, um vor dem Fernsehgerät zuhause das Weltcupgeschehen zu verfolgen. Die Ergebnisse ihrer Landsleute haben sie gefreut, doch auch die Verletzungshexe sorgte dafür, dass sie bei Dominik Paris, Simon Maurberger und Manfred Mölgg mitgelitten hat. Im Herrenweltcup fehle etwas ohne den Ultner, gibt Schnarf unverhohlen zu. Und auch bei Maurberger und Mölgg war die Formkurve sehr gut. Dieses Lied kann auch die stets gut gelaunte Hanna singen. Niemand Geringere als sie kann bestätigen, dass die Verletzung zum denkbar ungünstigsten Moment kommt.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: www.sportnews.bz

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