San Sicario – Im Hause Marsaglia geht es trotz der Coronakrise rund. Es werden Schränke befestigt, die Wände müssen getüncht werden und auch in der Küche werden Rezepte getestet. Darüber wird die Ukulele geholt, die wie eine Gitarre gespielt ist.
Der Ski Weltcup Rennläuferin Francesca Marsaglia aus Italien wird es sicher nicht langweilig. Zudem nimmt sie sich die Zeit für sich und ihre ganze Familie. Der zur Gewohnheit gewordene, jährliche Ausflug ans Meer am Ende der Saison, fällt heuer aus.
Marsaglia zeichnete ihre letzten Jahre nach, die manchmal aufgrund Verletzungen sehr schwierig waren. Im Dezember schlug die Skirennläuferin ein neues Kapitel ihres Karrierebuches auf. In der Ski Weltcup Abfahrt von Lake Louise fuhr sie erstmals auf ein Podest. Sie schnupperte bereits öfters an den Podiumsplätzen, nun wurde dieser Traum war.
Im letzten Sommer konnte sie nicht gut trainieren, jedoch zu Beginn des Winters fühlte sie sich besser. Der Körperbau reagierte darauf und es war eine große Entwicklung. Sie musste die richtige Abstimmung finden und sprang des Öfteren aus dem Starttor, zumal sie wusste, dass sie das richtige Renntempo in den Beinen hatte. Wie erwähnt In Lake Louise klappte es mit dem heiß ersehnten Platz auf dem Treppchen.
Sie war gelassen und konnte es spüren. Zudem war sie sehr glücklich, dass der Sprung unter die besten Drei gerade auf dieser Piste zustande gekommen ist. Sie wird oft als Technikerin beschrieben, die sich gut auf einem Steilhang, dem Eis und den Kurven zurechtfindet. Doch Lake Louise in Kanada zeigte sich zu jener Zeit mit einem anderen Schnee. Die weiße Unterlage war schwieriger. Sie mochte die Strecke immer, aber sie konnte hier noch nie einen Top Ten Platz erreichen.
Die nächsten beiden Jahre, in denen sowohl mit den Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo als auch mit den Olympischen Winterspielen in Peking zwei Großereignisse stattfinden, sind fundamental für die Skirennläuferin. Sie möchte regelmäßig punkten und viele Top-Resultate erzielen.
Die Italienerin will alles unternehmen, um zu diesen Ereignissen bestmöglich vorbereitet anzureisen. Bei den letzten Spiele im Zeichen der fünf Ringe, Gastgeber war das südkoreanische Pyeongchang, musste sie leider verletzungsbedingt zuschauen.
Nach den Welttitelkämpfen in Schweden im Jahr 2019 zog die Italienerin eine durchwachsene Bilanz. Konnte Sie mit Platz 7 im Super-G noch überzeugen, reichte es in der Abfahrt nur für Rang 29, und im Riesenslalom schied sie aus.
Ein großes Fragezeichen bleibt der Riesentorlauf. Sie mag ihn sehr. Zwei Jahre bemühte sie sich, und sie will diese Disziplin auch in ihrer Rennplanung behalten. Die azurblaue Athletin hat das Gefühl, dass sie mit diesem Thema noch nicht abgeschlossen hat. Oft kann sie nicht so trainieren, wie sie es will, und gerade im Riesenslalom ist das Niveau der Konkurrenz sehr hoch.
Sie will weiter in das Riesentorlauftraining investieren, da sie überzeugt ist, hier noch einen Schritt nach vorne machen zu können. Francesca Marsaglia, die von allen Frency gerufen wird, ist guter Dinge, und hofft dass sie mit ihrer Erfahrung und ihrem Ehrgeiz noch viele gute Ergebnisse einfahren kann.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: raceskimagazine.it