Stilfser Joch – Im letzten Winter, der aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig zu Ende ging, konnte sich die italienische Skirennläuferin Federica Brignone über den (wohl unerwarteten) Sieg im Gesamtweltcup freuen. Gemeinsam mit Marta Bassino und Sofia Goggia, den anderen Vertreterinnen des azurblauen Elite-Trios, hat sie ein langes Trainingslager auf dem Stilfser Joch abgespult.
Auch wenn man mit dem Wetter eher glücklos war, konnte Brignone auf eine großartige Arbeit zurückblicken. Die Ski-Dame aus dem Aostatal braucht nun eine kleine Pause, um ihre Akkus aufzuladen. Als Spitzensportlerin kann man nicht zwölf Monate ununterbrochen arbeiten. Sonst kann es sein, dass sie beim Trainingslager im August ausgepowert ist. Und das wäre sicher nicht im Sinne des Erfinders.Im Hinblick auf die neue Saison glaubt Brignone, dass ein Winter voller unbekannter Elemente vor ihr liegt. Sie wird sich aber nichtsdestotrotz so vorbereiten, als wenn alles normal ablaufen kann. Sie möchte sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit Problemen beschäftigen, die vielleicht in der Zukunft auf sie zukommen. Jetzt gilt die oberste Priorität der Vorbereitung.
Im vergangenen Winter ist sie sportlich gewachsen. Als erste Italienerin stand sie im Gesamtweltcup ganz oben. Sie weiß, dass es schwierig ist, diesen Erfolg zu wiederholen. Doch die 30-Jährige ist bereit, alles noch einmal zu geben. Sie weiß, was sie dem Sport, den sie so liebt, geben kann. Die Italienerin will noch mehr erreichen und den Traum weiter leben, den sie immer schon geträumt hat.
Darüber hinaus ist sie so motiviert wie selten zuvor. Für Brignone stand ein Rücktritt, jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere nicht zur Debatte. Sie liebt die Herausforderung und hat keine Angst vor Rückschlägen. Wer alles gibt ist immer auf dem richtigen Weg unterwegs, und kann sich am Ende einer langen Saison auch keine Vorwürfe machen.
Obwohl auch ihre große Konkurrentin der letzen Saison, Petra Vlhová am Stilfser Joch trainierte, kreuzten sich die Trainingswege der Sportlerinnen nicht. Man sah sich nur einmal als die Slowakische Riesenslalom-Weltmeisterin mit dem Schneemobil unterwegs war, und grüßte sich von weitem. Spätestens beim Ski Weltcup Auftakt in Sölden, wird man sich wieder näher kommen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it